tag:blogger.com,1999:blog-56554050063099646162024-02-20T22:12:03.298+01:00Team von St. PaulWas das Leben bereit hältUnknownnoreply@blogger.comBlogger87125tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-31676232611191407112018-04-09T10:46:00.000+02:002018-04-09T10:46:02.621+02:00Martin Adel: Es ist vollbracht<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Karfreitag 30.03.2018<br />Predigttext: Hebräer 9,15.26b-28</span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span>
<br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wochenspruch
Joh 3,16</span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Also
hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle,
die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben habe<span style="font-size: 9pt;">n.</span></span><br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-size: 14pt;">Es ist vollbracht</span></b><b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-size: 18pt;"><o:p></o:p></span></b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b>Predigttext
</b><br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">15 Und
darum ist Christus auch der Mittler des neuen Bundes, damit durch seinen Tod,
der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die
Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">26b
Nun aber, am Ende der Welt, ist er ein für allemal erschienen, durch sein
eigenes Opfer die Sünde aufzuheben. 27 Und wie den Menschen bestimmt ist,
einmal zu sterben, danach aber das Gericht: 28 so ist auch Christus einmal
geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht
der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.<br /></span></b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Liebe Gemeinde,</span><b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">1. Schuld und Sünde<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wenn
wir vom Kreuz Christi reden, müssen wir auch von Sünde und Schuld reden – auch
wenn es uns schwer fällt. </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Viel
zu abstrakt ist uns der Gedanke geworden, dass Gott uns unsere Schuld nehmen
könnte.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Doch
wo ist sie dann hingekommen, unsere Schuld?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nur
weil wir nicht mehr darüber reden, gibt es sie trotzdem.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Oder
ist sie einfach weg?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Verlieren
wir uns in Erklärungen? In Ausreden? In Rechtfertigungen? In Beschwichtigungen?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nur
kein schlechtes Gewissen sich machen lassen; das schwächt nur die eigene
Position.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Doch
das kostet Kraft, viel Kraft, das Verdrängen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und
was ist mit der Schuld, die man nicht mehr rückgängig machen kann? Wo man Jahre
später plötzlich nachts hochschreckt, schweißgebadet. Schuld, die einen traurig
macht, aber die tatsächlich war – und alles Entschuldigen nichts mehr hilft.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><u>Und
dann oft noch viel heftiger</u>:
Wie werden wir die Schuld los, die uns andere angetan haben?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Distanz,
Liebesentzug der Eltern; Gewalt, Ausschluss, Überforderung. Lebenslange
Traumen. Die falschen Eltern zur falschen Zeit - Schuld des Lebens. Das eigene
Leben vergeigt. Und dann?<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mein Gott, mein Gott, warum hast du
mich verlassen?<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dann
muss der Mensch selber dagegen ankämpfen! Und es wird viel gekämpft. Mit harten
Bandagen gekämpft und oft aussichtslos. Aus der Trauma-Forschung wissen wir,
wie sich Schuld bis ins dritte und vierte Glied „weitervererbt“ und einen nicht
mehr los lässt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und
niemand ist da, der einem die Schuld vergibt. Die Getane und die Erlittene.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Deshalb
ist es so wichtig: Trauen wir Gott zu, dass er auch die zerstörerische Macht unsere
Traumen überwinden möchte und kann. <br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der
Therapeut ist das eine. Aber so vieles kann man nicht aufarbeiten und sich
selber sagen. Erlösung muss man sich auch gesagt sein lassen. Du bist frei.
Lebe aus meiner Gnade.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b style="mso-bidi-font-weight: normal;">Es ist vollbracht </b>– gilt das? Auch für mich?<br /><br /><b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><o:p></o:p></b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wie
heißt es in unserem Predigtwort:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">15 Und
darum ist Christus auch der Mittler des neuen Bundes, damit durch seinen Tod,
der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die
Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b>26b
Nun aber, am Ende der Welt, ist er ein für allemal erschienen, durch sein
eigenes Opfer die Sünde aufzuheben.</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">2. Erlösung<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir
sind Erlöste! Wissen wir das noch?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Befreite!
Können wir das glauben?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Natürlich
bleibt unsere Geschichte unsere Geschichte. Aber wie viel Macht geben wir der
Vergangenheit, dass sie uns nie mehr loslässt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wann
soll denn Erlösung sein, wenn nicht auch schon jetzt?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wann
sollen die negativen Bindungen durchbrochen werden, wenn nicht auch schon jetzt?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der „Kain
in uns“ ist noch, aber er muss nicht mehr zwingend zum Recht kommen. Das Auge
um Auge, Zahn um Zahn ist noch in uns, aber wir dürfen es immer wieder wagen, die
rechte Backe hinzuhalten für den Frieden. <br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Erschöpft
sind wir aus den Kriegen mit unseren „Erzfeinden“ heraus gegangen – so viel
Blut, bis wir nun bald 73 Jahre Frieden haben im Ringen und Verstehen, im Versöhnen,
im Hören und Handeln mit und für den anderen - Europa, Wiedervereinigung,
Flüchtlingsbewegung. Wir haben doch vieles geschafft! <br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und
jetzt? Braucht es wieder das selbstsüchtige ICH, </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">das
neu aufkeimt in unserer Welt und scheinbar einen unstoppbaren Siegeszug führt,
ob in China, in Russland, in Amerika. Aber es bleibt ein arrogantes, zerstörerisches
ICH.<br /></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">WIR in
Europa sind durch das WIR großgeworden nach dem zweiten Weltkrieg, weil das ICH
ausgedient hatte und die <u>Schuld benannt wurde und auch vergeben</u>. Gott
sei Dank.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Was
reitet uns? Auch in Deutschland? In dem wieder einmal die Angst umgeht - auch
unter den Christen -, dass wir überfremdet werden könnten. Und dann rechnen wir
uns durch, wie viele Kinder die Deutschen im Durchschnitt haben und wie viele
die Moslems – von denen auch viele Deutsche sind. Und das alles, weil wir es
wieder einmal nicht aushalten, wenn unter uns Menschen wohnen, die einen
anderen Glauben haben und eine andere Kultur pflegen. Die Demokratie und den
Rechtsstaat müssen wir alle einhalten. Und wir erinnern uns hoffentlich noch:
Abgewählt hatten die Weimarer Republik die Christen, nicht die Juden.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mein Gott, mein Gott, warum hast du
mich verlassen?<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Oder wie es hier heißt: <b>…. damit durch seinen
Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten
Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.<o:p></o:p></b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir
sind Erlöste von diesen Egomanien. Wir müssen keine Gefangenen mehr sein in den
eigenen Ängsten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und wir
ahnen, wo wir stehen könnten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und
keiner hat gesagt, dass wir das perfekt könnten, aber wir müssen uns immer wieder
auf den Weg machen, auf den Weg, wie das Erlöst-sein aussehen könnte.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">…
damit wir eben nicht mehr nur verkrümmt unter Verkrümmten sind, sondern auch
Erlöste, so wie es da steht:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es ist vollbracht.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b>26b
Nun aber, am Ende der Welt, ist er ein für allemal erschienen, durch sein
eigenes Opfer die Sünde aufzuheben.</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">3. Vertrauen<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Vertrauen
wir Gott?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Glauben
wir, dass der neue Bund Christi Gültigkeit hat? Auch wenn wir es nicht
verstehen oder begreifen können, wie das an diesem Kreuz geschehen sein konnte.
Vertrauen wir Gott trotzdem, dass wir immer wieder los lassen können, um seinem
Wort nachzuglauben und dann auch ihm nachzuleben. </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und
wir uns nicht mehr betören oder verführen oder einschüchtern lassen von solchen
trostlosen Worten, wie:</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die
Welt hat ihre eigenen Gesetze.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Den
Letzten beißen die Hunde.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und
wenn nicht wir, dann werden die anderen …<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In solchen
Welten brauchen wir keinen Christus. Das kann sich die Welt alleine sagen und
hat es sich schon immer gesagt.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Doch
der neue Bund spricht eine andere Sprache.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Damals
schon und bis heute. Am Karfreitag setzt sich die Liebe ins Recht, die den Hass
überwindet. Am Kreuz vollendet sich die Veränderung des neuen Bundes, der mit
Christus in die Welt gekommen ist. Das Auge um Auge, Zahn um Zahn wird
durchbrochen, damit Versöhnung gelingen kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das
ist uns zugesagt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Versöhnung
umfassend:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Versöhnung
mit meiner Geschichte und Versöhnung mit mir selbst. Versöhnung sogar mit den
Dingen, die mich binden: Angst, Rache, Hass, Krankheit, Verlust, Neid, Streit. <br />
Ja sogar Versöhnung mit dem Tod. Ihm ist seine bindende Macht genommen, so dass
wir selbst diesen Weg als Gehaltene gehen können – gehalten im Glauben.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Trauen
wir diese Macht Gott zu? Keine Floskel, sondern wahrhaft und ernsthaft.
Versöhnung auch für uns. Stück für Stück.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Damit
es sich für uns zur Wahrheit entwickeln kann, so wie es hier steht und wir
danach leben:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b>27 Und
wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: 28
so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum
zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf
ihn warten, zum Heil.</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">….
denen, die auf ihn warten, zum Heil.<br /><br /><o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Karfreitag
– ein Gott verlassener Tag, der uns zum Festtag wird.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die
Verwandlung vom Eli, Eli, lama sabachtani hin zum einem „Es ist vollbracht!“ –
aus dem wir leben können, auch für unseren Nächsten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Amen<span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></div>
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-668349166134905512017-02-12T20:09:00.000+01:002017-02-12T20:09:12.661+01:00Martin Adel: Der sinkende Petrus - Christus hat gerettet29.01.2017 - Matthäus 14,22-33<br /><br /><b>Predigttext<br /></b><br />
22 Und alsbald drängte Jesus die Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm ans andere Ufer zu fahren, bis er das Volk gehen ließe.<br />
23 Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er auf einen Berg, um für sich zu sein und zu beten. Und am Abend war er dort allein.<br />
24 Das Boot aber war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen.<br />
25 Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem Meer.<br />
26 Und da ihn die Jünger sahen auf dem Meer gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht.<br />
27 Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht!<br />
28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.<br />
29 Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.<br />
30 Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, rette mich!<br />
31 Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?<br />
32 Und sie stiegen in das Boot und der Wind legte sich.<br />
33 Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!<br /><br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Liebe
Gemeinde<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">1. Gott hat versagt<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gott
hat versagt!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Mit
diesem Schild vor der Brust laufen heute viele Menschen herum.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gott
hat versagt! Und wehe dem, wir erzählen etwas anderes, sprechen von Bewahrung,
von Schutz, von Heilung, dann wird die Meute eher noch angestachelt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Wo
zeigt sich denn dein Gott?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Schau
doch an die Welt und das Leid und das Elend?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gott
hat versagt!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
dann werden sie aufgezählt: der Holocaust und die Kriege und das persönliche
Schicksal. Denn da fängt es an – bei den eigenen, zerbrochenen Hoffnungen und
Sehnsüchten. Und dann kommt die Wut, die in dem Ausspruch mündet:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gott
hat versagt!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Die
Mutter ist viel zu früh gestorben, die Familie ist darüber zerbrochen. Die Ehe
ist gescheitert. Die Arbeitslosigkeit hat einen an den Rand gebracht. Meine
Kinder haben mich im Stich gelassen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gott
hat versagt!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
gar nicht selten überkommen uns ja selbst solche Gedanken: Wo ist Gott? Wo
bleibt er? Warum zeigt er sich nicht? Der Allmächtige! Der Barmherzige!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Frére
Roger Schütz – der Begründer von Taizé wird im hohen Alter beim Abendgebet von
einer psychisch kranken Frau mit dem Messer erstochen. Martin Luther King wird
im gewaltlosen Kampf gegen die Apartheid von einem Gegner erschossen. Dietrich
Bonhoeffer wird in den letzten Kriegstagen gehängt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Nicht
einmal das eigene Personal kann Gott schützen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Stephanus
wird gesteinigt. Der große Völkerapostel Paulus wird als Gefangener nach Rom
abgeführt und vermutlich durch das Schwert hingerichtet (das ist nicht ganz
sicher). Und dieser Simon Petrus, der Fels, wie er mit Beinamen genannt wird, der
in unserem Predigttext von Jesus auf dem Wasser gerettet wird, der findet
schließlich in Rom einen gewaltsamen Tod. Er wir kopfunter gekreuzigt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gott
hat versagt!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
müsste man, wenn man um dieses Ende weiß, nicht unseren heutigen Predigttext
aus der Bibel streichen. Denn die Rettung des Petrus ist das eine, aber am Ende
ist Gott dann doch zu schwach und Petrus wird hingerichtet wie ein
Schwerverbrecher.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
manchmal überfällt es mich selbst, wenn ich wieder an einem jungen Grab stehe
und ich hätte gerne die Hand ausgestreckt, wie Jesus auf dem Wasser dem
sinkenden Petrus oder den Verstorbenen aus dem Grab herausgerufen, wie Jesus
den Lazarus. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Doch
es geschieht nicht. Der andere ist ertrunken und tot bleibt tot.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Hat
Gott versagt?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">2. Rettungs- und
Bewahrungserfahrungen<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Für
viele hat Gott versagt, <b>aber für Petrus
nicht!</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
deshalb müssen wir bei dieser Rettung auf dem See anfangen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Petrus
wird hier gerettet. Was ihn auch immer hinunterzieht – Jesus streckt ihm die
Hand entgegen. <b>Und Petrus</b> ist sich
nicht zu schade zu rufen: <b>Herr, hilf
mir!</b> Und er ist auch nicht so borniert und sagt: <b>Das schaff ich schon allein.</b> Sondern er <b>ergreift</b> die Hand und wird gerettet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
halten wir uns nicht erst lange bei dem Wunder auf, ob das überhaupt geht: Auf
dem Wasser gehen. Oder lustige Witze reißen: Man muss halt nur wissen, wo die
Steine liegen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Es
gibt, weiß Gott, genug Untiefen in unserem Leben und Erfahrungen, wo auch unser
Lebensschiffchen ins Wanken kommt und man zu ersaufen droht. Da muss man nicht
erst über´s Wasser gehen, um zu verstehen, was die Bibel hier meint. <b>Doch Petrus wird gerettet.<o:p></o:p></b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Meine
Familie und ich, wir hatten erst am vergangenen Wochenende eine ganze Herde an
Schutzengeln, als wir auf der Autobahn am Stauende stehen und ein nachfolgender
Autofahrer nicht mehr abbremsen kann und uns mit voller Wucht hinten auffährt. <b>Aber</b> alle Beteiligten steigen fast
unversehrt aus ihren Auto´s.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Bewahrung
– mitten auf der Autobahn. Und wir können nach einer Stunde weiterfahren zur
Taufe unseres dritten Enkelchens.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gilt
das?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
gilt das auch, wenn wir in der Zeitung von Unfällen lesen, bei denen ganze
Familien zwischen zwei Lastern ausgelöscht werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Oder
gilt diese Bewahrung weniger als die Nicht-Bewahrung der anderen?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">3. Bewertungen –
welche Rettung gilt am Schluss?<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
ich werde nachdenklich. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gilt
die Rettung des Petrus auf dem See weniger als sein Ende?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Ist
seine Kreuzigung kopfunter der Beweis, dass zum Schluss doch das Böse siegt und
Gott zu schwach ist?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
wie oft muss Gott beweisen, dass er uns rettet. Einmal? Zweimal? Zehnmal? 100x?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Oder
wie oft muss Gott zeigen, dass er an meiner Seite steht, damit es auch gilt?
Oder gilt es immer nur, wenn es gut ausgeht und dann nicht mehr, wenn es
schlecht ausgeht?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
gilt die Rettung aus Gefahr oder aus einer Krise oder aus einer Not weniger als
eine Rettung aus großer Gefahr, aus einer großen Krise oder aus einer großen
Not?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und wie oft muss Gott
uns bewahren, um eine Nicht-Bewahrung bei uns gut zu haben?<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Wie
oft habe ich in meinem Leben versagt und es ist trotzdem noch einmal gut
geworden?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
wie oft darf Gott versagen, damit es <b>von
mir</b> wieder gut zu <b>ihm</b> wird?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Wir
dürfen so etwas wahrscheinlich gar nicht sagen oder denken, denn so darf man
nicht von Gott reden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Aber
tun – tun wir es schon.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">4. Christus hat
gerettet<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
da sind wir meines Erachtens genau im Zentrum angekommen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Denn
für Petrus ist die Sache nicht mehr unentschieden. Gilt es – oder gilt es
nicht. Sondern es gilt: <b>Christus hat ihn
gerettet</b>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Dieses
Mal und dann für immer und ewig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Nicht,
dass der Petrus immer ein Fels in der Brandung war. Denn genauso schnell, wie
er als erster der Jünger zu Jesus sagen kann: <b>Du bist der Christus. Gottes Sohn (Mk 8,29)</b>. Will er Jesus
einbremsen, als der von seinem Leiden erzählt und Jesus sagt: </span><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Geh weg von mir, Satan!
Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.</span></b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">So
nahe liegen unser Bekenntnis und unsere Angst oft beieinander.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
während er noch im Garten Gethsemane mit dem Schwert seinen Jesus verteidigt,
verleugnet er ihn wenige Stunden später im Innenhof des Palastes des Herodes. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
dennoch setzt ihn Jesus als der Auferstandene wieder ein, nachdem er ihn fragt:
<b>Petrus, hast du mich lieb? Weide meine
Schafe.</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">In der Begegnung mit
diesem Christus wächst in ihm diese Gewissheit der Errettung in diesem Leben
und weit darüber hinaus.</span></b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;"> <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Die
Rettung auf dem See wird ihm zum Grunderlebnis. <b>Hier</b> sind es nur ein paar Schritte auf dem stürmischen Wasser des
Lebens, bis ihn die Angst und der Zweifel packen. Doch mit der Zeit tragen die
Schritte weiter.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
das ist ja auch bei uns so. Es ringt in uns, was denn gilt und was zum Schluss
gilt. Und manchmal flutet es an und manchmal flaut es wieder ab.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
die Frage ist eher: Ab wann machen wir Ernst mit unserem Vertrauen und der
Erfahrung, dass wir gerettet sind – und dadurch unser ganzes Leben eine neue
Bewertung erhält.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Aber
ab wann wird <b>unsere</b>
Unentschiedenheit zur Entschiedenheit – dass Gottes Rettung auch für mich gilt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
wann gewinnt diese Erfahrung in uns so viel Kraft und Gewicht, dass die Rettung
auch gilt, wenn wir verloren gehen oder ersaufen?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Petrus
geht nicht mehr verloren! ER IST GERETTET!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Dieser
Hilferuf vom See wird ihm zur inneren Gewissheit. Gott muss es nicht mehr
beweisen. Er hat es bereits bewiesen und dann kann er auch bekennen, gegen alle
Widerstände und Anfeindungen, gegen Spott, Hass, Verleumdung ….<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Du bist der Christus.
<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
dieser Trost wird ihm zur Ruhe und zum Mut für sein ganzes Leben. Und es wird
ein Weg zwischen Kampf und Kontemplation, zwischen Widerstand und Ergebung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Aber es ist ein Leben
vom Himmel her!<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
dann gilt diese Rettung am See als grundlegende Rettung. Und das Leid danach,
bleibt Leid, aber es stellt Gott nicht mehr in Frage, sondern in seinem Leid
gründet er sich auf IHN. Er geht seinen Weg mit Gott und sucht nach seinem Weg,
nach seinem Auftrag – so wie jeder von uns nach seinem Weg und nach seinem
Auftrag sucht, um seine Aufgaben zu erfüllen. Doch die existentiellen Dinge
machen ihm keine <b>heillose</b> Angst mehr.
Die Entscheidung ist gefallen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">DU
MEIN GOTT. Denn DU hast mich gerettet. Damals im Wasser und dann für immer und
ewig. Und diese Gewissheit kann auch eine Kreuzigung am Ende nicht mehr
auflösen, <b>weil sie für immer gilt.</b><o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Amen<o:p></o:p></span></div>
<div>
<br /></div>
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-11463472682451704922016-11-07T11:31:00.000+01:002016-11-07T11:31:07.674+01:00Martin Adel: Lasst euch versöhnenMit-einander Gottesdienst zum Reformationsfest<br />06.11.2016 - Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr<br /><br />
Thema: 2. Korinther 5, 17-20<br />
<br />
<b>17 Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.</b><br />
<b>18 Aber das alles ist von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt.</b><br />
<b>19 Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.</b><br />
<b>20 So sind wir nun aBotschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!</b><br />
<br />
<div>
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Liebe Gemeinde<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<b>1.
Hinführung<o:p></o:p></b></div>
<div class="MsoNormal">
„Jetzt versöhnt euch halt wieder!“ – und man
merkt: Nie und nimmer. Das werde ich dir nie verzeihen!<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Bin ich deswegen schon unversöhnlich?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Gibt es nicht Dinge, Ereignisse in meinem
Leben, die ich nicht vergessen kann, nicht verzeihen kann? Tiefe Kränkungen. Verletzungen.
Brüche – mit dem Partner, mit den Eltern, mit den Geschwistern – Vertrauen, für
immer zerstört.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und erschrecken sie nicht, was da alles in
einem hoch kommt, wenn man bereit ist, in diesen Abgrund zu schauen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Diese Woche kam ein Mann ins Pfarramt. Er
hat jetzt erst erfahren, dass seine Schwester vor zwei Jahren verstorben ist
und wir sie beerdigt haben. Sie hatte vor Jahren den Kontakt mit der Familie
abgebrochen. Und nun ist er auf der Suche nach Antworten, nach Versöhnung mit
dieser abgebrochenen Geschichte – um Frieden zu finden. Aber geht das überhaupt
noch – auch nach dem Tod?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und wie schnell solche Brüche manchmal gehen:
die ungeliebte Schwiegertochter, das falsche Gebetbuch, der Vorwurf „die hat meinem
Sohn das Kind naufgehängt.“ Wie schnell sind Worte gesagt und welch verheerende
Folgen können sie haben. Und wie könnte man sie wieder einfangen oder wieder
gut machen. Wie gelingt Versöhnung? Denn eines ist ja klar: Solche Dinge kann
man nicht ungeschehen machen, weil sie Realität sind – und manchmal mehr, als
einem lieb ist. <b>Der Mensch vergisst
nicht! oder nur sehr schwer.</b><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und wir kennen das auch aus unserer eigenen
Gemeindegeschichte mit seinen Parteiungen und Verwerfungen: Religiöse Spinner, Sekte, Ungläubige, Heiden
etc.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und dann tragen wir diese
Unverzeihlichkeiten mit uns herum – entweder <b>gut versteckt</b>, damit sie uns in Ruhe lassen und wir weiterarbeiten
können oder <b>fleißig gehütet</b> bis zum
Tag der Vergeltung, an dem ich es ihm/ihr heimzahlen kann?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Doch beides ist nicht gesund, denn beides
bindet uns und hält uns fest in der Vergangenheit – und Neues kann nicht
werden.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b>2.
Verletzungen<o:p></o:p></b></div>
<div class="MsoNormal">
Aber wie kann ich sich das ändern. Wie komme
ich in einen zustand der Versöhnung, damit wieder Friede werden kann in mir
und die Chance für Neues für mich und für meine Umgebung.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<u>Der erste Schritt ist</u>, dass wir zuerst
von den Verletzungen sprechen müssen. Die Lebensmarker der Enttäuschung sind
gesetzt. Mir ist UNRECHT widerfahren – egal ob absichtlich oder unabsichtlich
und ich bin dadurch aus der Bahn geworfen. Das Ungleichgewicht sucht einen
Ausgleich. Das Recht muss wieder hergestellt werden.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Denn Schuld bindet und Sünde auch. Wenn wir
ehrlich sind, dann sind wir durch Enttäuschung, durch die Kränkung oder was es
auch war UNFREI geworden. Und die <b>Reaktion</b>
auf die Verletzung treibt uns bisweilen in einen Zustand, den wir eigentlich
nicht wollen. Wir kennen das bei tiefen traumatischen Erlebnissen von Gewalt,
Vergewaltigung, Misshandlung, Vernachlässigung …<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Entweder reagiert der Mensch aggressiv und
mit Gewalt nach außen oder, was viel häufiger ist, mit autoaggressiver Gewalt
nach innen: Die Folge sind Schlafstörungen, Selbstverletzungen, Konzentrations-
und Beziehungsstörungen, Sprachlosigkeit – tiefes Schweigen und die
verletzlichen Gefühle werden tief irgendwo ganz hinten in unserer Seele
versteckt.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Das Lebenskonzept ist dann oft ein sehr
nüchternes: „Ach hört mir doch auf mit dem ganzen Gefühlsquatsch. Träume sind
schäume. Mir hat auch keiner etwas geschenkt. Das ist halt so. Da muss man
durch. Da muss man sich halt zusammenreißen ….<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und weil die Last zu groß ist, suchen wir
nach Ersatzmitteln, nach einem Ausgleich. Und dann schlagen manche ihre Kinder,
weil sie selbst als Kinder geschlagen wurden und keiner sie damals beschützt
hat. Das erfahrene Unrecht wird zum Argument oder zur Begründung, um selbst
Unrecht zu tun. Oder sie zerstören oder bestrafen sich selbst. Und da gibt es
viele Wege.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Beobachten sie sich mal, zu welchem Typ sie
gehören. Doch das Unrecht ist dadurch nicht weg und die Verletzungen auch
nicht.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b>3.
Wiedergutmachung?<o:p></o:p></b></div>
<div class="MsoNormal">
Doch wie komme ich zu einem Ausgleich, zur
Versöhnung, zur Heilung – oder bin ich für immer Opfer? Gefangener der Sünde,
die andere an mir begangen haben oder die ich begangen habe, an mir oder an
anderen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<u>Der zweite Schritt ist die Wiedergutmachung</u> – doch das ist
ein sehr zweischneidiges Wort.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Sicherlich – juristisch Belastbares muss
vor´s Gericht. Und da ist Gott sei Dank vieles in den letzten Jahren und
Jahrzehnten passiert, so dass man das Unrecht auch benennen und anzeigen kann.
Und wie gut tut es, wenn man Recht bekommt.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Aber sind dadurch die Verletzungen, die
seelischen und psychischen Verletzungen schon wieder gut gemacht? Und wie ist
das bei Dingen, die rechtlich nicht relevant sind, aber trotzdem Unrecht waren
oder so erlebt wurden: Zurücksetzung, Ausgrenzung, … Wie kann da Zerbrochenes
wieder heil werden?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Wie kann man denn verletztes Vertrauen
wieder gut machen? Eine verlorene Kindheit kann man nicht nachholen. Die
verkorkste Biographie – ist die wieder gut gemacht durch die Bestrafung der Eltern
oder durch Geldzahlungen an Opfer. 10.000 Euro für ein getötetes Kind beim
Flugzeugattentat mit der Germanwingsmaschine letztes Jahr in Frankreich. Bringt
mir das wieder meinen inneren Frieden zurück? Oder Versöhnung, Heilung?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Der Lockführer, dem einer vor den Zug
springt und er die Bilder nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Der Polizist, der
jemanden versehentlich erschießt und dann seinen Dienst für immer quittiert.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Das Rad der Geschichte kann man nicht zurück
drehen und die Zeit kann man nicht anhalten. Verlorene Zeit kann man nicht
ersetzen und verlorene Menschen erst recht nicht. Und das „Wenn …“ und „Hätte
….“ Und „weil ….“ sind oft nutzlose Erklärungen und helfen nichts, wenn einen
das Elend wieder überfällt.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Muss das so bleiben? Bleibt das so? Muss das
Unverzeihliche auch unversöhnt bleiben?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Wie komme ich zu einem Zustand der Versöhnung,
der mich wieder frei aufatmen und frei handeln lässt? Ein Weg, auf dem das
Verletzte und Zerstörte in mir aufhört zu bluten und zu schmerzen und Heilung
beginnen kann – auch die Verletzungen, die ich mir selbst auferlegt und
zugefügt habe.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und das ist wichtig, damit das
zerstörerische Feuer der Wut, des Hasses, der ewigen Rache nicht permanent
meine Wunde zum Eitern bringt.<br /><br /><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<b>4. Die
Kraft der Versöhnung Gottes<o:p></o:p></b></div>
<div class="MsoNormal">
Wie gelingt die Wiedergutmachung, die ich
man nicht bezahlen noch sich erkaufen kann?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Wir haben für diese Zustände inzwischen
viele hilfreiche Angebote gefunden. Neben der Justiz gibt es Selbsthilfegruppen,
Psychotherapie und Traumtherapie, Psychopharmaka, Opfer-Täter-Ausgleich, bei
denen geholfen wird mit dem Erlebten zu leben – und die sind alle wichtig und
gut. Und das Gespräch mit dem Partner, mit Freunden, mit Vertrauen darf man
hier ja nicht als zu gering ansetzen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Aber das Größte Angebot auf diesem Gebiet
empfinde ich immer noch dieses Wort Gottes an uns – das unser heutiger
Predigttext ist, weil es uns auf ein neues Fundament stellen möchte, uns
förmlich aus den alten Bezügen herausnimmt und uns dadurch eine neue Chance
gibt. Der Ausgleich ist schon geschaffen! Auch für uns. Wir sind nicht mehr
Opfer, sondern wir sind erlöst. Ein göttliches Geschenk gewissermaßen, das uns
hilft, es neu mit unserer Geschichte aufzunehmen:<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
2 Kor 5,17-21<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: blue; font-family: "Tahoma","sans-serif"; font-size: 10.0pt;">17 </span><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Darum: <b>Ist
jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe,
Neues ist geworden. </b></span><span style="color: blue; font-family: "Tahoma","sans-serif"; font-size: 10.0pt;">18 </span><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Aber das alles von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat
durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt. </span><span style="color: blue; font-family: "Tahoma","sans-serif"; font-size: 10.0pt;">19 </span><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Denn <b>Gott
war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre
Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. </b></span><span style="color: blue; font-family: "Tahoma","sans-serif"; font-size: 10.0pt;">20 </span><b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">So sind
wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten
wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! </span></b><span style="color: blue; font-family: "Tahoma","sans-serif"; font-size: 10.0pt;">21 </span><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Denn er
hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in
ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
Als ob Gott wusste, wie sehr seine Kinder oft
leiden an ihrem Leben und ihrer Vergangenheit, setzt er sein Leben dagegen und
stellt sich uns zur Seite:<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Ist jemand in Christus, so ist
er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.</span></b><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Ich höre hier den grundlegenden Neuanfang
für uns, als ob Gott rufen würde: Mach dich nicht kaputt und lass dich nicht
kaputt machen. <b>Du musst das Unrecht in
deinem Leben nicht verstecken und die verzehrende Glut des Unrechts nicht auf
ewig wach halten.</b> Dir ist, dir wird Gerechtigkeit widerfahren. Öffne deine
Fäuste und lass das Feuer frei, das dich selbst verzehrt. Zeig mir deine Wundmale,
damit ich sie heile durch meine Wundmale.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Unsere Verletzungen, <b>unsere Enttäuschungen nimmt Gott in sich auf</b>, damit wir nicht mehr
darüber zugrunde gehen müssen. Das Verlorene wird in ihm <b>für uns</b> wieder Ganz, so dass wir neu leben können. Das Vergangene
ist dadurch nicht vergessen, aber es verliert zunehmen an Kraft und Herrschaft
über uns und wir werden wieder Herr im eigenen Haus.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: blue; font-family: "Tahoma","sans-serif"; font-size: 10.0pt;">18 </span></b><b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Aber das
alles von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus und uns das
Amt gegeben, das die Versöhnung predigt.</span></b><span style="color: blue; font-family: "Tahoma","sans-serif"; font-size: 10.0pt;"> 19 </span><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Denn <b>Gott
war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre
Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. <o:p></o:p></b></span></div>
<div class="MsoNormal">
Gott nimmt stellvertretend für uns die Last
unserer Vergangenheit auf sich und setzt uns neu und erneuert in unser Leben
zurück.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Der Preis dafür ist allerdings nicht
unerheblich: Die Hingabe an Gott, das Loslassen unseres Selbst, indem wir uns
selbst entsichern, weil wir am Ende sind. Aber im Abgeben dessen, was uns so
sehr bindet und wir uns womöglich selbst nicht verzeihen können, bekommen wir
unser Leben neu zurück – so Gottes Zusage.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Die Vergangenheit bleibt, aber sie ist ihrer
zerstörerischen Macht beraubt – <b>auch
wenn ich es vielleicht noch nicht so leben kann</b>. Aber es gilt bereits für
mich. Der Zustand des Paradieses bleibt uns zwar für immer verwehrt, aber aus
der Erneuerung durch Gottes Versöhnung kann unsere Biographie wieder heil
werden, können wir uns versöhnen oder versöhnt werden mit unserer eigenen
Geschichte. Die Wege sind danach können dann ganz unterschiedlich sein.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Manche bekommen daraus dann erst die Kraft,
über ihre Vergangenheit zu sprechen, das Unrecht zu benennen oder auch Anklage
zu erheben. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Manche bekommen daraus die Kraft, neu auf
den Weg der Versöhnung zu gehen, gewissermaßen über ihre eigenen Schatten
springend verzeihen zu können oder um Verzeihung zu bitten.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Billig
ist da gar nichts und verschwiegen wird auch nichts. Das Dunkle muss ans Licht.
Aber – gehalten in diesem freien Angebot Gottes – kann auf wundersame Weise das
Leben auch für uns neu beginnen. Das ist manchmal ein mühsamer Weg, aber
unendlich heilsam.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und
deshalb gilt für uns – auch wenn wir es noch nicht vollständig ergriffen haben:<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: blue; font-family: "Tahoma","sans-serif"; font-size: 10.0pt;">20 </span><b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">So sind
wir nun Botschafter an Christi statt und …. so bitten wir nun an Christi statt:
Lasst euch versöhnen mit Gott! <o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;"> </span></b>Amen</div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-20354354599404682762016-06-13T11:21:00.000+02:002016-06-13T11:21:25.740+02:00Martin Adel: Die Speisung der 50003. Sonntag nach Trinitatis<br />12. Juni 2016<br /><br />Predigttext Lukas 9.10-17<br /><br />
<b>10 Die Apostel erzählten Jesus, wie große Dinge sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich, und er zog sich mit ihnen allein in die Stadt zurück, die heißt Betsaida.</b><br />
<b>11 Als die Menge das merkte, zog sie ihm nach. Und er ließ sie zu sich und sprach zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften.</b><br />
<b>12 Aber der Tag fing an, sich zu neigen. Da traten die Zwölf zu ihm und sprachen: Laß das Volk gehen, damit sie hingehen in die Dörfer und Höfe ringsum und Herberge und Essen finden; denn wir sind hier in der Wüste.</b><br />
<b>13 Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Sie sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, daß wir hingehen sollen und für alle diese Leute Essen kaufen.</b><br />
<b>14 Denn es waren etwa fünftausend Mann. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Laßt sie sich setzen in Gruppen zu je fünfzig.</b><br />
<b>15 Und sie taten das und ließen alle sich setzen.</b><br />
<b>16 Da nahm er die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel und dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, damit sie dem Volk austeilten.</b><br />
<b>17 Und sie aßen und wurden alle satt; und es wurde aufgesammelt, was sie an Brocken übrigließen, zwölf Körbe voll.</b><br /><br />
<div class="MsoNormal">
<b>1. Jesus tut den
Menschen<br /><br /><o:p></o:p></b></div>
<div class="MsoNormal">
Jesus tut den Menschen gut! Deshalb sind sie ihm
nachgefolgt. Irgendwie ist es gut in seiner Nähe zu sein.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Tut Jesus uns auch gut?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Die Frage ist vielleicht etwas zu direkt. Dann formulieren Sie sie für sich um, dass sie besser passt. Aber irgendwie muss sie ja
beantwortet werden, diese Frage: Tut Jesus mir gut?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Oder: Ich gehe in den Gottesdienst, weil …. Oder wie bei der
Kirchgeldaktion – die Zahlungsbitte für das Kirchgeld mit dem Logo: Ich bleib
dabei! Also in der Kirche, weil ….<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und Sie bleiben sicherlich nicht in der Kirche, weil Sie
Kirchensteuer oder Kirchgeld zahlen dürfen, sondern Sie zahlen ihren
Kirchenbeitrag, weil dieses Geld für etwas ganz anderes steht - vielleicht, weil die Kirche Sinn macht oder
weil Sie dann kirchlich heiraten können oder weil es doch irgendwie einen Gott
gibt oder weil Sie mal von der Pfarrerin beerdigt werden wollen oder weil die
Gemeinschaft so schön ist oder weil Jesus Christus ihr persönlicher Herr ist
oder weil Sie schon immer in der Kirche waren.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Jedenfalls braucht es darauf eine Antwort – heute wie
damals. Und wenn Sie nur mit-laufen, weil es gerade gut ist.</div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: blue; font-family: "Tahoma","sans-serif"; font-size: 10.0pt;">10 </span></b><b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Die Apostel kamen zurück und berichteten Jesus, was sie getan
hatten. Darauf zog er sich mit ihnen in Richtung Betsaida zurück. </span></b><b><span style="color: blue; font-family: "Tahoma","sans-serif"; font-size: 10.0pt;">11 </span></b><b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Sobald die Leute das merkten, folgten sie ihm.</span></b><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Jesus tut den Menschen gut.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und mir tut er auch gut.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Das ist die Ausgangssituation.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Und Jesus
wies sie nicht ab, sondern sprach zu ihnen über das Kommen der Herrschaft
Gottes und heilte alle, die Hilfe brauchten.</span></b><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Und darüber wird es halt spät. So wie immer, wenn es gerade
wichtig ist oder spannend oder mir gut tut. Dann vergisst man die Zeit.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und hier ist es nicht anders: <b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Darüber wurde es Abend, und die Zwölf kamen und sagten zu ihm:
»Schick doch die Leute weg! <o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
Wie die Mutter: Jetzt geht endlich in´s Bett. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Oder die Frau: Jetzt komm endlich zum Essen. Es ist schon
Dunkel.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Sicher. Irgendwann muss Schluss sein. Dann muss man ja auch
wieder vernünftig werden.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Schick
doch die Leute weg! Sie sollen in die Dörfer und Höfe ringsum gehen, damit sie
dort übernachten können und etwas zu essen bekommen. Hier sind wir ja in einer
ganz einsamen Gegend.«<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Das ist doch auch vernünftig! Aber genau da liegt gerade das
Problem. Jesus geht in die Nähe, in die Beziehung und das tut den Menschen gut.
Und die Jünger schicken sie in die Distanz: Schick doch die Leute weg.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Hier sehen wir Gottes tiefste Bestimmung. ER tritt in unsere
Nähe, in die Beziehung mit uns. Und die Beziehung kann man auch aus der Ferne
miteinander pflegen. Aber wo Distanz ist – da ist nur wenig Beziehung, da
begegnet man sich distanziert, nüchtern, sachlich, geschäftlich, vernünftig.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Wo Liebe ist, da bleibt man in Verbindung, auch wenn man
gerade nicht zusammen ist.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Vielleicht sind die Jünger ja auch ein bisschen
eifersüchtig, weil sie ihren Jesus jetzt endlich wieder für sich alleine haben
wollen Aber das sagen sie nicht. Mit dem Argument der Fürsorge begründen sie
ihre Haltung:<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">Schick
doch die Leute weg! Sie sollen in die Dörfer und Höfe ringsum gehen, damit sie
dort übernachten können und etwas zu essen bekommen. Hier sind wir ja in einer
ganz einsamen Gegend.</span></b><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b>2. Wenn der Zweifel
den Menschen zerfrisst<br /><br /><o:p></o:p></b></div>
<div class="MsoNormal">
Natürlich ist das vernünftig, was die Jünger vorschlagen.
Aber manchmal ist Vernunft zu wenig. Denn wenn man vernünftig ist, dann weiß
man immer schon die richtige Lösung. So muss es sein. Und so muss es sein.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und natürlich ist Vernunft nichts Falsches. Aber mit
Vernunft kommt man an vielen Stellen im Leben nicht weiter. Da hat man die
Kinder so und so erzogen und trotzdem kommt etwas ganz anderes raus. Da hat man
alles richtig gemacht und trotzdem ist es falsch.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und als Jesus sagt:<b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;"> »Gebt
doch ihr ihnen zu essen!« </span></b>ist es völlig aus.<b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;"><o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
Das
geht gar nicht!<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Wie
stellt der sich das vor?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
So
einfach würde ich es mir auch machen wollen: „Gebt ihr ihnen zu essen!“<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und nun
sollen WIR wieder alles machen und bezahlten.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Wir kennen
ja diese Sätze auch in uns und solche Sätze machen uns nur enger und schotten
uns noch mehr ab und jeder sitzt noch mehr auf seinem Besitz und hat Angst,
dass es ihm jemand wegnehmen möchte, ob der Räuber oder eher Steuer oder die
Inflation oder die Großkonzerne oder die Weltverschwörung oder die Flüchtlinge
oder was weiß ich …<b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;"><o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Tahoma, sans-serif; font-size: 10pt;">»Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische;
wir müssten erst losgehen und für dieses ganze Volk zu essen kaufen!« [Es sind]
nämlich an die fünftausend Männer versammelt!<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
Gebt ihr ihnen zu essen – sagt Jesus. Und das ist nicht
zynisch. Nein. <b>Er traut es ihnen zu!</b><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Gebt ihr ihnen zu essen, heißt ja nichts anderes als: Seid
einladend. Geht nicht aus lauter Vernunft in die Distanz.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Denn die Jünger sind ja schon wieder beim Rechnen: Wir haben
nur fünf Brote und zwei Fische.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und ich weiß, beim Hartz IV oder als Kassiererin oder wenn
man gerade eine Wohnung gekauft hat, da muss man rechnen und sparen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Aber Jesus sagt ja nicht zu seinen Jüngern: Das müsst alles
ihr bezahlen. Sondern er sagt: „Gebt ihr ihnen zu essen.“ Und die Jünger <b>entdecken</b> da erst, dass sie ja sogar
selber etwas haben: <b>Fünf Brote und zwei
Fische</b>. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Nur, die wollten sie halt nicht teilen – aus vernünftigen
Gründen, denn für 5000 Männer (ohne Frauen und Kinder), da braucht man erst gar
nicht anfangen zu verteilen. Da verhungern zum Schluss alle.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Doch Jesus meint: Das reicht.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Er schimpft die Jünger ja nicht, dass sie so wenig
eingepackt haben. Er hat die Jünger nur daran erinnert, dass sie nicht NICHTS
haben, sondern dass sie auch etwas haben! – auch wenn sie das als zu wenig
ansehen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b>3. Teilen macht alle
satt<br /><br /><o:p></o:p></b></div>
<div class="MsoNormal">
Liebe Gemeinde,<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
was Jesus hier vorschlägt ist das Gegenmodell zu „Geiz ist
geil“. Geiz mag geil sein, aber eines macht er nicht: nämlich satt. Geiz ist
ein Hunger, der nie gestillt wird!<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Aber das muss jeder selber wissen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Wer nur mit sich selber beschäftigt ist, der bekommt nichts
dazu. Der hat danach vielleicht mehr, aber es bleibt Kampf und Kalkül und
geschenkt bekommt er nichts – zumindest nimmt er es nicht mehr wahr.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Jesus lässt die Jünger das Wenige mit den anderen teilen und
zum Schluss reicht es für alle. Ja, im Gegenteil: Es bleibt sogar noch mehr als
genug übrig. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Wir glaube das immer nicht, aber wir sind momentan als
Gemeinde der beste Beweis dafür, was Gott gemeint hat. Viele von ihnen erinnern
sich vielleicht noch an die Situation vor 10 Jahren und das Lamentieren um das
alte Gemeindehaus etc …<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und dann haben wir uns entschlossen das, was wir hatten,
hergegeben. Wir haben das alte Gemeindehaus aufgegeben. Und zum Schluss haben
wir zu unseren 200.000 Euro, die wir an neuen Spenden dazu gesammelt haben ein
Gemeindehaus im Wert von 2 Millionen Euro bekommen. Weil wir das, was wir
hatten, geteilt haben, haben wir Verbündete bekommen und das neue Gemeindehaus
ist uns zum Segen geworden – für so viele.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Nichts anderes passiert uns gerade mit dem Paulsplatz. Wir
haben uns entschlossen, den Paulsplatz weiterhin für die Stadtgemeinschaft zur
Verfügung zu stellen und die Paulskirche mit der Rampe wieder für alle
zugänglich zu machen und nun müssen wir selber nur 100.000 Euro an Spenden
sammeln und die Stadt Fürth und die Gesamtkirchenverwaltung und die
Landeskirche geben die fehlenden 630.000 Euro dazu – damit Alle etwas davon
haben.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und wir könnten das Beispiel mit den Kinderchor und der
Sarah Buchdrucker so weiter führen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Da steckt natürlich immer auch harte Arbeit dahinter und der
Beitrag von euch und vielen anderen. Aber machen kann man das nicht, dass es
dann so wird. Und wir hätten gerne immer Garantien, dass es auch so bleibt.
Aber die gibt es nicht.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Jetzt ist es so! – sagt Gott. Und dann davon zehren und
leben und erzählen. Wir hätten immer gerne gleich die Summe, das Ergebnis –
aber wir sind nicht das Ziel. Wir sind auf dem Weg. Doch den Anfang machte das
Teilen und das Hergeben.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Für mich ist das ein Wunder. Das Wunder der Brotvermehrung
für unsere Gemeinde. Gottes gnädiges Geschenk an uns.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Halleluja. </div>
<br />
<div class="MsoNormal">
Amen <o:p></o:p></div>
<div>
<br /></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-73677297295609028982016-06-13T11:06:00.001+02:002016-08-09T12:20:15.545+02:00Werner Sirch: Christus ist gekommenPredigt 2. Sonntag nach Trinitatis<br />
05. Juni 2016<br />
<br />
<div class="MsoNoSpacing">
<b><span style="font-size: 12.0pt;">Epheserbrief 2,17-22<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<b><span style="font-size: 12.0pt;">17 Christus ist gekommen und hat im Evangelium Frieden
verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. 18 Denn
durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. 19 So seid
ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und
Gottes Hausgenossen, 20 erbaut auf den a Grund der Apostel und Propheten, da
Jesus Christus der Eckstein ist, 21 auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt
wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. 22 Durch ihn werdet auch ihr
miterbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-size: 12.0pt;">Liebe Gemeindeglieder,<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-size: 12.0pt;">liebe Schwestern und
Brüder,<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<b><span style="font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin;">1. Frieden in einer friedlosen Welt<br />
</span></b><span style="font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin;"><br />
Alle Welt ruft nach Frieden, aber es ist kein Frieden. Kein Frieden unter den
Völkern, kein Frieden in den Familien, kein Frieden unter den Religionen. Dabei
sehnen wir uns nach Frieden. Können nicht miteinander leben im Hass, mit Mord
und Totschlag, Krieg und Terror. Leben ohne Liebe, Leben in Furcht und Angst
entstellt uns und gibt uns ein ganz böses Gesicht. Solch ein Leben macht uns
körperlich und seelisch krank.<br />
<br />
<b>2. Befreit durch Christus<br />
</b><br />
Gott will, dass wir frei sind. Frei von Krieg und Terror, Hass und Zerstörung,
Angst und Sorgen. Durch Christus befreite Menschen. Das gilt für die, die Gott
fern sind ebenso, wie denen, die schon immer Gott nahe waren. (Heute würden wir
sagen: christlich sozialisiert sind.) Durch Christus sind wir befreite
Menschen. Frei von Bindungen und Gebundenheiten. Frei davon, uns selbst gerecht
zu sprechen. Frei von Bevormundung. Frei von der Macht des Kapitals, vom
Egoismus, vom Hass, der Gleichgültigkeit und anderen Mächten die unser Leben
bestimmen wollen.<br />
<br />
<b>3. Mitbürger der Heiligen und Gottes
Hausgenossen<br />
</b><br />
<b>Wir sind nicht mehr Gäste und
Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.</b> Wir
gehören dazu. Wir sind Gottes Kinder, die den Vater im Himmel kennen und zu ihm
gehören. <br />
Hausgenossen sehnen sich nach Gemeinschaft, leben mit einander, freuen sich und
trauern mit einander. Und leiden manchmal auch an einander. Aber sie vertrauen
einander.<br />
Mittelpunkt, Zentrum, der Eckstein der alles Zusammenhält ist Christus. Er hat
unsere Bindungen, unsere Sünde und Schuld ans Kreuz getragen, damit wir frei
sind. Ich denke an das was Paulus im Galatherbrief schreibt. Galather 5,1 „<b>Zur Freiheit hat euch Christus befreit! So
steht nun fest und lasst euch nicht wieder unter das Joch der Knechtschaft
zwingen.</b>“ Wir werden keine Gerechtigkeit vor Gott finden durch
Gesetzlichkeit, Selbstgerechtigkeit, Hass oder weil wir uns vornehmen ein
besserer Mensch zu werden. Im Gegenteil, es nimmt uns die von Christus
geschenkte Freiheit. Wir sind Gottes Mitbürger und Hausgenossen, weil uns
Christus durch seinen Tod und seine Auferstehung dazu befreit hat. Liebe
Gemeinde, was könnten wir, zu dem was Jesus für uns getan hat, aus eigener
Kraft noch hinzufügen?<br />
<br />
<b>4. Von Christus geschenkte Freiheit<br />
</b><br />
Die von Christus geschenkte Freiheit ist aber nicht bindungslose Freiheit, die
gegenüber niemandem verantwortlich ist und nur für die eigene Lust oder Unlust
lebt. Luther schreibt: </span><i><span style="background: white; font-size: 12pt;">„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem
untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und
jedermann untertan.“</span></i><span style="background: white; font-size: 12pt;"> Freiheit, wirkliche
Freiheit kann nur in Bindung gelebt werden. Und so sind wir als Christen
befreit für ein Leben mit anderen Menschen, </span><span style="font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin;">in unserer Familie und </span><span style="background: white; font-size: 12pt;">im großen Haus dieser
Welt, wie Martin Luther King es beschrieben hat:</span><span style="font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin;"><br />
<i>Ein großes Haus der Welt, in dem wir
zusammenleben müssen:<br />
Schwarze, Weiße, Morgenländer und Abendländer,<br />
Juden und Nichtjuden<br />
Katholiken und Protestanten.<br />
Eine Familie, die in Ideen, Kultur und Interessen zu Unrecht getrennt ist.<br />
Weil wir niemals wieder getrennt leben können, werden wir lernen müssen, in
Frieden miteinander auszukommen.<br />
Alle Bewohner der Erde sind Nachbarn.<br />
</i>Soweit Martin Luther King.<br />
<br />
<b>5. Christus ist gekommen <br />
</b><br />
Wir lesen in unserem Predigttext:<br />
<b>17 Christus ist gekommen, um uns Frieden
zu verkündigen, denen, die ihn kennen und denen, die fern sind von ihm.</b> <br />
Jesus will das heilen, was in uns zerbrochen ist: Unsere Unmöglichkeit mit uns
selbst im Frieden zu leben, mit unserem Nachbarn, mit unserer Familie, mit
Gott.<br />
Wir vergeuden soviel Energie und Kraft mit unseren Streitigkeiten, mit unserer
Verletzlichkeit, mit unserem Hunger nach Macht und dem Willen andere
beherrschen zu wollen. Wir vergeuden Energie und Kraft, weil wir uns der Angst
und Vorurteilen hingeben. Kraft, die wir an anderer Stelle dringend brauchen –
ganz aktuell, fremden Menschen gegenüber, die sich zu uns flüchten um
Verfolgung oder Hunger zu entkommen. Dabei sind wir nicht ganz unschuldig an
ihrer Situation. Ohne schlechtem Gewissen haben wir ihre Landwirtschaft
ruiniert und sie zu Billigkräften gemacht, um unseren Wohlstand zu mehren. Wir
haben glänzende Geschäfte mit Waffen gemacht, vor welchen sie jetzt auf der
Flucht sind. Sie haben um Hilfe gerufen, aber unsere Ohren sind taub. Jetzt
kommen sie zu uns, weil unsere Hilfe nicht zu ihnen kommt. <br />
<!--[if !supportLineBreakNewLine]--><br />
<!--[endif]--><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<b><span style="font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin;">6. Aufschrei<br />
</span></b><span style="font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin;"><br />
Norbert Blüm, Minister im Kabinett Kohl, schreibt in seinem Buch „Aufschrei!
Wider die erbarmungslose Geldgesellschaft“, ein Kapitel über „Vorteilssuche als
Weltformel“. Er zitiert darin den US-amerikanischen Ökonomen Garry S. Becker:
„Der Mensch ist ein Vorteilssucher, sonst nichts.“ Das bringt Blüm zu der
Frage, wer uns davor rettet, dass unser ganzes Leben eine Kalkulation von
Vorteilen wird. <br />
„Kein Handschlag ohne vorherige Berechnung, welche Vorteile damit verbunden
sind. Keine Freundlichkeit, ohne vorher zu überlegen, was sie mir bringt.
Selbst Lachen ist nur erwünscht, weil es gesund ist. Nichts gilt, was ‚nichts
bringt‘.“ Und er sieht bei uns die hässliche Fratze der Geldgier. „Während in
der islamische Welt sich eine Regression (eine Rückentwicklung) zum blutigen
Fundamentalismus vollzieht, verflacht der Westen in einem unterhaltsamen
oberflächlichen Konsumismus, dessen letztlicher Lebenssinn die Vorteilsnahme
ist.“<br />
Blüm weist darauf hin, dass sich keine Gesellschaft dauerhaft auf Vorteilssuche
aufbauen lässt. „Ohne Vertrauen bricht die Gesellschaft mit allem, was dazu
gehört, zusammen.<br />
Ohne Vertrauen funktioniert selbst die Wirtschaft nicht. Geld verliert über
Nacht seinen Wert, wenn die Menschen nicht mehr darauf vertrauen, dass es etwas
wert ist. ‚An sich‘ ist Geld eine Null. Denn Geld ist eigentlich ein Vertrag
zwischen seinen Benutzern. Ein Vertrag ist jedoch ein Fetzen Papier, wenn die
Vertragspartner nicht ein Mindestmaß von gegenseitigem Vertrauen aufbringen."<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<b><span style="font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin;">7. Flüchtlinge was nun<br />
<!--[if !supportLineBreakNewLine]--><br />
<!--[endif]--><o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin;">Flüchtlinge
was nun? Gibt es für uns einen Vorteil? Wir stehen da und überlegen was wir
machen sollen, mit den vielen Menschen aus anderen Ländern. Sind sie nicht auch
Geschöpfe Gottes, von ihm geliebt? Wir überlegen was billiger kommt. Zäune
bauen und in Kauf nehmen, durch den behinderten Warenverkehr 5% weniger Waren
in andere Länder zu verkaufen, oder Flüchtlinge aufzunehmen und bei uns zu
integrieren? <br />
Was ist für uns nützlicher? <br />
Ist das der Umgang mit Menschen die Ihrer Heimat beraubt, durch Flucht ihr
Leben gerettet haben, den brutalen Kopfabschneidern der IS, den Bomben und
Gewehren, dem Hunger und der Perspektivlosigkeit ihres Lebens entronnen sind?
Wie können wir die Frage beantworten wo diese Menschen hin sollen? Wo können
sie sich sicher fühlen, ohne Hunger und mit menschlicher Würde leben? Oder geht
uns das nichts an, weil für uns die Nützlichkeitsberechnungen nicht aufgehen?
<br />Ich überlege, was unsere Angst vor Flüchtlingen wert ist, gegenüber der Angst die diese
Menschen erlitten haben und nun ertragen müssen, weil sie zwar ihr Leben
gerettet haben, aber niemand sie haben will?<br /><span style="font-family: inherit;">
Warum</span> fällt es uns so schwer darauf zu vertrauen, dass sie nicht kommen, um uns
als Islamisten zu bedrohen und unsere in christlicher Freiheit lebende
Gesellschaft zu zerstören? Dass sie nicht kommen um unseren Sozialstaat zu plündern.<br />
<br />
</span><b><span style="font-size: 12pt;"><span style="font-family: inherit;">8.
Lebendiger Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt
und kostbar</span><i>.</i></span></b><b><span style="font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin;"><br />
<!--[if !supportLineBreakNewLine]--><br />
<!--[endif]--></span></b><span style="font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin;"><o:p></o:p></span></div>
<span style="font-size: 12.0pt; line-height: 115%;"><span style="font-family: inherit;">Meine provokative These: Sie kommen, um sich als
Steine in den Bau einer christlich-freiheitlichen Gesellschaft einzufügen. Ich
möchte das jedenfalls so glauben. (Bitte verhöhnen Sie mich jetzt nicht als
einen der so genannten "Gutmenschen".) Natürlich kommen auch andere, die
nichts Gutes vorhaben. Und für die dürfen wir genauso beten. Auch für die
Schläfer die auf ihre Chance warten um möglichst großes Unheil anzurichten. Wir
haben aber den Vater im Himmel, der über allem steht. Darum müssen wir uns
nicht bestimmen lassen von der Angst vor Flüchtlingen und was durch sie
geschieht oder geschehen könnte. Und wir haben Christus, der für alle Menschen
gestorben und auferstanden ist. In uns lebt der Heilige Geist, der
Menschenherzen wenden und den dreieinigen Gott als liebenden und mächtigen Gott
zeigen kann – auch denen, die zu uns kommen. <br />
<br />
Ich wünsche so sehr, dass Gott unsere Herzen anrührt und aus unseren oft toten
und kalten Herzen Edelsteine macht, die nicht nur auf unseren Vorteil und
Wohlstand bedacht sind, sondern anfangen zu lieben und achtsam mit denen
umzugehen, die zu uns flüchten. Lasst uns zusammen kommen um Gott zu loben und
zu preisen. Und lasst uns doch Glauben gegen allen Anschein aufbringen, dass
„wir es schaffen werden“, mit der Hilfe unseres Gottes, der uns diese Menschen
geschickt und vor die Türe gelegt hat. Wir Schulden es ihnen, dass sie Christus
kennen lernen. Amen.</span>
<!--[if !supportLineBreakNewLine]--><br />
<!--[endif]--></span>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-20386526950671628752016-04-12T07:13:00.001+02:002016-04-12T07:13:24.444+02:00Martin Adel: Für die Sünde tot, für das Gute lebenPredigt vom 10.04.2016 Sonntag Misericoridas Domini (Güte des Herrn)<br />Predigttext 1. Petrus 2,21b -25<br /><br />
<br />
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Einheitsübersetzung<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">21 </span></b><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Ihr wisst doch: Christus hat für euch gelitten und euch ein
Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">22 </span></b><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Ihr wisst: »Er hat kein Unrecht getan; nie ist ein unwahres Wort
aus seinem Mund gekommen.« </span></b><b><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">23 </span></b><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Wenn er beleidigt wurde, gab er es nicht
zurück. Wenn er leiden musste, drohte er nicht mit Vergeltung, sondern überließ
es Gott, ihm zum Recht zu verhelfen. </span></b><b><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">24 </span></b><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Unsere
Sünden hat er ans Kreuz hinaufgetragen, mit seinem eigenen Leib. Damit sind wir
für die Sünden tot und können nun für das Gute leben. Durch seine Wunden seid
ihr geheilt worden!<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">25 </span></b><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Ihr wart wie Schafe, die sich verlaufen haben; jetzt aber seid ihr
auf den rechten Weg zurückgekehrt und folgt dem Hirten, der euch leitet und
schützt.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Liebe
Gemeinde.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">1. Glaubens-Ansprüche<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Die
Frage stellt sich ja unweigerlich, wenn wir uns hier in der Kirche zum
Gottesdienst am Sonntagvormittag treffen:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Hat
sich durch den Glauben etwas in meinem Leben verändert?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und
ich meine jetzt nicht die Tatsache, dass sich natürlich etwas verändert hat,
denn wir sitzen ja heute Morgen hier in der Kirche und könnten genauso gut noch
in unserem warmen Bett liegen oder wandern in der Fränkischen oder
fernsehglotzen oder Computer spielen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Hat
sich durch den Glauben etwas in ihrem Leben verändert?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Oder
anders: verändert sich etwas in unserem Leben durch den Glauben? Oder noch
anders: Würde ich anders leben, wenn ich nicht glauben würde?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Vielleicht
haben sie sich noch nie diese Frage gestellt, aber diese Fragen sind
interessant und wichtig. Und dann ja vor allem auch unsere Antworten darauf.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Denn,
ob wir es wollen oder nicht, die anderen, die, die nicht mehr in die Kirche
gehen oder die, die die Kirche und den Glauben vielleicht ablehnen, vielleicht
sogar verschmähen und verspotten, die haben meistens eine ganz klare
Vorstellung, wie wir Christen denn zu sein hätten und wie wir zu leben hätten
oder noch besser, zu wissen, dass unser Leben nur gesetzlich und eng sein kann,
lustlos und unfrei.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Wir
alle kennen solche Sätze: Von ihnen als Christ hätte ich das nicht gedacht.
Oder damals eine Lehrerin zu einer meiner Töchter: Von einer Pfarrerstochter
hätte ich das nicht erwartet. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Letzthin
erzählte mir einer Frau, dass ihre Nachbarin, mit der sie einen Streit hatte,
sie dann anfuhr: Da rennen sie jede Woche hinein in die Kirche und können
trotzdem so ekelhaft zu mir sein. Und die Frau hatte dann – Gott sei Dank - die
schlagfertige Antwort gefunden: Was meinen sie erst, wie ekelhaft ich wäre,
wenn ich nicht regelmäßig in die Kirche ginge.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Bei
einem Beerdigungsgespräch von einem älteren Punker-Paar auf meine Frage, ob sie
denn verheiratet wären: Nein, nein. Wir heiraten nicht. Wir sind jetzt seit 25
Jahren zusammen – sie hatten drei Kinder – und alle in unserem Bekanntenkreis,
die kirchlich geheiratet haben, sind schon längst wieder auseinander. Und das
klang fast so wie ein persönliches Versagen der Kirche oder womöglich sogar von
Gott.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Die
Nicht-Bindung als Garant für die Festigkeit einer Partnerschaft.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">2. Macht Glaube erpressbar?<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Macht
Glaube erpressbar?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">In
gewissem Sinne schon – da müssen wir uns gar nichts vormachen. Wir sind
erpressbar, weil wir festgelegt sind und uns festgelegt haben auf Christus. Für
die einen beten wir dann zu wenig und für die anderen zu viel. Für die einen
sind wir zu fromm – oft gleichgesetzt mit weltfremd – und für die anderen sind
wir zu wenig christlich, d.h. wir sind <b>nicht</b>
so lieb, so freigebig, so verständnisvoll, so nachgiebig oder so treu doof, wie
sie es gerne hätten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und
manche Geschwister in unserer Welt werden wieder dafür eingesperrt oder
gefoltert oder umgebracht, weil sie Christen sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Jeder
hat Bilder im Kopf, wie Christus war und welchem Ideal die Christen eigentlich
nachfolgen wollen oder sollen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">21 </span></b><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Ihr wisst doch: Christus hat für euch gelitten und euch ein
Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">22 </span></b><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Ihr wisst: »Er hat kein Unrecht getan; nie
ist ein unwahres Wort aus seinem Mund gekommen.« </span></b><b><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">23 </span></b><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Wenn er beleidigt wurde, gab er es nicht zurück. Wenn er leiden
musste, drohte er nicht mit Vergeltung, sondern überließ es Gott, ihm zum Recht
zu verhelfen.</span></b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und
deshalb ist die Antwort: <b>Natürlich</b>
verändert der Glaube. Und das ist ja auch gut so.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Nehmen
wir nur die biblischen Zeugen: die Jünger, Zachäus, Bartimäus, die Frauen,
Petrus, Paulus, Stefanus<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Oder
die Heiligen aus der Kirchengeschichte: Elisabeth von Thüringen, Franz von
Assisi und, und, und<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und
kaum haben wir es ausgesprochen, kommt die Erpressung der anderen: Ja, aber …!
Ja, aber die waren gar nicht so heilig. Die haben alle auch dunkle Flecken. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und
dann wird es aufgezählt ….<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und
hoffentlich zucken wir dann nicht nur zusammen, sondern sagen: Ja, das war so.
Und das ist auch sehr bedauerlich. Aber dennoch standen sie in der Nachfolge
und haben sich dem Anspruch Gottes auf ihr Leben gestellt und ihr Leben hat
sich verändert hin zu mehr Gutem, zu mehr Fürsorge, zu mehr Liebe – wenn auch
nicht an allen Stellen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Jetzt sind
wir ja alle <b>keine</b> so Großen, aber
auch uns hat der Glaube verändert. Und wenn wir uns zu erkennen geben, dann
werden wir oft auch beobachtet und gemessen und gewogen – ob wir bessere
Menschen wären, ob unsere Ehen länger halten, ob wir weniger Streit in der
Familie haben, ob wir länger leben, ob wir gesünder sind … und was weiß ich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und
wenn das alles nicht zutrifft, dann kommt die alles entscheidende und
vernichtende Frage.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Was
bringt dir dann der Glaube?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">3. Glaube verändert<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und
hoffentlich wissen wir das dann, was WIR dann sagen könnten. Letzthin sagte ein
alter Mann zu mir. Wissen sie, Herr Pfarrer, wenn ich am Sonntag in meine
Kirche gehe, dann schaffe ich den Rest meiner Woche viel besser. Meine Frau ist
schon so lange krank. Aber nach dem Gottesdienst hab ich irgendwie wieder mehr
Kraft.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Was
für ein starkes Wort.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Glaube
verändert. Die Begegnung mit Gottes Wort verändert. Das Sich-Gott-aussetzen
verändert. Wir können nicht mehr so tun, als ob alles beim Alten bliebe. Jeder
Streit schmerzt noch einmal mehr. Jedes Elend sieht uns noch einmal mehr an.
Jede Ungerechtigkeit wühlt uns noch einmal mehr auf.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Lüge,
Unwahrheit, Hartherzigkeit, Lieblosigkeit
- wir spüren sie in uns, weil wir empfindlich geworden sind und
zulassen, dass unsere Sehnsucht eigentlich gilt, unsere Sehnsucht nach mehr
Menschlichkeit – es ist Gottes Ruf in uns, für den wir empfänglich geworden
sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und
wir spüren noch viel deutlicher, wo unser Leben Makel hat.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Aber
das macht nichts.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Denn
wir müssen es Gott nicht beweisen, dass wir gut genug für ihn sind – und den
Menschen schon gleich gar nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und
wir müssen es uns bei Gott auch nicht verdienen, dass er uns annimmt oder
ansieht in unserer Unzulänglichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Denn
er hat den ersten Schritt auf uns zu getan:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">24 </span></b><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Unsere Sünden hat er ans Kreuz hinaufgetragen, mit seinem eigenen
Leib. <o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Und <b>nun</b> kann sich die Veränderung in uns
ihre Bahn brechen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Damit sind wir für die Sünden tot und können
nun für das Gute leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden!<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">So
Paulus.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">4. … für das Gute leben<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Ich
weiß nicht, wie es ihnen geht, aber ich spüre diese Veränderung bei mir in den letzten
Jahren ganz besonders auf dem Friedhof. Soviel Schmerz, soviel Leid und
Abschied. Alt und Jung und dazwischen. Und viel Kaputtes und abgebrochenes
Leben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Doch
ich kann Zuhören und Mitfühlen und Aushalten und Trauern. Bei manchem
verpfuschten Leben habe ich manchmal den Eindruck, dass ich der einzige bin,
der um den Verstorbenen trauert.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Ohne
den Glauben an die Auferstehung Jesu könnte ich manchmal nicht mehr dort
stehen. Dieses befreiende Wort Gottes ist mir dann Trost und Kraft zugleich.
Nicht ich muss es mehr tragen und aushalten, weil Gott trägt und aushält. Und
so kann ich mich dem aussetzen, kann verstehen, wer jemand war und was er den
Hinterbliebenen war und kann sogar vom Loben sprechen und vom Danken, obwohl
ihr Mann mit 74 Jahren so früh gestorben ist. Da zeigt sich in
aller Trauer der Dank für das Schöne und Gute. Und es ist nicht mehr nur
schwarz und dunkel und aussichtslos und gnadenlos. Ich kann vom Ostermorgen
sprechen, bereits an den Karfreitagen unseres Lebens.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Durch
seine Wunden seid ihr geheilt worden!</span></b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Das
ist nicht mehr mit dem Kopf erklärbar, aber in unserem Herzen fühlbar und kann
von dort unseren Kopf wieder befreien.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Das
hat sich bei mir verändert und verändert sich immer noch weiterhin. Ein anderer
Blick auf´s Leben und die Bewertung der Dinge. Freier, mutiger – trotz und in
so manchen Rückschlägen und Ermüdungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Wir
müssen niemandem etwas vorspielen. Aber wir müssen uns auch nicht dem
allgemeinen Gejammere beugen, diese Haltung der ewig zu kurz gekommenen<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Weil wir für die Sünden tot sind … und
nun für das Gute leben.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Ich
bin durch Gottes Weg mit mir nicht nur barmherziger oder gnädiger geworden,
manchmal bin ich auch konfrontierender, bohrender, widerständiger. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Wenn
ich verletzt bin, hilflos, wütend kann ich das wahrnehmen und ich muss nicht
immer gleich poltern und rasen und mich verteidigen. Ich kann auch mal zurück
stehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Ich
bin fähig geworden, auch Fehler zuzugeben, Entschuldigung zu sagen – auch wenn
es mir schwer fällt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Ich
bin fähig geworden <b>zu loben</b> – nicht
immer – aber doch deutlicher und ich kann mich sogar freuen, wenn jemand etwas
besser kann als ich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Ich
lass mich trösten, überreden, weiß nicht alles besser – obwohl ich dazu neige,
am liebsten alles für mich alleine richtig zu entscheiden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Das hat sich verändert.</span></b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;"> Ein verstehenderes Herz, ein offeneres
Ohr – manchmal schon fast zu viel, so dass es dann schmerzt und man schauen
muss, wie man sich selber schützt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und ich weiß, vielen von euch geht es
ähnlich.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Doch
ohne Angst, im Gespür und in der Gewissheit – Gott schaut auf mich – auch da,
wo ich´s selber noch nicht begriffen habe.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Wie
geht es ihnen mit ihrem Herrgott?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Was
ist bei ihnen anders geworden durch den Glauben? <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Mehr
Trost oder getröstet sein über allen Veränderungen?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Mehr
Zuversicht?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Mehr
Nächstenliebe?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Mehr
Kraft – innerlich?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Mehr
Vergebung, als ihnen sonst möglich wäre.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">In der
Erinnerung an Jesu Wort wieder einmal über den eigenen Schatten springen und
den ersten Schritt wagen zur Versöhnung, zur Entschuldigung, zu einem neuen
Anfang.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Wie
heißt es in unserem Predigtwort:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">25 </span></b><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Ihr wart wie Schafe, die sich verlaufen haben; jetzt aber seid ihr
auf den rechten Weg zurückgekehrt und folgt dem Hirten, der euch leitet und
schützt.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Und das gilt damals wie heute. Wir sind keine Heiligen, aber auf dem Weg der
Heiligen. </span><b><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Für die Sünden tot, können
wir nun für das Gute leben. Durch seine Wunden sind wir geheilt worden! </span></b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;"> – Gott sei Dank.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-font-size: 10.0pt;">Amen<o:p></o:p></span></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-86111751541748052952016-01-11T06:36:00.000+01:002016-01-11T06:36:06.999+01:00Martin Adel: Die Heiden sind MiterbenEpiphanias 06.01.2016<br />Predigttext Epheser 3,2-3a.5-6<br />
<br />
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 12.0pt;">2 Ihr habt ja gehört,
welches Amt die Gnade Gottes mir für euch gegeben hat: 3 Durch Offenbarung ist
mir das Geheimnis kundgemacht worden … 5 Dies war in früheren Zeiten den
Menschenkindern nicht kundgemacht, wie es jetzt offenbart ist seinen heiligen
Aposteln und Propheten durch den Geist; 6 nämlich dass die Heiden Miterben sind
und mit zu seinem Leib gehören und Mitgenossen der Verheißung in Christus Jesus
sind durch das Evangelium.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 12.0pt;">Liebe Gemeinde,<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">1. Und wenn es stimmt?<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Wenn
ich das schon höre: <b>Mein Amt von Gottes
Gnaden</b>. <b>Durch Offenbarung das
Geheimnis Gottes kundgemacht</b>. <b>Dies
war in früheren Zeiten den Menschenkindern nicht kundgemacht</b></span><b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 12.0pt;"> wie es jetzt offenbart ist seinen heiligen Aposteln und
Propheten durch den Geist</span></b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;"> … Das sind schon steile Begründungen, mit denen Paulus hier
sich Gehör verschaffen will. Diese Ausschließlichkeit. Diese Unangreifbarkeit. Diese
Arroganz. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
wir? Wir sind dann schon von vornherein misstrauisch. Da vereinnahmt einer Gott
für seine Sache.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Das
gehört sich nicht!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Das
ist gotteslästerlich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Dafür
haben sie schon damals Christus gekreuzigt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Warum
nicht auch den Paulus. Im Namen Gottes!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Aber
ist unsere Alternative besser? Wir haben es uns abgewöhnt von Gott zu reden. Viel
zu viel Ungöttliches ist im Namen Gottes schon geschehen – und geschieht ja
immer noch.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Wir
reden deshalb heute lieber <b>von uns</b>.
Vom Menschen. Rein Menschlich. Wir sagen: Das scheint sinnvoll. Das ist logisch.
Das ist demokratisch.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Oder
wir sagen gar nichts mehr, außer: Das ist halt MEINE Meinung! Und die
Meinungsfreiheit ist uns ja sogar durch das Grundgesetz zugesichert. Der
Rückzug ins unangreifbare ICH. Ich fühle. Ich empfinde. Ich meine. Ich glaube.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Aber
was ist, wenn MEINE Meinung falsch ist? <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Wenn
meine Meinung vielleicht beleidigend ist, menschenverachtend, egoistisch,
zerstörerisch – mich selbst oder andere? Wer korrigiert sie mir?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
das war bei Paulus nicht anders. Er war der festen Überzeugung, dass die
Christen verfolgt werden müssten. Und er tat es. Bis, ja bis er selbst von Gott
gefunden wurde, damals bei Damaskus. Und diese einzige Frage: „Was verfolgst du
mich?“ wird der Anfangs- und Wendepunkt im Leben des Paulus – Gott sei Dank.
Vom Christenhasser verwandelt er sich hin zum großen Völkerapostel, der wie
kein Zweiter später von der Liebe Gottes schreiben wird und von der Freiheit
und von der Versöhnung, von der Auferstehung und immer wieder von der
Verwandlung in Christus.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Die
Befreiung von sich selbst, von seiner Meinung, von seiner engen Sichtweise
empfindet er als so grundlegend, dass er nun davon erzählen muss, denen, die es
hören wollen und denen, die es nicht hören wollen. Und die, die bleiben, die
sind sein Gegenüber und bilden die jungen Gemeinden in Korinth oder in
Thessaloniki oder in Rom oder wie hier in Ephesus. Bunt gemischt – in den Handelsstädten
aus der ganzen Welt zusammengewürfelt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
es geht nicht um Mehrheiten oder Besitzstandswahrung, sondern um das Bezeugen dessen, was ihn
grundlegend umtreibt. Es geht um seine innerste Überzeugung. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
etwas anderes machen wir heute ja auch nicht. Was haben wir denn im Glauben für
Beweise, außer unsere eigene Haltung und die Haltung derer, die mit uns hier sind.
Was haben wir anderes, als unsere Entscheidung, dass es sich lohnt, sich diesem
Wort Gottes immer wieder neu auszusetzen, unser Denken, unser Handeln, und
Sehnen und Hoffen durch die Aussagen der Bibel bestimmen zu lassen, die Welt
von dort her zu betrachten. Das Wort Gottes nachzuleben und ihm Zuzutrauen,
dass ES oder besser ER uns mit seinen Orientierungsmarken auf einen guten Weg
führt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Wir
stellen uns gerne in diesen Fragen ein wenig Abseits oder auf das Podest der
kritischen Vernunft und meinen dann: Aber so wie der Paulus kann man das nicht
sagen. Das klingt viel zu absolut, viel zu endgültig. Da fehlt jede Offenheit.
Man muss das alles immer auch relativ sehen. Und so genau kann man das doch …<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Sicherlich,
das ist <b>auch</b> eine Haltung, gerade in
Glaubensdingen, so völlig unbestimmt und unsicher: Und was ist, wenn das alles
nicht stimmt? Wenn das alles nur Einbildung ist, das in der Bibel.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Oder</span></b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;"> wir üben uns einmal
in der anderen Haltung ein. <b>Was ist,
wenn das stimmt?</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">2. Wer gehört dazu?<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Ja
noch anders: Wäre es nicht wünschenswert, dass es stimmt, so wie Paulus hier
mit aller Autorität und Macht sagt:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 12.0pt;">5 Dies war in
früheren Zeiten den Menschenkindern nicht kundgemacht, wie es jetzt offenbart
ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist; 6 nämlich dass die
Heiden Miterben sind und mit zu seinem Leib gehören und Mitgenossen der
Verheißung in Christus Jesus sind durch das Evangelium.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Denn
was heißt das denn als raus auf die Straße. Das Evangelium muss unter die
Menschen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Im
Judentum war das klar – und ist es bis heute. Jude wird man durch Geburt, d.h.
durch eine jüdische Mutter. Ein auserwähltes Volk unter allen Völkern. Die
wenigen Proselyten mal ausgenommen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Aber
bei den Christen muss das anders ein – so meint es zumindest Paulus. Da gibt es
keine heilige Abgrenzung mehr. Alle sind angesprochen. Alle gehören dazu. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
hier öffnet Paulus uns den Horizont gewaltig. Und seine Antwort ist ganz klar
und eindeutig:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 12.0pt;">die Heiden sind Miterben,
die mit zu seinem Leib gehören und Mitgenossen der Verheißung in Christus Jesus
sind durch das Evangelium.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Alle
sind angesprochen. Keine Exklusivrechte. Weltumspannend. Die ganze Welt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gut,
wir könnten es jetzt noch etwas genauer eingrenzen und sagen: Paulus meint aber
nur die, die sich zu Christus halten. Aber selbst da bleibt es eine Herausforderung,
was da steht. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Reicht
es ja schon, wie oft es uns untereinander schwer fällt, den Nachbarn in der
Kirchenbank oder den schräg gegenüber vollwertig als <b>Miterben im Leib Christi und als Mitgenossen der Verheißung</b> zu sehen.
Und da sitzt dann noch nicht einmal der Bettler und der Junki hinten drin und
zwei Reihen weiter vorne der hart verhandelnde Geschäftsmann oder die reiche
Witwe – wenn die überhaupt noch da sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Wie
viel schwerer fällt es uns das dann noch, wenn unsere Glaubensgeschwister
andere Sitten oder Haltungen pflegen, ob die Deutschen aus Russland oder die
Siebenbürger Sachsen. Ob die Hände gefaltet oder hoch erhoben beim Lob Gottes.
Ob bekreuzigt oder mit Kniebeuge und mit Weihrauch – wie die Katholiken oder
ganz ohne Liturgie und schlicht in der gesamten Ausstattung – wie die
Reformierten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Was
haben wir uns gegenseitig die Köpfe eingeschlagen und das Leben schwer gemacht
– hätten wir es nur einmal geglaubt, was Paulus hier sagt:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 12.0pt;">6 nämlich dass die
Heiden Miterben sind und mit zu seinem Leib gehören und Mitgenossen der
Verheißung in Christus Jesus sind durch das Evangelium.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Denn
Paulus ist von Christus der Blick geöffnet worden. Und so wendet er auch unseren
Blick auf Christus hin, damit sich von dort her auch unsere Augen öffnen hin
zur Welt. Zur ganzen Welt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
dann sind wir mit unseren Betrachtungen noch gar nicht außerhalb unseres Landes
gegangen, um die Miterben und Mitgenossen vollwertig wahrzunehmen und uns an
ihnen zu freuen – wer da mit uns auf dem Weg ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Die
Armenischen Christen. Die Kopten in Ägypten. Die Geschwister in Tansania. Die
pfingstlerische Erweckung in China.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Spüren
wir das, wie Groß dieses Werk Gottes ist, oder beäugen wir es lieber kritisch: Na,
ob die oder ob der …. Ich weiß ja nicht. Aber ich sach ja nix. Ma red ja blos.
Ich denk mer nur.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">3. Alle sind Miterben
- lasst uns das freudig verkündigen</span></b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Der
Dreikönigstag ist eine gute Gelegenheit, um uns wieder einmal bewusst zu
machen, wie groß und reichhaltig Gott seine Kirche gebaut hat.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Nicht
von ungefähr kommen bei Matthäus die Weisen aus dem Morgenland an die Krippe.
Schon bald stehen diese Drei sinnbildlich für die Weisheit der ganzen Welt. In
Alter und Hautfarbe werden sie unterschieden, um zum Ausdruck zu bringen, dass
alle Generationen und alle Nationen hier willkommen sind. Zumindest hier soll
Einheit herrschen und in der Verbeugung vor dem Kind werden die Hierarchien
aufgelöst. Eins in Christus – wird Paulus später schreiben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Ein
Modell von weltumspannender Gemeinschaft, das nicht auf Macht und Gewalt
beruht, sondern auf Verständigung der Gleichen unter Gleichen – Kinder Gottes.
Und wie oft machen wir ein geschwisterliches Gezänk daraus!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Spaltung
wollte Paulus keine, auch Luther nicht, aber Vielheit, die wir aushalten, weil
wir alle eins sind in Christus. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Das
ist immer Gabe und Aufgabe.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
deshalb gilt es immer auch zu entdecken, was uns die anderen zu sagen haben und
dann zu prüfen und das Gute zu bewahren. Ein lebendiger Prozess von Hören und
Gehört werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Alle
sind angesprochen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Alle
sind eingeladen zu diesem Wort Gottes.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Was
für ein Geschenk.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Bauen
wir keine Zäune darum herum, auch wenn wir nicht alle Haltungen und nicht alle
Verlautbarungen und Meinungen und nicht alle Beschlüsse der anderen gut heißen,
tolerieren oder unterstützen wollen. Vernunft ist nun mal Vernunft.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Aber
eines muss uns dabei innerlich <b>eine
Freude bleiben</b>, dass über ihnen und uns allen gilt:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 12.0pt;">dass wir Miterben
sind und mit zu seinem Leib gehören und Mitgenossen der Verheißung in Christus Jesus
sind DURCH das Evangelium.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Amen<o:p></o:p></span></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-79684437389728163382015-12-14T06:50:00.000+01:002015-12-14T07:16:13.980+01:00Martin Adel: Die Nacht ist vorgedrungen<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>3. Advent 13.12.2015<br />Liedpredigt EG 16 Die Nacht ist vorgedrungen</b><br /><br /></span><br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">1. Hinführung<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="tab-stops: right 101.85pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Liebe Gemeinde!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoBodyText2">
<span style="font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: Arial; mso-bidi-font-size: 10.0pt;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ist Weihnachten ein „süßes“ Fest (Süßer die Glocken,
die klingen ...) oder ein „ernstes“ Fest?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoBodyText2">
<span style="font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: Arial; mso-bidi-font-size: 10.0pt;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Das Adventslied, über das wir heute in der Predigt
nachdenken wollen ist da im Inhalt und in der Melodie ganz eindeutig. Der
Anlass ist ernst, weil der Inhalt so gewaltig ist. <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoBodyText2">
<span style="font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: Arial; mso-bidi-font-size: 10.0pt;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und damit ist es ein hoffnungsvolles Lied, auch
wenn es kein freudiges ist – eben kein Tschingel bells oder Felic navidad. <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoBodyText2">
<span style="font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: Arial; mso-bidi-font-size: 10.0pt;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Es ist ein starkes Lied, auch wenn die Schwachheit
und Ängstlichkeit der Menschen hinter allen Versen hervorschaut. <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoBodyText2">
<span style="font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: Arial; mso-bidi-font-size: 10.0pt;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Es ist ein helles Lied, auch wenn die Nacht der
Ausgangspunkt ist. So wie ja oft, in den Adventslieder ist.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoBodyText2">
<span style="font-size: 9.0pt; mso-bidi-font-family: Arial;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">[„O
Heiland reißt … V 6: Hier leiden wir die größte Not …“ „Es kommt ein Schiff geladen … V 5: Und wer
dies Kind mit Freuden, umfangen, küssen will, muss vorher mit ihm leiden groß
Pein und Marter viel, V 6: danach mit
ihm auch sterben <b>und</b> geistlich
auferstehn, das ewig Leben erben, wie an ihm ist geschehn.]<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoBodyText2">
<span style="font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-family: Arial; mso-bidi-font-size: 10.0pt;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Es ist ein typisches Adventslied, weil es vom <b>Kommen</b>
spricht, von dem, was noch nicht da ist, was noch nicht vollendet ist, von dem,
was aber kommen wird!<br /><br /><o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Jochen Klepper –
Jahrgang 1903 - hat es 1938 geschrieben Die Melodie stammt von Johannes
Petzold, ein Jahr später 1939 komponiert, in dem Jahr, in dem auch der Weltkrieg II
begann. Es ist das Lied "Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht
mehr fern." Das in unserem Gesangbuch unter der Nummer 16 steht – bitte
aufschlagen.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Der Dichter und
Schriftsteller Jochen Klepper ist eine umstrittene Person unter den Christen.
Verheiratet mit einer Jüdin wurde der Druck und die Ausgrenzung im
Nationalsozialistischen Deutschland für die ganze Familie so groß, dass sie nur
noch einen Ausweg sahen. Nachdem sie erfuhren, dass Frau und Tochter auf der
Liste des nächsten Transportes ins KZ standen, beging die ganze Familie
Selbstmord; fast auf den Tag genau vor 73 Jahren, am 11.Dezember 1942. "Im
Angesicht des Kreuzes endet unser Leben" schreibt Klepper in sein
Tagebuch. Keine Blasphemie, sondern tiefster, gläubiger Ernst. Ein Aufschrei
der Verzweiflung, der uns nicht zu Richtern machen sollte, sondern zu tätigen
Jüngern, die alles daran setzen, um dem braunen Sumpf und allen seinen
Anverwandten den Boden auszutrocknen.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">In Nachdenken über
sein Lied, wollen wir besonders an die denken, die die Adventszeit nicht aus
vollem Bauch heraus feiern können, weil Krankheit, Kummer, Not oder Krieg ihr
Leben gefangen nehmen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="tab-stops: right 13.65pt; text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="tab-stops: right 304.6pt; text-align: justify;">
<b><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">EG 16: Die Nacht ist vorgedrungen - Vers 1<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoHeading7">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Gemeinsam lesen<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoBodyText3">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern!
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">"Die Nacht ist
vorgedrungen ... " könnte einen in die Irre führen, denn es klingt so, als
ob es noch tiefer in die Nacht hineinginge. So wie im November, wenn die Nacht
immer früher beginnt und es immer dunkler zu werden scheint. Als ob den ganzen
Tag nur Dunkel wäre.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Aber Klepper ist
schon weiter. Über die Mitte der Nacht hinaus ist die Zeit schon vorgedrungen ‑
Adventszeit ist! „Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern.“ Der
Morgenstern kündet den neuen Tag an, noch bevor es hell wird, selbst dann, wenn
der Tag trüb und verhangen bleibt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und es ist nicht
einfach nur so dahingesagt: "Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh
mit ein" ‑ sondern hier drückt sich aus, was Glaube meint. Ohne dass Angst
und Pein weggeredet werden, werde ich herausgeholt aus der Einsamkeit des
Leidens und dem Loch, in das ich mich in meiner Not verkrochen habe. "Der
Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein."</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Das tut gut. Ich
leide nicht alleine. Ich ängstige mich nicht alleine. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">"Der
Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein."<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Wie kommt es dazu?
Wer ist dieser Morgenstern? Was sollte mich bewegen, froh mit einzustimmen? <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Klepper entfaltet
es in den weiteren Strophen seines Liedes, die er damals, an einem Samstag vor
dem vierten Advent im Jahre 1938, entworfen hat.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="tab-stops: right 319.1pt; text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="tab-stops: right 319.1pt; text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="tab-stops: right 319.1pt; text-align: justify;">
<b><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Vers 2 Dem alle Engel dienen<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoBodyText3">
<span style="color: red;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die Frauen lesen:<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoBodyText3">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Dem alle Engel dienen, wird nun ein Kind und Knecht. Gott
selber ist erschienen zur Sühne für sein Recht. Wer schuldig ist auf Erden,
verhüll nicht mehr sein Haupt. Er soll errettet werden, wenn er dem Kinde
glaubt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Eigentlich sind es
unvereinbare Gegensätze, denen wir im Christuskind begegnen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Dem alle Engel
dienen – welche Größe und Mächtigkeit; der ganze Hofstaat versammelt sich wie
bei der Queen und noch viel Prächtiger – dem alle Engel dienen, der wird nun
ein Kind und Knecht!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Wer schuldig ist
auf Erden und eigentlich nur noch gesenkten Hauptes zu gehen hätte, verhülle
nicht mehr sein Haupt.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und das alles, wenn
er dem Kinde glaubt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ist es nicht eine
Illusion, einem Kind glauben zu wollen? Ist es nicht eine Illusion, in der
Niedrigkeit Gott zu entdecken? ‑ Hat nicht gerade Jochen Klepper erfahren
müssen, wo die Macht sitzt, und wie sie sich an den Schwachen, den Hilflosen,
den vermeintlich Lebensunwerten vergreift? Wie soll da die Rede von der Schwachheit
eine Hilfe sein, ein Trost?<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Aber genau dieses
ist das Unbegreifliche und immer wieder Anstößige in unserem Glauben. Gott wird
selbst Knecht und stellt sich auf die Seite des Sünders. Das Recht wird nicht
aufgehoben ‑ doch er stellt sich auf die Seite des Schuldigen, um für seine
Rettung Partei zu ergreifen. Die leidige Verstrickung von Schuld und Lüge und
weiterer Schuld und weiterer Lüge und weiterer .... , weil man ja nicht zugeben
darf, dass man etwas falsch gemacht hat. Diese unheilvolle Verstrickung kann
erst durchbrochen werden, wenn man sich nicht mehr verstecken muss und die Lüge
zur Wahrheit verdrehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><o:p> </o:p>"Wer schuldig
ist auf Erden, verhüll nicht mehr sein Haupt. Er soll errettet werden, <b>wenn</b> er dem Kinde glaubt."</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Gibt es noch etwas großartigeres?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Vers 3 Die Nacht
ist schon im Schwinden<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: red; mso-bidi-font-family: Arial;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die
Jugendlichen lesen:<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoBodyText3">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle
auf! Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf von Anfang an
verkündet, seit eure Schuld geschah. Nun hat sich euch verbündet, den Gott
selbst ausersah.<br /><br />Fast schon mystisch
klingt diese dritte Strophe ‑ ähnlich dem alten Adventslied: Es kommt ein
Schiff geladen. Der, der dort zur Welt kommt, ist der, der von Anfang an da war
und schon vor der Grundlegung der Welt dazu bestimmt und ausersehen ist,
Heiland zu sein.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Es bleibt
unbegreiflich, dieses Geschehen, wie dort im Stall der Retter der Welt geboren
werden konnte. Vernünftig und logisch ist es nicht, was da geschehen ist und
dennoch ist es immer wieder eine befreiende Botschaft, die Licht ins Finstere
bringt und Hoffnung in eine trostlose Zeit.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: left;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Bewegung ‑ nicht Ruhe ‑ ist die Advents‑ und
Weihnachtszeit; Bewegung und Veränderung. Das fängt bei Josef und Maria an, die
sich <b>aufmachten</b>, um sich zählen zu lassen; dann die <b>Suche</b> nach
der Herberge, die Hirten, die vom Feld <b>aufbrechen</b> und schließlich die
Könige, die von <b>weit her kommen</b>. Auch wir müssen uns aufmachen und aufbrechen,
nicht nur äußerlich mit Lichtern, Plätzchen und Dekoration, auch innerlich,
damit Gott zu uns kommen kann.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: left;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und wir haben es erlebt, wie Gott kommt. Bei
der Adventsfeier in der Gemeinschaftsunterkunft der Asylbewerber. Zunächst gab
es Widerstände, nicht von den Bewohnern, sondern von den Deutschen, die mit der
Kirche und dem Glauben eh so ihre Schwierigkeiten haben. „Wie könnt ihr mit den
Moslems eine Adventsfeier machen.“ Doch was sollten wir denn sonst machen? Wozu
würde uns denn ein Moslem einladen? Er würde doch auch zu „SEINEM“ Fest
einladen und das wäre das Fastenbrechen. Warum also wir nicht zur Adventsfeier?<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: left;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und dann uns an diesem Nachmittag Hammad
übersetzt. Mit leuchtenden Augen. Wir haben gemeinsam so schwierige Worte wie
„Adventskranz“ geübt und erklärt, warum die Stadt momentan so anders aussieht.
Wir haben anhand der Krippenfiguren erzählt, was der Inhalt unseres
Weihnachtsfestes und Glaubens ist – und Hammad hat alles ins Arabische
übersetzt, mit Respekt und Achtung – weil er selbst ein glaubender Moslem ist
und Achtung und Respekt auch für seinen Glauben erwartet. Und dann wurden die
gemeinsam die Lieder geschmettert: O du fröhliche als evangelischer „Schlager“
und Stille Nacht, heilige Nacht als katholischer. Und jeder strengte sich an,
die Worte auf den Zetteln irgendwie mitzusingen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: left;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ein gelungener Nachmittag mit Tee, Kaffee,
Lebkuchen und Plätzchen und ich habe mich ein bisschen geschämt, weil ich mir
nicht sicher bin, ob ich auch so selbstverständlich und bereitwillig die Lieder
in der Moschee hätte mitsingen können.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="tab-stops: 253.95pt right 319.9pt; text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="tab-stops: 253.95pt right 319.9pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Aber ist da nicht schon etwas geschehen von
dem, was Jochen Klepper hier meint:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">"Die Nacht ist
schon im Schwinden, <b>macht euch zum
Stalle auf</b>! Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf von
Anfang an verkündet, seit eure Schuld geschah. Nun hat sich euch verbündet, den
Gott selbst ausersah."<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-left: 56.75pt; text-indent: -56.55pt;">
<b><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Vers 4 Noch manche Nacht wird fallen<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: red; mso-bidi-font-family: Arial;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die
Alten lesen:<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoBodyText3">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und
-schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von
seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die
Rettung her.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><o:p> </o:p>Keine Utopien,
keine falschen Illusion, schreibt Klepper
‑ "Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und Schuld."
Solange wir leben, bleiben wir in dieser Welt, die bei aller Schönheit und
Würde gleichzeitig eine gefallene Welt ist, mit unsagbaren Grausamkeiten und
Gräueltaten, mit Unrecht und Hass, mit Gewalt und Vernichtung und Terror. Aber
die Angst hat abgewirtschaftet!</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Viel zu
kleingläubig und ängstlich sind wir doch oftmals. Bedacht auf unsere eigene
Sicherheit und geängstet vor dem, was noch kommen mag.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>Satt</b> sitzen wir und haben Angst vor dem Hunger. <b>Warm</b>
sitzen wir und sinnieren darüber, dass der Ofen kalt bliebe.Worauf haben wir
uns eingelassen. Auf ein Geld, von dem wir nicht abbeißen können und unsere
Seele darüber verhungert ist.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">"Beglänzt von
seinem Lichte <b>hält</b> euch <b>kein</b> Dunkel mehr. Von Gottes Angesichte
kam euch die Rettung her."<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><o:p> </o:p><b>Vers 5 Gott will im Dunkeln wohnen</b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="color: red; mso-bidi-font-family: Arial;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die
Männer lesen:<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoBodyText3">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt. Als
wollte er belohnen, so richtet er die Welt. Der sich den Erdkreis baute, der
lässt den Sünder nicht. Wer hier dem Sohn vertraute, kommt dort aus dem
Gericht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br />Wie ernst es ist,
bringt Jochen Klepper im letzten Vers noch einmal zum Ausdruck. Wir werden
gerichtet werden für unser Tun und wir kommen nicht am Gericht vorbei.
Eigenartig ‑ wie fremd uns dieser Gedanke geworden ist, dabei haben es die vor
uns am eigenen Leib erlebt, wenn die Städte brannten und die Söhne und Väter
als andere aus dem Krieg zurückkamen; wenn sie überhaupt zurückkamen. Braucht
es noch ein anderes Gericht? <br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Wir müssten es
eigentlich eher laut rufen: „Richte uns!“ Im Sinne von repariere uns. Was
machen wir denn mit einem Fahrrad, wenn es einen „Achter“ hat. Wir müssen es
reparieren, damit es wieder fahrtüchtig ist. Beim Arzt nichts anderes: Wir
bitten ihn, dass er mit all seiner Kunst dagegen angeht, was bei uns krank und
kaputt ist.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und so müssten wir
rufen: Richte uns zurecht, wenn Hass und Rache und Vergeltung in uns hochkommen
und wir dem IS oder wem auch immer zeigen, dass wir den längeren Atem haben und
die stärkeren Waffen oder das meiste Geld.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und dennoch
verlässt ER uns nicht. "Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch
erhellt" schreibt Jochen Klepper und wenn Gott sein "Nein" über
Gewalt und Unterdrückung spricht, wenn er seine Gebote uns wie einen Spiegel
vor Augen hält, dann dient es uns zum Leben, so paradox uns das auch scheinen
mag: "Als wollte er belohnen, so richtet er die Welt."<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und er lässt uns
nicht in Ruhe, sondern fordert von uns, seiner Gemeinde, immer wieder ein, Stellung
zu beziehen. "Der sich den Erdkreis baute, der lässt den Sünder
nicht." <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und wir müssten
dankbar ausrufen: Gott-sei-Dank lässt du uns nicht in Ruhe. Wir hätten uns
schon längst selber ausgerottet, wenn da nicht ein letzter Funke von ... ja,
von was wäre? Von Anstand? Von Pietät? Nein – <b>von Glaube</b> wäre. Vom Glauben an die Liebe. Vom Glauben, dass Gott
sich durchsetzen wird. Oder warum sollten wir uns sonst der Welt
entgegenstellen und ihr predigen vom wahren Weihnachten und wer da zur Welt
kommt und warum wir auf Liebe und Gemeinschaft und Versöhnung bauen und nicht
auf die Mächte des Bösen und die Last des Dunklen.<br /><br /><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Wir haben noch
nicht aufgegeben, weil wir schon jetzt immer wieder erleben, was es bedeutet,
wenn Klepper im letzten Satz schreibt:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">"Wer hier dem
Sohn <b>vertraute</b>, kommt dort aus dem Gericht."<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="tab-stops: right 37.0pt; text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="tab-stops: right 37.0pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Amen</span><o:p></o:p></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-58563580470508990302015-11-19T08:22:00.001+01:002015-11-19T08:22:26.786+01:00Martin Adel: Not lehrt beten<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b>19.11.2015 Buß- und Bettag<br />Predigttext Jona 2,11</b></span><br />
<br />
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Liebe Gemeinde!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Not lehrt beten! – sagt man. Lassen
wir es nicht erst soweit kommen. Wir dürfen schon vor der Not beten lernen, um
dann in der Not beten zu können.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Der Prophet Jona war kein
Schwächling – sonst hätte die Stadt Ninive keinen Kurswechsel in seiner Politik
vorgenommen. Seine Worte waren kräftig und mächtig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Und doch ging es anders los.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Jona bekam von Gott den Auftrag,
Ninive zur Buße und Umkehr zu rufen. Und er flüchtete vor diesem Auftrag.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Eigentlich reagierte er genauso, wie
wir oft reagieren, wenn wir wissen, dass etwas nicht in Ordnung ist, dass wir
etwas verändern müssten in unserem Leben, an unserer Lebensweise oder dass wir
für Veränderung eintreten müssten im öffentlichen Leben, in der Politik, in der
Gesellschaft.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Dann flüchten wir uns in Ausflüchte,
in Erklärungen und Notwendigkeiten, in Selbst-Beruhigungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Aber Jona holt der Ruf Gottes wieder
ein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Auf seinem Flucht-Schiff nach
Tarsis. Und das Schiff kommt in Not, in lebensbedrohliche Not. Und als er
erkennt, dass womöglich andere auch noch wegen ihm und seiner Flucht umkommen,
lässt er sich ins Meer werfen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Manchmal gehen ja auch wir an
unserer falschen Lebensweise zugrunde und ertrinken. Manche sogar wortwörtlich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Das gilt für den Einzelnen, wie für
ganze Gesellschaften oder Staaten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Und hier geht es nicht um den
moralischen Fingerzeig, sondern um die Logik des Lebens. Wenn sich Leben gegen
Leben verkehrt, geht es auf kurz oder lang zugrund.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Und dann ertrinkt er, der Jona.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Doch Gott gibt ihm noch eine Chance.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Ein großer Fisch verschlingt ihn, so
groß, dass er im Bauch des Fisches überleben kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Wir sollten nicht darüber streiten,
ob so etwas möglich ist, oder nicht. Dieses Bild ist viel kräftiger, wenn wir
es akzeptieren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Denn wir kennen diese Zeiten ja bei uns
auch, wo wir beschäftigt sind mit dem nackten Überleben: bei einem
Schlaganfall, bei einem Herzinfarkt, bei einem Unfall, in der Therapie, im
Burnout oder was auch immer. Krisenzeiten, in denen wir drohen zu sterben und
gleichzeitig in einem Schutzraum am Leben bleiben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Und in diesen Fischbauch-Zeiten, in
diesem Tunnel, wo ich und andere um mein nacktes Überleben kämpfen, kann sich
so etwas wie Besinnung oder Veränderung anbahnen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Umkehr. Wo wir uns nicht mehr
machtlos fühlen, sondern aus der Schwäche zu neuen Aufbrüchen kommen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Drei Tage und drei Nächte werden es
dann bei Jona sein. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Bei manchen von uns dauert es
manchmal noch viel länger. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Und Jona betet im Bauch des Fisches
um sein Leben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Ich rief zu
dem HERRN in meiner Angst und er antwortete mir. Ich schrie aus dem Rachen des
Todes und du hörtest meine Stimme. 4 Du warfst mich in die Tiefe, mitten ins
Meer, dass die Fluten mich umgaben. Alle deine Wogen und Wellen gingen über
mich, 5 dass ich dachte, ich wäre von deinen Augen verstoßen, ich würde deinen
heiligen Tempel nicht mehr sehen. 6 Wasser umgaben mich und gingen mir ans
Leben, die Tiefe umringte mich, Schilf bedeckte mein Haupt. 7 Ich sank hinunter
zu der Berge Gründen, der Erde Riegel schlossen sich hinter mir ewiglich. Aber
du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, HERR, mein Gott! <o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">8 Als meine
Seele in mir verzagte, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir in
deinen heiligen Tempel. 9 Die sich halten an das Nichtige, verlassen ihre
Gnade. 10 Ich aber will mit Dank dir Opfer bringen. Meine Gelübde will ich
erfüllen dem HERRN, der mir geholfen hat.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Dort, wo alles zu Ende scheint,
beginnt der Neuanfang.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Dort, wo ich nicht mehr weiter weiß,
werde ich vielleicht bereit zur Veränderung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Das ist kein Muss. Das ist kein
Gesetz. Aber das ist eine Chance. Die Chance auch immer wieder für mich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">11 Und der
HERR sprach zu dem Fisch und der spie Jona aus ans Land.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Und Jona bricht auf. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Er übernimmt die Aufgabe, die <b>eigentlich</b> ansteht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Der alte Auftrag Gottes ist auch der
neue. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Lustig ist da gar nichts, aber
segensreich wird es sein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Die Chance, dass Ninive umkehrt von
seiner Boshaftigkeit und damit gerettet ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Und Jona kann sich noch nicht einmal
damit brüsten, dass <b>er</b> Ninive zur
Einsicht gebracht hätte, dass <b>er</b>
Ninive gerettet hätte. Denn eines bleibt im Buch Jona immer klar: Gott handelt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Im Gegenteil: Jona hadert, dass
Ninive gerettet wird und hält es Gott vor (Jona 4,2f) …<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">2 und betete
zum HERRN und sprach: Ach, HERR, das ist's ja, was ich dachte, als ich noch in
meinem Lande war, weshalb ich auch eilends nach Tarsis fliehen wollte; denn ich
wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und
lässt dich des Übels gereuen.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Und dann möchte er sterben – das
scheint dann immer der leichteste Ausweg zu sein, wenn man mit seinem Leben
nicht mehr zurechtkommt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">3 So nimm
nun, HERR, meine Seele von mir; denn ich möchte lieber tot sein als leben.</span></b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Doch Jona stirbt nicht. Weder
damals, als er sich ins Meer werfen lies, noch jetzt, wo er mit Gott hadert. Er
erlebt Gott an sich selbst, so wie er ihn für die anderen beschrieben hat. Und
das gilt auch für uns noch heute. Gott rettet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Und deshalb ist dieser Buß- und
Bettagsgottesdienst ein großartiges Geschenk Gottes an uns, weil es auch für
uns und über unserem Land und unserer Welt heißt – trotz aller Gewalt und gegen
alle Gewalt:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">denn ich
wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und
lässt dich des Übels gereuen.</span></b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Der Anfang ist gemacht – durch Gott.
Nehmen wir es an.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Amen<o:p></o:p></span></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-11868207531435498192015-10-22T11:19:00.002+02:002015-10-22T11:21:26.098+02:00Martin Adel: Predigt zur Osternacht<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Osternacht 05.04.2015</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Predigttext Jesaja 26,13-14.19</span><br />
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">13 HERR, unser Gott, es herrschen wohl andere Herren über uns als du, aber wir gedenken doch allein deiner und deines Namens. 14 Ihre Toten werden nicht wieder leben, die Schatten stehen nie wieder auf. Sie, die früher über uns herrschten, hast du bestraft und ausgerottet samt allem, was an sie erinnert. … 19 Aber deine Toten werden leben, deine Leichname werden auferstehen. Wachet auf und rühmet, die ihr liegt unter der Erde! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Toten herausgeben.</span></b><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Liebe Gemeinde,</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wie schwer es ist, diesen Worten zu glauben.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wie leicht es manchmal ist, wenn wir diesen Worten vertrauen können.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Machen wir etwas falsch, wenn wir an die Auferstehung glauben?</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wir sind und bleiben in einer gebrochenen Welt. Der Ostermorgen ist ein Zeuge davon. Während die einen schreien: Sie haben in der Nacht den Leichnam geklaut – erleben die anderen die wundersame Verwandlung, wie sich Stück für Stück ihre Furcht legt und die Schatten der Nacht und der Enttäuschung zurück gedrängt werden. Das Erschrecken über die Brutalität des Lebens und seiner Aporien muss weichen diesem inneren Wissen: Gott <b>wird</b> das letzte Wort über uns haben und es wird uns frei machen in aller Bedrohung und uns stärken in aller Ohnmacht und uns ermutigen in aller Angst. Wir sind nicht mehr Schmerz und Trauer schutzlos ausgeliefert, bis sie uns zerfressen haben.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Gott ist am Werk – <b>auch</b> wenn ich noch nichts davon spüre. Gott ist am Werk – <b>auch</b> wenn ich noch festhalten will am Alten. Gott ist am Werk und setzt sich durch.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Mitten hinein in die explodierende Natur, trifft uns dieses Wort der Auferstehung – gewissermaßen als natürliches Unterpfand Gottes, wie wir es Jahr für Jahr erleben dürfen, um uns eine Ahnung zu geben, was Auferstehung bedeutet. Dort, wo nichts mehr ist, wo dürre Äste aus dem dreckigen Braun des Bodens schauen, regt sich neues Leben.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Unser Kopf ist das Problem, nicht das Herz. Wir haben mit unserem Kopf kapituliert vor der Unbegreiflichkeit Gottes und uns zurückgezogen auf das, was wir erklären können – und wir werden dann die Schatten des Unerklärlichen nicht los.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Vor den Fragen des Lebens dreht der Mensch durch und die Meute schreit: Es muss ein Opfer her – und die Eltern des Todes-Piloten werden zu Tätern und das Arztgeheimnis zur billigen Verhandlungsmasse. Vielleicht fangen wir wieder an Leichenteile zu schänden oder außerhalb des Friedhofs zu beerdigen. Und sie wollen uns dann weismachen, dass die Religion gefährlich sei und der Glaube menschenverachtend.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wer bremst uns ein, wenn nicht dieser Gott am Kreuz, der für die Liebe eintritt und für unsere Versöhnung stirbt, damit nicht wieder, wenn die Vernunft an ihre Grenzen stößt, die Angst in uns zur Treibjagd blässt.</span><br />
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">13 HERR, unser Gott, es herrschen wohl andere Herren über uns als du, aber wir gedenken doch allein deiner und deines Namens.</span></b><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und wir feiern es nach, Jahr für Jahr, dieses Ostererinnern, weil wir nicht nur hoffen und glauben, sondern es manchesmal selbst schon erlebt haben, wie sich unser Sinn verwandelt und unser Herz wieder zu schlagen beginnt, weil sich der Auferstandene uns in den Weg gestellt hat, so wie damals den Frauen und Männern. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und Jesaja schreibt: <b>14 Ihre Toten werden nicht wieder leben, die Schatten stehen nie wieder auf. Sie, die früher über uns herrschten, hast du bestraft und ausgerottet samt allem, was an sie erinnert.</b></span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Liebe Gemeinde,</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">hinter dem Ostermorgen verbirgt sich das gleiche, gewaltige Schauspiel, wie hinter dem Anfang der Schöpfung. Gott schafft aus dem Nichts. Wo kein Trost mehr zu erwarten ist, wo die Welt und das Leben an ihr Ende gekommen sind, setzt Gott einen neuen Anfang.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und Petrus singt im Gefängnis und die Reformatoren nehmen kein Blatt mehr vor den Mund und Bonhoeffer wird selbst in Gefangenschaft noch zum Seelsorger und Tröster.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Hinter unserer realen Welt zeigt sich am Ostermorgen Gottes Welt für uns. Und in Christus wird sie durchlässig für uns und dann in uns real.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Dann stehen wir am Friedhof und hören dieses tröstende Wort von der Auferstehung und es erleichtert uns in der Trauer und unsere Seele gesundet. Da ist kein Schalter und auch kein „don´t worry, be happy“ Gesäusle – denn manche Schmerzen kann man nicht mehr weglachen.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Aber gehalten und getragen von Gottes Wort, sind wir nicht für immer gefangen in den Fängen des Todes., so wie Jesaja sagt:</span><br />
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">19 Aber deine Toten, Gott, werden leben, deine Leichname werden auferstehen. Wachet auf und rühmet, die ihr liegt unter der Erde! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Toten herausgeben.</span></b><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Für unsere leiblichen Wunden haben wir viele und gute Medizin entwickelt, aber für die zerbrochenen Seelen bleiben uns oftmals nur die Tabletten. Christus ist nicht gestorben und wieder auferstanden, damit wir der Welt nachplappern: Tot ist tot und uns dann an den Lebenden rächen oder unser eigenes Leben zerstören, weil es nie mehr so werden wird, wie es früher war.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und deshalb setzt Gott sein Zeichen in Christus, der uns befreien will aus diesem trostlosen Zirkel, weil er stärker ist als aller Tod und dabei wahrer Mensch geblieben ist, uns nahe.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Mit Christus wird unser Verstehen über diesen Schmerz und diese Trauer hinausgeführt und unsere Wahrnehmung verwandelt sich hin zum Neuen Sein.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die Toten kommen dadurch nicht zurück, aber die Fesseln des Todes müssen uns frei geben, damit wir den Weg zurück finden in ein Leben finden, das lebenswert ist.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Gott hält uns mit seinem Wort diese heilsame Botschaft bereit. Und sie gilt immer noch. Heilsame Speise für unsere Seelen. Und wir dürfen es hören und schmecken, immer wieder, bis es in uns zur Gewissheit wird, so wie Paulus schreibt: Römer 8,31ff</span><br />
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.</span></b><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Amen</span><br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-82047166975306671262015-10-22T11:17:00.000+02:002015-10-22T11:17:47.278+02:00Ilse Winter: Aus Gnaden gerettet<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">27. September 2015 - 17. Sonntag nach Trinitatis</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Predigt Römer 10,9-17</span><br />
<br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wir sehen in den Nachrichten
täglich Menschen, <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">die sich auf einen
gefährlichen Weg gemacht haben,<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Menschen, die versuchen in
maroden Booten übers Mittelmeer zu kommen,<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">oder, die versuchen auf dem
nicht ungefährlicherem Landweg nach Europa zu kommen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Es sind Menschen, die
gerettet werden wollen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und wir sehen die Menschen,
die an ihrem Ziel angekommen sind,<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">die meinen, sie sind
gerettet,<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">die an ihrem Ziel irgendwann
feststellen werden, <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">es ist nicht das gelobte
Land, das sie erhofft haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Paulus schreibt den Römern
auch von Rettung:<b><o:p></o:p></b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Römer 10, 9-17<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;"> 9 Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass
Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten
auferweckt hat, so wirst du gerettet.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">10 Denn wenn man von
Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird
man gerettet.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">11 Denn die Schrift
spricht (Jesaja 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.«<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">12 Es ist hier kein
Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich
für alle, die ihn anrufen.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">13 Denn »wer den Namen des
Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« (Joel 3,5).<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">14 Wie sollen sie aber den
anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem
sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">15 Wie sollen sie aber
predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht (Jesaja
52,7): »Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!«<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">16 Aber nicht alle sind
dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht (Jesaja 53,1): »Herr, wer glaubt
unserm Predigen?«<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b>17 So kommt der Glaube aus
der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b><i>Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der
Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt
hat, so wirst du gerettet</i></b><b><o:p></o:p></b></span></div>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Was ist Rettung?</span><br /><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Bekenntnis als Bedingung?</span><br /><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Bekenntnis muss nicht mit Worten sein</span><br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Von was für einer Rettung
spricht Paulus?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Es geht Paulus nicht um eine
Rettung aus einer leiblichen Not.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn wir körperlich
unversehrt sind und unsere Grundbedürfnisse – essen, trinken, wohnen – erfüllt
sind, dann merken wir, das reicht nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Es reicht nicht einmal, wenn
wir das alles im Überfluss haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wir brauchen Liebe, wir
brauchen Zuwendung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Für Paulus war es eine
existentielle Frage, wie bekomme ich diese Zuwendung von Gott.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Paulus war den Weg der
Pharisäer gegangen, er wollte vor Gott gerecht werden, deshalb hat er versucht,
das Gesetz zu erfüllen, für ihn gehörte dazu auch die Verfolgung der Nachfolger
Christi.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Dabei ist ihm auf dem Weg
nach Damaskus der auferstandene Christus selbst begegnet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Danach war alles anders.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Er hat erfahren: All mein
Mühen bringt mich nicht näher zu Gott.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ich kann mir Gottes Zuwendung
nicht erarbeiten, ich kann sie mir nur schenken lassen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wie für Paulus war es auch
für Martin Luther eine existentielle Frage: <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wie bekomme ich einen
gnädigen Gott?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Auch Martin Luther hat
versucht, sich Gottes Liebe, Gottes Zuwendung zu erarbeiten und hat gemerkt es
geht nicht. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ich schaffe es nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Er hat die Antwort
schließlich im Römerbrief gefunden<b><o:p></o:p></b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn du in deinem
Herzen glaubst, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat, so wirst du
gerettet.<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Allein der Glaube genügt.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Mehr braucht es nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und selbst den Glauben kann
ich mir nicht erarbeiten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ich bekomme die Zuwendung,
die Liebe von Gott geschenkt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Es ist Gnade.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und:<b><o:p></o:p></b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Allein diese Gnade genügt.<i><o:p></o:p></i></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Flüchtlinge, die in Europa
ankommen, sind auf Hilfe angewiesen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Hilfe wird ihnen manchmal
auch aus Gnaden gewährt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Es gibt in Deutschland ein
Grundrecht auf Asyl, damit die Hilfe nicht Gnade sondern Recht ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Doch bis sie dahin kommen und
manchmal auch dann noch, sind sie der Gnade der Behörden und der Helfer
ausgeliefert, das kann sehr demütigend sein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Bin ich der Gnade Gottes
ausgeliefert?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wie Martin Luther muss auch
ich erkennen:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ich schaffe es nicht, gerecht
zu sein, <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">ich schaffe es nicht, alles
richtig zu machen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ich schaffe es nicht, mir
Gottes Liebe zu erarbeiten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">In einer Welt, in der man
stark sein muss, muss ich bekennen, dass ich zu schwach bin, es allein zu
schaffen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Aber dann kann ich lesen, was
Paulus den Korinthern schreibt:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b><i>denn wenn ich schwach
bin, so bin ich stark</i></b><i><o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Gerade dann, wenn ich meine
Schwäche, mein Unvermögen eingestehe, gerade dann kann Gott mich stark machen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Gottes Gnade macht mich
stark, <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">stark im hier und jetzt zu
tun was er mir vor die Füße legt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Aber reicht wirklich diese
Gnade?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Muss ich nicht doch etwas
tun?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b><i>Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der
Herr ist, ….</i></b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b><i>Denn wenn du mit deinem Munde bekennst</i></b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Klingt das nicht doch nach
einer Bedingung für die Rettung?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ist es notwendig, meinen
Glauben zu bekennen?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ist es notwendig, in aller
Öffentlichkeit laut zu sagen, dass ich an Jesus Christus glaube,<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">ist das notwendig um gerettet
zu werden?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Muss ich nun täglich
mindestens einmal jemandem von meinem Glauben erzählen, so ähnlich wie
Pfadfinder täglich eine gute Tat tun sollen?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Dann würde ich mir ja doch
wieder meine Rettung verdienen, sie mir erarbeiten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Paulus zitiert Jesaja:<i><o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><i>Wer an ihn glaubt, wird
nicht zuschanden werden.</i><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und er zitiert den Propheten
Joel:<i><o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><i>wer den Namen des Herrn
anrufen wird, soll gerettet werden</i><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn ein Ertrinkender um
Hilfe ruft, ist das eine Bedingung, um gerettet zu werden?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn ein Kranker zum Arzt
geht, ist das eine Bedingung, um gesund zu werden?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ja, man könnte es so sagen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Aber wer empfindet das
wirklich als Bedingung?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Der Ertrinkende, der Kranke, <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">sie müssen bekennen, dass sie
Hilfe nötig haben, <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">dass sie es allein nicht
schaffen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn ich den Namen des Herrn
anrufe, dann bekenne ich mit meinem Mund, dass ich es allein nicht schaffe,
dass ich Hilfe brauche.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und den Namen des Herrn
anrufen, das kann doch jeder, da gibt es doch keine Einschränkung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Aber um den Namen des Herrn
anzurufen, muss ich doch erst einmal wissen, dass es diese Möglichkeit gibt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wie soll ich jemanden anrufen
und um Hilfe bitten, den ich nicht kenne?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Um vor jemandem
einzugestehen, dass ich Hilfe brauche, muss ich ihm vertrauen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ich kann doch niemandem
vertrauen, von dem ich noch nie etwas gehört habe.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Also muss es doch jemanden
geben, der davon erzählt, dass es Hilfe gibt, dass es da jemanden gibt, dem man
vertrauen kann, den man um Hilfe, um Rettung bitten kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn ich also weiß, wo es
Rettung gibt, warum erzähle ich es nicht?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ich muss es aber erst einmal
selbst erlebt haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ich muss erlebt haben, dass
Gottes Liebe, seine Zuwendung mir ganz persönlich gilt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ich muss es selbst erfahren
haben, dass Jesus Christus für <b>mich</b> gestorben ist und für <b>mich</b>
auferweckt wurde.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und wenn ich das von Herzen
glaube, dann ist mein Herz voll davon, dann fließt doch auch mein Mund über?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ich habe da einmal eine
kleine Geschichte gehört:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Da gab es einen jungen Mann,
der hatte von Jesus gehört und war auch ganz fasziniert von ihm, wollte
wirklich von Herzen gern glauben <i>dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat,</i>
aber da gab es noch diese Bedingung:<i><o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><i>Denn wenn du mit deinem
Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist....</i><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und mit dem bekennen hatte er
so seine Schwierigkeiten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Das erzählte er einem weisen
Mann und der sagte ihm:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ja, das stimmt, so steht es
in der Bibel, aber bei dir macht Gott eine Ausnahme, du musst nicht mit deinem
Munde bekennen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Da war dieser junge Mann so
froh und glücklich, dass er sofort allen Menschen, denen er begegnete erzählte:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Stellt euch vor, ich glaube
das Jesus Christus mein Herr ist und ich muss es niemandem erzählen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoBodyText">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Nun, mein Mund fließt nicht
immer über, ich erzähle nicht immer und überall davon, dass ich Christ bin und
dass Jesus mein Retter ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Aber mein Bekenntnis muss
nicht ein Bekenntnis mit Worten sein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn ich Menschen begegne,
die bei uns angekommen sind, die eine gefährliche Flucht überlebt haben, denen
kann ich die Liebe, die ich von meinem Gott empfangen habe, weitergeben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Gebe ich seine Liebe weiter,
indem ich den anderen erst einmal respektiere genau da wo er im Moment steht?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Gebe ich seine Liebe weiter
an den Christen, <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">den Moslem, <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">den, der nie einen Glauben
hatte, <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">den der seinen Glauben
verloren hat.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Der Gott, auf dessen Gnade
ich angewiesen bin, der verleiht mir Würde, gebe ich doch diese Würde weiter.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Sehe ich nicht in dem anderen
den Hilfsbedürftigen sondern sehe ich in ihm den Menschen, der Stärken und
Schwächen hat genau wie ich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Werde ich zur Freudenbotin,
gebe ich das Gute weiter, einfach indem ich den anderen als Menschen
respektiere.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Paulus schreibt den Galatern:<i><o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><i>Ich lebe, doch nun nicht
ich, sondern Christus lebt in mir</i><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn Christus in mir lebt, <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">dann geht er mit mir, wohin
auch immer ich gehe.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Dann ist er da wohin ich
gehe.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Dann beeinflusst er mein
Handeln.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Aber dazu muss ich es erlebt
haben:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Seine Gnade rettet <b>mich</b>,<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">seine Liebe macht <b>mich</b>
mutig und stark,<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">mutig, das zu tun und zu
sagen, was mein Herr mir als Aufgabe vor die Füße gelegt hat.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Friedrich Schwanecke spricht
die Vermutung aus:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Du bist gekommen, Gottlose zu
retten – also rettest du mich?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Martin Luther sagt:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Glaube ist eine lebendige
verwegene Zuversicht auf Gottes Gnade, so gewiss, dass er tausendmal dafür
sterben würde. Und solche Zuversicht und Erkenntnis göttlicher Gnade macht
fröhlich, trotzig und lustig gegen Gott und alle Kreaturen; das wirkt der
Heilige Geist im Glauben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">So möge der Heilige Geist
auch uns den Glauben schenken, dass unser Gott und Vater auch uns fröhlich,
trotzig und mutig macht, das zu tun und zu sagen, was er uns vor die Füße legt.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Amen</span><b><span style="font-size: 14pt;"><o:p></o:p></span></b></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-5612965864489029652015-10-19T12:01:00.001+02:002015-10-19T12:01:11.955+02:00Martin Adel: Das Reich Gottes annehmen wie ein Kind<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">18.10.2015 - 20. Sonntag nach Trinitatis<br />Predigt Markus 10,13-16<br />gehalten in Maria Magdalena</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<div class="MsoBodyText">
<span lang="EN-US"><b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Mk 10,13-16<o:p></o:p></span></b></span></div>
<div class="MsoBodyText">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die Segnung der Kinder<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoBodyText">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">13 Und sie brachten
Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoBodyText">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">14 Als es aber Jesus sah,
wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und
wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes.<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoBodyText">
<b><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">15 Wahrlich, ich sage
euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht
hineinkommen. <o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoBodyText">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b>16 Und er herzte sie und
legte die Hände auf sie und segnete sie.</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">1. Jesus, der Kinderfreund – Güte
contra Härte<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ist
Jesus nur ein Kinderfreund? Und wir Erwachsenen, was ist mit uns? Hartherzig,
berechnend, vernünftig – vom Leben gezeichnet.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ist
hier das alte Bild nachgezeichnet: <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die
gütige Mutter – der strenge Vater. Oder umgekehrt.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Der
barmherzige Vater – der hartherzige Bruder.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die
gütige Angela Merkel – der egoistische Horst Seehofer.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Lasst
die Kinder zu mir kommen ….<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">2. Kindesalter<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Welche
Kinder sind da überhaupt gemeint? Welches Alter hat er, welches Alter haben wir
vor Augen, wenn Jesus von den Kindern spricht? <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Sind
die niedlichen Babys gemeint, die einen Nachts um den Schlaf bringen.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Oder
meint er die ins Spiel sich verlierenden Dreijährigen, die mit ihrem Trotzkopf
so manchen Familienausflug zu Nichte machen.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Meint
er die neugierigen, fragenden, weltentdeckenden 8jährigen, die dann beim
Zündeln fast das Haus anzünden. <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Oder
meint er die 12jährigen, die voller Liebe und Hilfsbereitschaft der Mama oder
der Nachbarin die Tasche nach oben tragen und später mit dem Schulfreund
heimlich die Sexheftchen durchblättern.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Lasst
die Kinder zu mir kommen. <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Welche
Kinder meint Jesus denn?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und
außerdem: Sind Kinder so positiv, wie sie hier beschrieben sind? Wieviel Not
war oft in den Familien durch die vielen Kinder. Wie viele Frauen sind
gestorben über dem Kinderkriegen oder schon davor, weil sie zur Engelmacherin
gegangen sind.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die
Erfindung der Pille, die Verhütung, ist da auch ein Segen gewesen – und auch
ein Fluch, denn wie viele Paar bekommen nur schwer Kinder, nach Jahrzehnten des
Verhütens.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und
dennoch sind Kinder sind ein Segen – Kinderlosigkeit wird oft schwer ertragen,
bis heute.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Kinder
sind auch eine Last.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpFirst" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- zu kleine Wohnung <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- zu viele Erwartungen an die Familien<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- Leistungsdruck, was alles wie sein
muss …<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- finanzielle Belastung (aber auch
Spinnerei unserer Zeit)<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- abgetrieben (Indien-Mitgift, China –
Ein-Kind-Familie)<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpLast" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- Streit in der Familie, unter
Geschwistern<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Sieht
Jesus das nicht.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Doch.
Er sieht es. Und er weiß selbst, was es heißt, ein „Bastard“ zu sein. Das uneheliche
Kind der Maria!<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Jesus
hat nicht viel zu den Kindern gesagt und dennoch steht hier dieses zentrale
Wort, das auch bei so vielen Taufen gelesen, bepredigt oder vorgespielt wird. <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Lasst
die Kinder zu mir kommen ….<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Was
meint er damit?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">3. Kindsein ist kein Zustand, eine
Haltung, eine Lebenseinstellung<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und
wir ahnen schon, das Kindsein ist kein sozial-romantischer Zustand, sondern eine
Haltung, eine Lebenseinstellung.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn
man nur die Evangelien sprechen lässt:<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraph" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">a.
Mt 5,9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoListParagraph" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">b.
Mt 21,15 Die Tempelreinigung<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">12 Und Jesus ging in den Tempel hinein
und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der
Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">13 und sprach zu ihnen: Es steht
geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus soll ein Bethaus heißen«; ihr aber macht
eine <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">14 Und es gingen zu ihm Blinde und
Lahme im Tempel und er heilte sie.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">15 Als aber die Hohenpriester und
Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und <b>die Kinder, die im Tempel schrien: Hosianna dem Sohn Davids!,</b>
entrüsteten sie sich<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">16 und sprachen zu ihm: Hörst du auch,
was diese sagen? Jesus antwortete ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen (Psalm 8,3):
»Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpFirst" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">c.
Kindervergleiche<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- Kinder dieser Welt oder Kinder des
Lichts (Lk 16,8; Joh 12,36), <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- Kinder des Allerhöchsten (Lk 6,35), <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpLast" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- Kinder der Auferstehung (Lk 20,36),<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoListParagraph" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b><span style="font-size: 11pt;">d.
Johannesprolog </span></b><span style="font-size: 11pt;">(Joh
1)<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">10 Er war in der Welt, und die Welt ist
durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. 11 Er kam in sein
Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Wie viele ihn aber aufnahmen,
denen gab er <b>Macht, Gottes Kinder zu
werden, denen, die an seinen Namen glauben</b>.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte
unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des
eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">e. Mk 5,39 Heilung des Töchterchen des
Jairus<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">35 Als er noch so redete, kamen einige
aus dem Hause des Vorstehers der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist
gestorben; was bemühst du weiter den Meister?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">36 Jesus aber hörte mit an, was gesagt wurde, und sprach zu
dem Vorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur!<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">37 Und er ließ niemanden mit sich gehen
als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.38 Und sie kamen in
das Haus des Vorstehers, und er sah das Getümmel und wie sehr sie weinten und
heulten. 39 Und er ging hinein und sprach zu ihnen: Was lärmt und weint ihr?
Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">40 Und sie verlachten ihn. Er aber
trieb sie alle hinaus und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und
die bei ihm waren und ging hinein, wo das Kind lag, 41 und ergriff das Kind bei
der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! – das heißt übersetzt: Mädchen, ich
sage dir, steh auf! 42 Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es
war aber zwölf Jahre alt. <b>Und sie
entsetzten sich sogleich über die Maßen.</b> 43 Und er gebot ihnen streng, dass
es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b><span style="font-size: 11pt;">f. Speisung der 5000</span></b><span style="font-size: 11pt;"> (Joh 6,9)<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger,
Andreas, der Bruder des Simon Petrus: <b>9
Es ist ein Kind hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist
das für so viele?<o:p></o:p></b></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute
sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa
fünftausend Männer.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">g. Der Rangstreit der Jünger (Mt
18,1ff)<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">18 1 Zu derselben Stunde traten die
Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist doch der Größte im Himmelreich?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">2 Jesus rief ein Kind zu sich und
stellte es mitten unter sie<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch: <b>Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die
Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. 4 Wer nun sich selbst erniedrigt
und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. 5 Und wer ein
solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.<o:p></o:p></b></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<u><span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Warnung vor Verführung zum Abfall<o:p></o:p></span></span></u></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 9pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">6 Wer aber einen dieser Kleinen, die an
mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein
an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">4. Wes Geistes Kind bin ich?<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Was
ist das, was Jesus am Beispiel der Kinder uns mit auf den Weg geben möchte?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wir
sind ja keine Kinder mehr – klein, süß, drollig, unschuldig, unvoreingenommen.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Im
Gegenteil, mich regen eher die Erwachsen auf, die nicht erwachsen werden
wollen.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und
doch spricht Jesus von der Kindschaft und vom neu geboren werden. Und der
erwachsene und gelehrte Nikodemus<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ist
völlig durcheinander, weil er es sich mechanisch oder materiell oder ganz real
vorstellt, wie ein Erwachsener wieder aus seiner Mutter Leib geboren werden
könnte. (Joh 3,1ff)<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Geistig,
geistlich neu geboren werden?! … werden wie die Kinder?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Kindisch?
<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Kindlich?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Führt
uns Jesus in die Irre?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und
der Widerstand regt sich in uns: Weit hat er es ja selbst auch nicht gebracht
mit diesem naiven Vertrauen.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">„Hosianna…
und dann Kreuzigt ihn.“ Da wäre er mal lieber nicht so unbedarft, so kindlich,
so vertrauensselig gewesen.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">5. Vertrauen – wie viel?<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und da
ist es wieder, dieses: <b>Vertrauen.<o:p></o:p></b></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">… Fürchte
dich nicht, glaube nur.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Aber
wie viel Vertrauen ist denn da gemeint?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Heißt
es nicht auch: Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wir
wollen doch auch nicht dumm sein, sondern: „klug wie die Schlange …“ <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und
außerdem heißt es doch auch, dass wir uns hüten sollen vor dem Versucher. … Und
wir können doch auch nicht nur blind vertrauen, sondern es heißt doch auch:
Prüfet alles und das Gute bewahret.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Aber
was ist denn gut?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und
dann ist es wie am Anfang: Wie alt sind die Kinder denn, die Jesus meint.
Welches Vertrauen meint er denn? Das von Baby, oder von 4-jährigen, von 8-jährigen,
das von 12-jährigen?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">6. Es gibt keine Garantien<o:p></o:p></span></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Jesu
Wort bleibt eine Herausforderung, eine Provokation und gleichzeitig eine
Aufgabe.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Es
gibt keine Garantien für das Leben.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Vieles
klären wir heute über das Recht. Und der Rechtsanspruch, das Rechtsstaat ist
etwas ganz Wichtiges. <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und
wir klären es über Versicherungen: dann zahlt die Versicherung – Gott sei Dank
oder auch nicht – je nachdem, welche Erfahrungen ich gemacht habe. <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Aber
auch wenn die Versicherung den Einbruch bei mir zuhause bezahlt, heißt das noch
nicht, dass ich über den Eingriff in mein Privates so ohne weiteres hinweg
komme.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Mit der
Krankenversicherung ist das nichts anderes. Sie bezahlt mir die Kosten beim
Arzt, aber wie ich mit meiner Krankheit zurechtkomme, mit dem Diabetes, mit den
Schmerzen, mit dem Krebs, mit der Einschränkung, mit dem Defekt, dem Bedürftig
sein, dem auf Hilfe angewiesen sein, das steht oft auf einem ganz anderen
Blatt.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und
spätestens dann spüren wir: Die wesentlichen Dinge gehen <b>nicht über das Recht, sondern über das Vertrauen.<o:p></o:p></b></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- Wenn
wir uns das JA-Wort geben, wissen wir nicht, wie unsere Ehe in zwanzig Jahren
sein wird. Und trotzdem gehen wir mutig!<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpFirst" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- Wenn wir Kinder bekommen, wissen wir
nicht, ob sie uns einmal im Alter versorgen werden. Und trotzdem gehen wir
mutig!<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- Wenn wir mutig ins Leben ziehen und
unser Land mitgestalten, wissen wir nicht, wie unser Land in zwanzig Jahren
sein wird, ob Krieg ist, atomare Verseuchung, Klimakatastrophen. Und trotzdem
gehen wir mutig!<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoListParagraphCxSpLast" style="margin-left: 0cm; mso-add-space: auto;">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">- Wenn wir auf Gottes Schutz und Segen
bauen und dieses und jenes unter seinem Namen beginnen, entscheiden, wagen,
wissen wir nicht, wie es wird. Vielleicht scheitern wir. Vielleicht halten wir
die Härte des Lebens nicht aus. Vielleicht … Und trotzdem gehen wir mutig!<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die Begegnung
Jesu mit dem „Reichen Jüngling“, die direkt nach dem Kinderevangelium zu finden
ist, lese ich wie eine Auslegung zu unserem Predigtwort. (Mk 10,17ff). <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><span style="font-size: 11pt;">Der
reiche Jüngling fragt Jesus:</span><b> </b>Guter Meister, was soll
ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? …. <span style="font-size: 11pt;"> Und Jesus antwortet:</span><span style="font-size: 11pt;"><o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><span style="color: blue;">19 </span>Du kennst die Gebote: »Du
sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du
sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben; ehre Vater und
Mutter.«<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><span style="color: blue;">20 </span>Er aber sprach zu ihm:
Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><span style="color: blue;">21 </span>Und Jesus sah ihn an und
gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles,
was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und
komm und folge mir nach! <span style="color: blue;">22 </span>Er aber wurde unmutig über das Wort und ging traurig davon; denn
er hatte viele Güter.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoBodyText">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und danach folgend diese so anschaulichen Worte Jesu: Eher geht ein
Kamel durch ein Nadelöhr als dass ein Reicher in den Himmel kommt. Und nun
erschrecken auch die Jünger und fragen: Wer wird denn dann hinein kommen? Und
Jesus entzieht ihnen völlig den Boden und führt uns zurück auf das Einzige, das
wir als Kinder Gottes haben: Das Vertrauen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoBodyText">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">„Bei den Menschen ist's
unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.“ (Mk
10,27)<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wir
haben keine Garantien.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn
uns das bewusst wird, dann erschrecken wir vielleicht, weil wir gar so
Geworfene sind. Und gleichzeitig kann hier das Vertrauen beginnen:<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Gott,
du an meiner Seite?!<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Gott,
du auf grüner Aue <b>und bei mir</b> im
Angesicht meiner Feinde?<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Lasst
die Kinder zu mir kommen …<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wenn
ihr das Reich Gottes nicht annehmt wie ein Kind …<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Du
Gott bist der Ort, bei dem ich Zuhause bin. Geborgen, absichtslos, voller
Vertrauen. In meiner Krankheit bin ich gesund vor dir. In meiner Begrenztheit
doch so reich. In meiner Schwachheit doch so stark.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Lassen
wir uns immer wieder neu in der Nähe Gottes von Gott selbst verwandeln, von den
enttäuschten Kindern der Welt zu den Kindern Gottes. Und kommen wir trotz aller
Erfahrung und Härte des Lebens und der Realität und des Erwachsenseins – das
von Gott gewollt ist! - immer wieder zurück zu einem kindlichen Staunen und
Fragen und Danken und Vergessen und Neuanfangen. Mit vorbehaltloser Liebe. Mit
Vertrauen. Mit Hingabe. Wie ein Kind. In der inneren Gewissheit: ES WIRD!<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Amen.<o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoBodyText">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><span style="font-size: 11pt;"><br clear="all" style="mso-special-character: line-break; page-break-before: always;" />
</span>
</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b><span style="font-size: 12pt;">Definition: Jugend<br />
</span></b></span></div>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b>Begriffsentstehung</b></span><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Der Begriff Jugend ist historisch gesehen relativ jung und wurde
erst um 1800 häufiger verwandt. Der Begriff des Jugendlichen war dabei
ursprünglich <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ambivalenz" title="Ambivalenz"><span style="color: blue;">ambivalent</span></a> besetzt (<i>Jugend
ist Trunkenheit ohne Wein</i>) und diente auch zur Distanzierung von einer
Personengruppe, die als gefährdet definiert wurde. Der Begriff bezeichnete dann
beispielsweise in der Jugendhilfe der 1880er Jahre eine männliche Person aus
der Arbeiterklasse zwischen 13 und 18 Jahren, der Tendenzen zur <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Verwahrlosung" title="Verwahrlosung"><span style="color: blue;">Verwahrlosung</span></a>, Kriminalität und eine Empfänglichkeit
für <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus" title="Sozialismus"><span style="color: blue;">sozialistisches Gedankengut</span></a> unterstellt wurden.
Erst nach 1900, im Zuge der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Jugendbewegung" title="Jugendbewegung"><span style="color: blue;">Jugendbewegung</span></a>, wurde die eher negative
Konnotation des Begriffs (Jugend als Gefährdung und Unreife) durch ein
positives Bild ersetzt. Im Rahmen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus" title="Nationalismus"><span style="color: blue;">nationalistischer Strömungen</span></a> entstand nach dem <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Weltkrieg" title="Erster Weltkrieg"><span style="color: blue;">Ersten Weltkrieg</span></a> ein politischer Jugendmythos:
Jugend als Motor der Geschichte (<i>Wer die Jugend hat, hat die Zukunft</i>). <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler" title="Adolf Hitler"><span style="color: blue;">Hitler</span></a> war dann in der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Propaganda" title="NS-Propaganda"><span style="color: blue;">nationalsozialistischen Propaganda</span></a> der <i>junge
Führer</i>.</span><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">
Das erste negative Jugendbild in der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Industriegesellschaft" title="Industriegesellschaft"><span style="color: blue;">Industriegesellschaft</span></a>
wirkte jedoch latent weiter und ist gerade in Zeiten gesellschaftlicher
Umbrüche wieder aktualisierbar, wie die Diskussion um Jugendgewalt und
Jugendkriminalität in den 1990er Jahren zeigte: Jugend(liche) als Gefährdung
und Bedrohung.</span><span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b>Definitionen der „Jugend“</b></span><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Jugend kann auf verschiedene Arten betrachtet werden, zum einen bezeichnet
der Begriff eine Phase im Leben eines Individuums und zum anderen wird damit
eine eigenständige Gruppe von Menschen erfasst. Je nach Auffassung kann man zur
Eingrenzung der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensphase" title="Lebensphase"><span style="color: blue;">Lebensphase</span></a> heute
bestimmte Alterswerte oder aber eine Definition anhand von qualitativen
Merkmalen vornehmen. Gemäß dieser zweiten Möglichkeit wird als Beginn der
Jugendphase meistens die körperliche Geschlechtsreife gewählt, als Ende das
Erreichen von finanzieller und emotionaler <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Autonomie" title="Autonomie"><span style="color: blue;">Autonomie</span></a>.</span><br />
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 11pt;"><span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Kinder:
0 – 11 Jahre! <o:p></o:p></span></span></div>
<div class="MsoBodyText">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><span style="font-size: 10pt;">Die Kindheit teilte sich im Mittelalter generell in drei Phasen: <i>infantia</i>,
<i>puertia</i> und <i>adolescentia</i>.</span><span style="font-size: 11pt;"> 0-7/7-14/14-21</span></span></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-90051146722963139802015-06-29T06:20:00.002+02:002015-06-29T06:21:03.749+02:00Martin Adel: Das Staunen üner das Werden - Gottes Schöpfung heute (noch) glauben können2. Sonntag nach Trinitatis<br />
14.06,2015<br />
Joseph Haydn, "Die Schöpfung"<br />
Stadtkantorei Leitung: KMD Ingeborg Schilffarth<br />
<br />
<span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11pt;">Liebe
Gemeinde,</span><br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">1. Geschaffen contra
7 Tage<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gott
hat die Welt in 7 Tagen erschaffen. Glauben sie das? Glauben wir das wirklich?
Müssen wir das glauben?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Ich
muss das nicht glauben, dass die Welt in <b>7
Tagen</b> entstanden ist. Aber, und das ist etwas ganz anderes<b>, ich glaube, dass Gott die Welt geschaffen
hat</b>. Und darauf kommt es an. Die Zahl ist doch nicht das Entscheidende,
sondern das Grundbekenntnis, so wie es Martin Luther in seiner Auslegung zum 1.
Artikel des Glaubensbekenntnisses schreibt: <b>Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir
Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben
hat und noch erhält.</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Das
ist unser Glaube. Und mit den sieben Tagen kommt eine Ordnung in das Chaos, in
den ehemaligen glühenden Feuerball irgendwo im Universum. Und am Ende der
Entwicklung der Mensch, so wie wir uns auch empfinden, als Krone der Schöpfung,
begabt mit unglaublichen Fähigkeiten „und siehe, es war sehr gut“ und dann, als
Schlusspunkt mit dem siebten Tag, der Ruhetag Gottes, der Sabbat, der Sonntag,
für uns Menschen der erste Tag des Lebens.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Um
diese innere Wahrheit geht es, die mehr ist als Poesie, um diese christliche
Wahrheit sollten wir uns bemühen und sie glauben und leben; dann müssen wir uns
nicht mehr an Zahlen verkämpfen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">2. Weltbildentwicklung<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Unser
Verstand weiß es doch schon längst:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Früher
glaubten die Menschen, dass die Erde eine Scheibe sei, danach, dass die Erde
der Mittelpunkt des Kosmos ist, danach, dass die Sonne das Zentrum des Universums
und heute beschreiben wir das, was uns umgibt als Milchstraßen und Galaxien und
sprechen von schwarzen Löchern und verglühenden Sternen und Supernovas und
Quarks und was noch alles und das <b>Hubble-Weltraumteleskop</b> liefert uns
seit 1990 gigantische Eindrücke aus dem Weltall.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
wahrscheinlich wissen die Menschen nach uns in 500 Jahren noch etwas ganz
anderes. Und das ist gut so.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Denn
durch diese naturwissenschaftliche Betrachtungen und Erforschungen des Menschen
sind uns viele segensreiche Erfindungen geschenkt worden und der Mensch und die
Welt haben sich entwickelt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Sicher:
Nicht immer nur zum Besten, aber jeder von uns genießt den Fortschritt, das
Auto (1863/1886 – Carl Benz) oder das Fahrrad (als Draisine seit 1817 auf den
Weg gebracht) die Medizin, das Handy, ja sogar die Orgel, die Musik, den Haydn
oder Viva Voce – Leben ist Entwicklung, Fortschritt egal, wo wir anfangen oder
aufhören. Ob es immer gut ist und gut tut und wann es übertrieben wird und der
Mensch ab-artig wird, das steht auf einer anderen Seite. Aber dass wir uns dafür
verantwortlich fühlen, das hat auch etwas mit der Schöpfung zu tun, weil Gott
uns beauftragt hat zu bebauen und zu bewahren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">3. Du bist gewollt<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Ob
sich die Welt in 7 Tagen oder in 7 Millionen Jahren oder in 5 Milliarden Jahre entwickelt
hat, ist für unser naturwissenschaftliches Streben und Entdecken wichtig. Weil
wir nur mit den Gesetzmäßigkeiten und den Ordnungen der Welt rechnen und planen
und forschen und uns entwickeln können.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Aber
für mein persönliches Leben ist das erst einmal nicht wichtig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Ich
bin. Jetzt. Ich lebe. Hier. Ganz konkret. Und ich brauche einen Sinn, ich
brauche einen Grund, ich brauche einen Halt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Denn
auch wenn wir heute medizinisch genau wissen, wie menschliches Leben entsteht,
reicht es uns nicht, wenn wir nur ein <b>Produkt</b>
der Verschmelzung von Samenzelle und Eizelle sind oder womöglich produziert
wurden um Reagenzglas. Um seelisch gesund heran zu wachsen und gesund zu
bleiben, brauchen wir das Gefühl, geliebt und gebraucht zu werden. Wir brauchen
Fürsorge und Zuwendung und Sinn.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Wie
tief es uns verletzt, wenn Eltern zu einem sagen: Du bist ein Unfall. Du bist
ein unnützer Esser. Du bist überflüssig. Du bist ein Klotz am Bein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Aber
in der Schöpfung sagt Gott zu uns Menschen: Du bist gewollt! Du bist kein
Geworfener, kein Zufall, keine Laune der Natur. Das ist Schöpfung. Du bist mein
Geschöpf. Dein Dasein hat in sich Sinn und Würde. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">4. Das Staunen über
das geordnete Werden<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
genau so naiv und einfach, mit kindlichem Vertrauen und Staunen hat es Joseph
Haydn neu nacherzählt und in Musik gekleidet, die Schöpfung, wie sie
aufgeschrieben ist in der biblischen Vorlage im ersten Buch Mose.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
er schafft über seinem Staunen ob der Ordnung und der Schönheit der Welt eine
Musik, die es uns miterleben lässt, dieses Staunen über das Werden der Welt und
uns Menschen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Nicht
Zufall, sondern gewollt sind wir. Geordnet. Hineingestellt in die richtige Nähe
und Distanz zur Sonne, auf einer Umlaufbahn, die im Lauf von Millionen und
Milliarden Jahren im „Chaos des Kosmos“ abkühlt und eine Atmosphäre entwickelt,
die das lebensfeindliche Weltall von der Erde abschirmt. Als sich die Lava abkühlt
finden Wasser und Land ihren Platz, und die Umlaufbahn hat einen perfekten
Wechsel von Tag und Nacht und Sommer und Winter, so dass in den
unterschiedlichsten Klimazonen unterschiedliches Leben entstehen und Leben
kann. Nahrung ist da und ein Ökosystem entwickelt sich, das von den Bienen über
die Ameisen bis hin zu den kleinsten Mikroben zunehmend mehr Sinn macht, je
länger wir es erforschen. Und es war längst, bevor wir es entdeckt haben. Weil
es gewollt ist und Sinn macht. Von Gott gewollt. Das meint: Schöpfung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Enthoben
der Alltäglichkeit, der eigenen Mühe und Plage, des Verzagens und Haderns, dem
Sorgen, dem Gram und dem Kampf komme ich zurück in ein kindliches Staunen und
Betrachten und Entdecken, voller Dankbarkeit und Ehrfurcht und Respekt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Joseph
Haydn führt uns in seiner Schöpfung am sechsten Tag in humoristischer
Untermalung das Entstehen des </span><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6we" title="Löwe"><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Löwe</span></a><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">, </span><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Tiger" title="Tiger"><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Tiger</span></a><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">, </span><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Hirsche" title="Hirsche"><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Hirsch</span></a><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">, </span><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Hauspferd" title="Hauspferd"><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Pferd</span></a><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">, </span><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Hausrind" title="Hausrind"><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Rind</span></a><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">, </span><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Hausschaf" title="Hausschaf"><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Schaf</span></a><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">, </span><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Insekt" title="Insekt"><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Insekten</span></a><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;"> und </span><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCrmer" title="Würmer"><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Würmer</span></a><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">, vor Augen, um dann
den Erzengel Raphael in seiner Arie erzählen zu lassen:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Nr.
22 (22) <i>Nun <b>scheint</b> in vollem
Glanze der Himmel<o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<i><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Doch
war <b>noch alles nicht</b> vollbracht<br />
Dem Ganzen <b>fehlte</b> das Geschöpf<br />
Das Gottes Werke <b>dankbar seh'n</b><br />
Des Herren Güte <b>preisen soll</b>.<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
dann schuf Gott den Menschen. Nr. 23 (23) <i>Und Gott schuf den Menschen</i><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt; mso-bidi-font-style: italic;">Von Astronauten gibt es viele Bespiele, wie sie
nach ihrer Rückkunft aus dem All verwandelt, fast fürsorglich auf unsere Erde
blicken, ob der Erhabenheit und Schönheit unseres blauen Planeten und aus der
Distanz Länder, Grenzen und Kontinente bedeutungslos werden zu einem „Unsere
Erde“.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Als
ob Haydn selbst dort oben gewesen wäre, beendet er seinen zweiten Teil mit dem
gewaltigen Chorsatz:<b> Nr. 26 (26a) <i>Vollendet
ist das große Werk</i><o:p></o:p></b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">5. Das Danken – gegen
alle Selbstüberschätzung<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Schaffen
wir das noch zu sagen: <b><i>Vollendet ist
das große Werk</i></b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Oder
sind wir nur ängstlich Getriebene vor dem Ozonloch und dem Fuchsbandwurm und
dem Zeckenbiss, Mäkelnd und Besserwissend nach jedem Orkan oder Tsunami, dass
wir es besser gemacht hätten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
merken gar nicht mehr – vielleicht weil ich selbst frustriert die Nacht vor dem
Bildschirm verbracht habe - wie auch FÜR MICH am Morgen die Sonne aufgeht und die
Vögel das Morgenlied anstimmen und der Regen FÜR MICH die Blütenpollen aus der
Luft wäscht und die Bienen ihr Tagwerk vollbringen, damit wir alle mehr als reichlich
zum Essen haben. An seiner Selbstüberschätzung scheitert der Mensch, an seiner
Eitelkeit und Arroganz, an seiner Anmaßung, alles selbst regeln, bestimmen und
kontrollieren zu können.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Vielleicht
lässt deshalb Haydn nun seinen Adam und seine Eva zuerst ein Dankgebet sprechen
– übrigens der längste Satz im ganzen Werk, aufgeteilt in drei Teile: Nr. 30
(28) <b>Von deiner Güt', o Herr und Gott,
ist Erd' und Himmel voll. Die Welt, so groß, so wunderbar, ist deiner Hände
Werk.</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">In
Wikipedia heißt es über den Komponisten:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Die
Arbeit am Oratorium dauerte vom Oktober 1796 bis zum April 1798. Haydn fand
sein Thema inspirativ, und seiner eigenen Aussage nach war die Komposition für
ihn eine grundlegende </span><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Religion" title="Religion"><span style="color: blue; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">religiöse</span></a><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">
Erfahrung. Er arbeitete an dem Projekt bis zur Erschöpfung, und tatsächlich
erkrankte er nach der Uraufführung für längere Zeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Gott
ruhte am siebten Tag. Wir vergessen das gerne und werden dann krank nach großen
Anstrengungen. Dann muss es halt so sein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Aber
es war geschafft. Großartig geschafft. Bis heute gehört sein Werk zur
Welt-Literatur der Musik.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Und
dann ist es egal, ob in 7 Tagen oder in 7 Monaten oder in 7 Jahren, weil es
nicht um die Zahlen geht, sondern um die Musik dahinter und das Staunen und
Hören und Fühlen, wie es lebt, so wie wir leben und unser Herz tapfer seiner
Arbeit nachgeht, weil Gott es so gewollt hat und er sogar uns noch will, wenn
er uns dann einmal seinen Lebensodem wieder entzieht wird.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">Amen<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoBodyText2" style="margin-left: 18.0pt; tab-stops: 18.0pt; text-indent: -18.0pt;">
Kantorei: II,28 Vollendet ist das große Werk<o:p></o:p></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 11.0pt;">26
Chor: Vollendet ist das große Werk, der Schöpfer sieht´s und freuet sich. Auch
unsre Freud´erschalle laut, des Herren Lob sei unser Lied!<o:p></o:p></span></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-63652520607199682082015-04-26T18:25:00.001+02:002015-04-26T18:26:40.164+02:00Martin Adel: Glaube inmitten anderer Religionen<br />
26.04.2015 Sonntag Jubilate<br />
Wochenspruch: <b>Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.</b> (2. Kor 5,17)<br />
<br />
<br />
Liebe Gemeinde<br />
<b>1. Der gleiche Gott?</b><br />
„Wir haben doch irgendwie alle den gleichen Gott!“ wird uns gerne gesagt. Und so genau kann man da eh nichts wissen. Und um des Friedenswillen und der Verständigung und der Toleranz schmeißen wir doch einfach zusammen.<br />
Ist das so? „Haben wir alle den gleichen Gott?“ Wir Christen schon noch. Aber wie ist das mit all den anderen?<br />
Also mein Gott heißt nicht Buddha und auch nicht Shiva und auch nicht Allah. Mit dem Judentum wird es schon etwas schwieriger, deshalb lassen wir es heute außen vor. Aber ich glaube auch nicht an den großen Manitu oder an den Energieerhaltungssatz auch für die Seelen. Ich glaube an Jesus Christus, Gottes Sohn, Heiland, Erlöser und Retter. Die letzte Bezugsgröße für mich und für die Welt.<br />
Gott ist entweder Gott, dann ist er der Schöpfer allen Lebens oder er ist eine Einbildung. <b>Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.</b><br />
<br />
<b>2. Der Patchwork-Gott</b><br />
Im religiösen Supermarkt kann das vielleicht so sein, dass man sich´s zusammen suchen kann: ein bisschen Hare Krishna, ein bisschen Hare Rana, da ein bisschen Seelenwanderung, hier ein Traumfresserchen und dann noch die Sternzeichen befragen. Oder gleich, wie´s bei der Metzgerei Bockensack heißt: Darf´s auch ein bissler mehr sein?<br />
Und immer, wenn etwas nicht passt oder unliebsam wird, dann lässt man es weg, weil´s mir ja nicht gut tut.<br />
Mag sein, dass das manchen Menschen hilft. Aber mir hilft das nicht.<br />
Der Glaube zusammen gesucht wie eine Patchworkdecke. Kann sein, dass sie wärmt. Aber sie trägt mich nicht. Denn <b>ich</b> habe ja zusammengesucht. <b>Ich</b> habe zusammengestellt. <b>Ich</b> habe es mir zurechtgelegt.<br />
Und nicht mehr: Gott hat mich gemacht. ER hat mir seinen Atem eingeblasen und ER wird ihn mir wieder entziehen. Und er darf es auch, <b>weil er Gott ist</b>.<br />
Darum geht es im Glauben. Nicht zuerst um die Moral oder die Ethik, sondern was mich <b>trägt und hält</b> in all den Wirren und Höhen und Tiefen des Lebens mit all seinen Herausforderungen und Fragen und Unsicherheiten.<br />
Da befrage ich nicht erst die Sterne, um zu erklären, dass dieses und jenes gerade so steht und deshalb klappt oder nicht geklappt hat.<br />
<br />
<b>3. In Gott festgemacht</b><br />
Sondern ich wende mich an Gott, den ich kenne, so wie er sich uns bezeugt hat in der Bibel. Und ich rufe: Du Herr, hilf. Hilf zu verstehen, hilf zu entscheiden, hilf zu begreifen. Hilf zu tragen und neu zu beginnen. Mit Herz, Hand und Verstand.<br />
Nicht ich habe dich zusammengebaut, sondern DU hast mich gefunden. DU hast dich bei mir festgemacht – in der Taufe. Und ich finde mein JA zu DIR. Hier schlägt mein Herz! Nicht, weil es die Beste aller Religionen ist, sondern weil sie für mich „existentiell“ entscheidend ist.<br />
Ich such mir ja auch nicht meine Eltern aus und sie mich nicht, obwohl es sicherlich immer auch bessere, oder reichere, oder liebevollere oder verständigere Eltern oder Kinder gäbe. Aber<b> hier</b> bin ich zuhause und das ist meine Bezugsgröße – ob ich will oder nicht.<br />
Warum versagt denn unser Glaube so oft in den Krisen des Lebens? Weil wir ein Ding daraus gemacht haben, wie das goldene Kalb, selbst gegossen aus unseren Wünschen und Sehnsüchten. Und dann heißt er lieber Gott oder den Wundergott oder den bestrafender Gott oder gar kein Gott, weil ich so enttäuscht bin. Gott als Ding, definiert, erklärt, festgelegt und <b>kein lebendiges Gegenüber</b> mehr, der trägt und hält, wenn <b>mein</b> Gebäude zusammenstürzt. Mein Herr und mein Gott.<br />
<br />
<b>4. Religion aus dem Kopf</b><br />
Weil wir aus dem Kopf heraus glauben, aus philosophischen Betrachtungen und Überlegungen <b>unserer</b> Weisheit und <b>unseres</b> Verstehens, beginnen dann die Diskussion, so wie wir sie in der kommenden Woche an der Grundschule haben werden, ob wir nicht den Schulanfangsgottesdienst mit den Moslems und den Ethikern zusammen feiern können. „Irgendwie glauben wir doch alle an irgendeinen Gott und welcher der richtige ist, kann man ja auch nicht genau sagen.“ „Und wenn wir (Christen) ein bisschen toleranter wären und bei den Gebeten Christus weg lassen, dann kann sich ja auch jeder je nach seiner Religionen seine eigenen <b>Gedanken</b> machen“ – als ob ein Gebet Gedanken sind und nicht der aktive Vollzug des Glaubens, die Hinwendung zu Gott. <br />
„Und außerdem sind eh nur noch 1/3 der Schüler Christen an der Schule und man will doch niemanden ausgrenzen und aus praktischen Gründen wäre doch die Aufsicht auch besser zu organisieren ….“<br />
Ich frage mich immer, warum man nicht auch im Sport auf solche Gedanken kommt, z.B. könnte man doch Fußball, Handball, Wasserball und Eishockey zusammenlegen – sie haben ja so vieles gemeinsam: alle diese Sportarten spielen auf einem Spielfeld in je zwei gegnerischen Teams, schießen auf zwei Tore und haben einen Schiedsrichter, der auf die Regeln achtet.<br />
<br />
<b>5. Glaube inmitten der anderen Religionen</b><br />
Liebe Gemeinde,<br />
Glaube findet immer im Nebeneinander mit anderen Religionen statt. Wir hatten nur über Jahrhunderte, vielleicht sogar über Jahrtausende hier in Europa den Schutzraum der Einheitsreligion, mit Macht und Gewalt verteidigt und andere Haltungen bedroht und verfolgt. Doch diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei und wir haben viel Blut und Schuld auf uns geladen. Andererseits mussten wir uns auch nicht mehr selbst zu Gott bekennen, sondern wir waren hineingeboren in die christliche Religion und irgendwie gehörte das dazu und besser war es auch, wenn man keine Umstände haben wollte. <br />
Und jetzt? Jetzt sind wir verunsichert, weil wir zwar einerseits sicher sind, dass wir Christen sind, aber man kann ja als aufgeklärter Mensch auch nicht mehr genau wissen, ob sich das die Kirche nicht alles nur ausgedacht hat. Und außerdem glauben die anderen Religionen doch auch an ihre Götter. Und wer hat denn nun Recht? Und gleichzeitig wollen wir nicht ausgrenzen, sondern tolerant sein, weil uns die Gewissensfreiheit und die Religionsfreiheit ein unverzichtbares Gut geworden ist.<br />
<br />
Die Lösung ist dann oft, dass wir in der Öffentlichkeit gar nicht mehr über unseren Glauben reden, denn schließlich soll jeder glauben, was er möchte. Aber meisten sprechen wir dann auch nicht mehr darüber, dass Christus vielleicht <b>mich</b> trägt und hält und dass das Evangelium <b>für mich</b> Orientierung und Hilfe ist oder zumindest Bezugspunkt in all den großen Fragen des Lebens.<br />
<br />
<b>6. Am Anfang der Kirche</b><br />
Und wenn das dann alles so ist, dann sind wir wieder am Anfang der Kirche angekommen, so wie damals bei Paulus vor 2000 Jahren, als er in Athen auf dem Areopag steht, also auf dem Marktplatz, und zu den Griechen spricht. Und vielleicht sind uns seine Worte heute wieder eine Hilfe, wo wir neben den anderen Religionen stehen und nach unserem Bekenntnis suchen, wer uns letzter Grund und Halt ist. <br />
<br />
Hören wir den heutigen Predigttext zum Abschluss: <b>Apg 17,22 – 34<br />
22 Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt. 23 Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.<br />
24 Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. 25 Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt. 26 Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, 27 damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns.<br />
<i>28 Denn in ihm leben, weben und sind wir</i>; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts. 29 Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht. 30 Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. 31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat. <br />
32 Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die einen zu spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen dich darüber ein andermal weiterhören. 33 So ging Paulus von ihnen. 34 Einige Männer schlossen sich ihm an und wurden gläubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.</b><br />
<br />
AmenUnknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-92217909110933397732015-02-10T07:26:00.001+01:002015-02-10T07:26:55.215+01:00Martin Adel: Endlich allein?! Wenn Kinder groß werdenMit-einander Gottesdienst zur Ehewoche<br />
08.02.2015 Sonntag Sexagesimae<br />
<br />
Liebe Gemeinde.<br />
Endlich allein - Fragezeichen? Ausrufezeichen! ist heute im Zentrum unseres Nachdenkens. Sind sie bereit?<br />
Bei mir steht hier ein Ausrufezeichen. Nicht, weil ich unsere Jungs nicht mag, aber es ist doch noch einmal etwas anderes, wenn die Jungs mal ein Wochenende bei ihrem Papa verbringen. Dann ist es ruhiger und irgendwie bin ich auch freier. Man muss nicht schauen, ob noch irgendwo einer muffelig herum sitzt oder der andere eine ¾ Std. im Bad braucht – ein Junge, bis der geduscht ist und sich die Haare gefönt hat.<br />
Bei meiner Frau darf ich mit ins Bad …<br />
Keiner schaut hungrig in den Kühlschrank und fragt, wann es denn Essen gibt. Der Fernseher und das Sofa sind nicht blockiert und ich muss mir nicht überlegen, ob es Zeit ist und ich einen ermahnend ins Bett schicken muss oder ob nicht noch das Altpapier herunter getragen werden sollte oder die Getränke aufgefüllt oder warum die Arbeitsmappe für die Schule noch nicht fertig ist ….<br />
<br />
Ein freies Wochenende eben und keine „erzieherischen“ Verpflichtungen.<br />
Endlich allein!<br />
Der Anfang in einer Ehe, bzw. wenn die Kinder kommen, ist doch auch mit viel Verzicht verbunden und der Kampf um die eigene, freie Zeit wird oft mit harten Bandagen geführt.<br />
Auch die gemeinsame, die Paarzeit, muss kräftig zurück stecken, was auch prinzipiell nicht falsch ist, denn im Sorgen für, in der „Für-Sorge“ für die Kinder bekommen wir gleichzeitig sehr viel geschenkt. Und dann arrangiert man sich und denkt: „Das machen wir dann halt später, wenn die Kinder mal groß sind. Dann machen wir wieder mehr zu Zweit. Nur wir für uns. So wie früher.“ So lautet oftmals der Trost oder die Vertröstung und das Träumen und ausgesprochene oder unausgesprochene Versprechungen.<br />
<br />
Und dann kommt diese Zeit tatsächlich. Und plötzlich ist die Wohnung viel zu still oder das Haus zu groß. Nichts mehr liegt herum und es gibt nichts mehr, worüber man diskutieren könnte oder müsste. Kinder geben ja doch auch viele Impulse in einer Ehe. Und: Worüber spricht man jetzt mit seinem Partner? Man kennt sich ja schon seit Jahrzehnten und weiß, wie der andere / die andere ist. Sicherlich: Endlich gibt es ein zwei Arbeitszimmer oder ein eigenes Bügelzimmer, aber so ganz ohne Störungen und Zwischenfälle ist es doch irgendwie befremdlich.<br />
<br />
<b>Enttäuschung, über aufgeschobene „Versprechen“</b><br />
Die Zeit, wo man wieder Zeit hat, kommt unweigerlich. Gut, man braucht sie auch. Aber plötzlich ist es anders.<br />
Man kann ins Theater gehen, aber man will nicht. Und dann gibt es solche Gespräche, wie:<br />
„Du wolltest doch immer mal mit mir ins Theater gehen.“ Und die Antwort lautet: „Ja. Früher. Aber jetzt nicht mehr. Ich bin immer so müde, wenn ich vom Geschäft heim komme.“<br />
<br />
Die Enttäuschung über die aufgeschobenen Versprechen und Wünsche ist manchmal riesig. Und diese Enttäuschung kann bis tief in unsere Beziehung und in unsere Sexualität hinein reichen.<br />
Das vertröstende Warten wird zu einem enttäuschten Warten, diesmal zu einer Enttäuschung nicht über die Umstände, sondern über den Partner. Und all der Lebens-Frust, der Warte-Frust und das Zurückstecken mit den aufgeschobene Versprechungen kann zu einem zerstörerischen Krankheitsherd werden. Deshalb ist es so wichtig, dass wir den Mut haben, auch unsere aufgeschobenen Versprechungen anzuschauen, sie auszusprechen und miteinander ins Gespräch darüber zu kommen.<br />
<br />
Das ist ja eines der größten Geschenke des Glaubens, dass Gott uns wahrhaftig macht. Und in seinem Halt finden wir den Halt, den wir brauchen. Denn manchmal erschrickt man nur, was man dann sieht, wenn man hinsieht, weil man vielleicht nur einen einzigen Trümmerhaufen sieht.<br />
Bei unserem „Lebens-Warten“ haben wir das Altern vergessen. Das eigene und das des anderen. Plötzlich könnte man von der Zeit her, aber die Kraft ist weniger geworden. Außerdem zwickt es bereits an der einen oder anderen Stelle und man weiß leider nur zu genau, wo der Doktor seine Praxis hat.<br />
<br />
Und über den Kindern sind wir uns vielleicht fremd geworden. Manche halten dann die Kinder fest, damit sich zu Hause ja nichts ändert und wir der Realität nicht in die Augen blicken müssen. Und die Kinder können ein guter Vorwand sind, um uns nicht als Paar begegnen zu müssen.<br />
Denn die Frage ist immer wieder einmal in jeder Partnerschaft: Sind wir über unseren Kindern einander Mann und Frau geblieben? Wir ZWEI sind doch die Achse, auf der sich unsere Kinder stabil entwickeln können. Für die Kinder ist es die Mama, aber für mich ist es nicht die Mama, sondern meine Frau. Und später ist sie für die Enkel die Oma, aber für mich ist sie nicht die Oma, sondern sie ist meine Frau. Mann und Frau haben ganz andere Aufgaben füreinander.<br />
<br />
<b>Ernüchterung</b><br />
Plötzlich stellt man fest: Wir haben unsere Kinder groß gezogen und in die Selbständigkeit entlassen und müssen nun wieder lernen selbständig zu leben. Die manchmal so lästige Für-Sorge hatte ja auch einen eigenen, sinngebenden Nutzen. Wir wurden gebraucht. Wir waren nötig. Unser Leben machte Sinn.<br />
Und plötzlich wird man nicht mehr gebraucht.<br />
Das ist oft auch für die Frauen eine sehr schwere Zeit, die in der Kinderphase beruflich zurück getreten sind. Und dann sind die Kinder groß und ich habe wieder Zeit, aber der Mann ist nach wie vor den ganzen Tag auf der Arbeit und das wird auch die nächsten 10-15 Jahre noch so sein. Und ich? Was wird jetzt mit mir?<br />
<br />
<b>Umbruch um die 50</b><br />
Und dem Ideal folgt die Ernüchterung.<br />
Der Umbruch mit ca. 50, da, an der Schwelle, wo die Kinder selbständig werden oder aus dem Haus gehen, das ist ein großes Thema in der Seelsorge. <br />
Oder man wird selbst kränklich und es kommt ein großer Frust auf: Jetzt, wo man endlich könnte, geht es nicht mehr. Oder die Eltern oder Schwiegereltern sind gebrechlich geworden und brauchen plötzlich unsere Für-Sorge. Und man hat so das Gefühl: Ja hört denn das nie auf, dieses sich <b>um andere</b> Sorgen!<br />
<br />
<b>Kindheitsträume</b><br />
Doch wenn das alles nicht ist und wir dann endlich allein sind, was tun wir dann?<br />
Meine Frau und ich waren am letzten Heiligen Abend das erste Mal allein zu Zweit und wir wussten zunächst gar nicht, was wir essen wollen.<br />
Ich habe letztes Jahr mal eine Reportage gehört, die sich damit beschäftigte, welchen Kindheitstraum sich Menschen im Alter erfüllen.<br />
Und die Interviewten blieben alle so auf der Ebene: Jetzt habe ich endlich genug Geld oder Zeit, um mir diesen Kindheitstraum zu erfüllen. Doch im Laufe der Sendung wurde ich immer ärgerliche. Ist das denn unser Leben? Dass wir im Alter das umsetzen, was wir uns in der Kindheit nur erträumen konnten? Wie starr ist dieses Denken. Als ob ich die 50 Jahre dazwischen eingefroren gewesen wäre. Vielleicht brauche ich ja das gar nicht mehr, weil ich jetzt ganz andere Träume habe. Vielleicht freue ich mich daran, wenn meine Enkel nun Dinge tun, die ich mir damals nie getraut hätte. Und ich genieße es und bin froh, dass ICH es nicht tun muss.<br />
<br />
<b>Neu aneinander gewiesen</b><br />
Sicherlich: Diese Veränderungen kosten Kraft, vor allem, weil wir sie uns nicht selbst gesucht haben, sondern weil sie uns in den Weg gestellt werden. Sie erwarten von uns, dass wir uns neu mit uns selbst und mit dem anderen beschäftigen. Sie bringen auch Konflikte mit sich. Aber es lohnt sich. Denn Gott hat sein JA nicht nur über unsere Anfangsjahre gesprochen. Er weiß, wie das Leben verläuft. Das ganze Leben. Und so übergibt er uns an diesem Übergang, wenn die Kinder groß werden, neu uns selbst.<br />
Es ist ein natürlicher Prozess!<br />
<br />
<b>Bibelworte</b><br />
Und so spricht die Bibel von Anfang an von dieser Veränderung, von diesem Umbruch und der Distanz, wenn es bereits im zweiten Kapitel der Bibel heißt: Und ein Mann wird Vater und Mutter verlassen und er wird seiner Frau anhängen und die beiden werden ein Fleisch sein. (1 Mose 2,24) Und der zwölfjährige Jesus im Tempel weist seine Eltern brüsk zurück (Lk 2,41ff), ähnlich ja auch, als er seine Mutter und seine Brüder zurück weist (Mk 3,31).<br />
Andererseits zeigt es von Jesu großer Fürsorge, als er noch am Kreuz zu Johannes sagt: Siehe, das ist deine Mutter. Und zu seiner Mutter: Siehe, das ist dein Sohn. (Joh 19,25ff).<br />
<br />
Und das Alte Testament spricht von der großen Fürsorge zwischen der verwitweten Ruth zu ihrer verwitweten Schwiegermutter Naomi. Bis heute sind diese Worte ein sehr beliebter Trauspruch, wenn es da heißt: <b>Wo du hin gehst, da will ich auch hin gehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden, Der HERR tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden. (Ruth 1,16ff)</b><br />
<br />
Könnte das unser neues JA zueinander werden. Nach 15, 20, 25 Jahren Ehe – wo wir ja schon wissen, wie der andere IST.<br />
<br />
Und <b>dabei</b> einander neu entdecken. Das Geige spielen, der Krippenbastelkurs, das Malen, die Fotografie. Hobbies alleine oder zu Zweit.<br />
Da ist auch viel Hilflosigkeit unter den Paaren, denn der Anfang des Lebens war klar. Aber jetzt, wenn die Kinder aus dem Haus gehen, wie geht es da weiter?<br />
Und dann womöglich in dieser Haltung: Was gibt es schon noch Neues zu entdecken? Unterlegt mit dem Totschlagargument: „Das hat dich doch früher auch nicht interessiert!“<br />
<br />
Blockieren wir uns nicht gegenseitig, sondern bereichern wir uns. Vielleicht mit dem Interesse für den anderen?<br />
<b>Stolz</b>, gemeinsam etwas geschafft zu haben?<br />
<b>Traurig, aber einander tröstend</b>, was nicht geworden ist.<br />
Und es gibt mehr zu entdecken, als wir vermuten. Die Zeit ist zu schade, als dass wir uns die gegenseitigen Verletzungen heimzahlten. Manchmal braucht es auch in unseren Ehen einen <b>Schuldenschnitt</b> für einen Neuanfang. Unser Herrgott hat uns dazu gute Werkzeuge in die Hand gegeben, die wir nutzen sollten.<br />
<br />
<b>Endlich allein?!</b><br />
Gott weiß sehr wohl, warum die Ordnungen des Lebens so sind, wie sie sind. Nur wir reiten bisweilen auf dem falschen Pferd und dann noch in die falsche Richtung.<br />
Aber wenn wir Gott bitten und fragen, auch dann noch fragen, wenn wir schon groß und erwachsen sind und uns im Übergang vorfinden vom Vater zum Opa, wenn wir auch da Gott fragen: was steht an und was ist mein Weg, allein und zu Zweit – dann ist schon viel gewonnen.<br />
<br />
Denn den zweiten Frühling gibt es auch für uns. Und wenn das Gefühl hoch kommt: „<b>Jetzt ist das Leben an mir vorbeigerauscht!</b>“ Dann habe ich zwei Möglichkeiten.<br />
Dann kann ich mich grämen und ich beraube mich dabei selbst noch meiner Verdienste, weil ich es so bewerte, als ob es ALLES NICHTS gewesen wäre, was ich bisher gemacht habe.<br />
Oder ich kann versöhnlich und versöhnt fragen: Was steht JETZT an? Was brauche ich? Was gibt mir Kraft? Wie können wir den Weg gemeinsam gehen.<br />
<br />
Der Prophet Elia ging damals nach dem Kraftakt auf dem Karmel in die Wüste. Er legte sich nieder und wollte sterben. – Typisch Mann. Entweder voll leben oder dann gleich sterben.<br />
Doch der Engel bringt ihm Wasser und Brot.<br />
Zweimal sogar. Und Elia isst und trinkt. Sehr spartanisch, aber es hilft.<br />
Und er bekommt Kraft und wandert 40 Tage und 40 Nächte durch die Wüste zum Berg Horeb, dem Gottesberg.<br />
Und dort hat er eine Gottesbegegnung. Erstmals und einmalig.<br />
Und vielleicht ist das der zweite Frühling?<br />
<br />
Hape Kerkelings Leben hat sich verändert mit dem Jakobsweg und seinem wunderschönen Buch: Ich bin dann mal weg.<br />
<br />
Und Elia sieht in seinem Leben wieder einen Sinn. Und er kommt seiner Aufgabe nach. Und vielleicht ist es nicht von ungefähr, dass man danach nicht mehr viel von ihm hört. Seine Blütezeit ist vorbei. Sein Nachfolger kommt in den Blick: Elisa. Doch das, was er war, das hat Bestand und wird bis heute erzählt.<br />
<br />
Viel zu oft sind wir den alten Bildern verhaftet. Wir leben rückwärtsgewandt, als ob man Leben nachholen könnte. Dabei wartet vorne Gott auf uns und damit auch das Leben. Und dort gibt es noch so manches zu entdecken. Allein und zu Zweit.<br />
<br />
<b>Amen.</b><br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-62333291628699621982015-01-26T08:35:00.001+01:002015-01-26T08:35:11.181+01:00Martin Adel: Lichtzeiten einatmenPredigt 25.01.2015 - Letzter Sonntag nach Epiphanias<br />
Predigttext: Johannes 12,32-36<br />
<br />
<br />
32 <b>Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.</b> 33 Das sagte er aber, um anzuzeigen, welchen Todes er sterben würde.<br />
34 Da antwortete ihm das Volk: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt; wieso sagst du dann: Der Menschensohn muss erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn?<br />
35 Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. 36 <b>Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet.</b> Das redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen.<br />
<br />
Liebe Gemeinde,<br />
<b>1. Ein interessanter Satz</b><br />
Viele Themen wäre heute möglich zum Predigen, aber ich glaube, das ist der wichtigste Satz in unserem heutigen Predigtwort. In der Luther-Übersetzung ist er deshalb auch fett gedruckt. 36 <b>Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet.</b><br />
Jesus weiß, dass es nicht nur Lichte-Zeiten gibt. Auch in unserem Leben gibt es dunkle Zeiten, finstere Tage, manchmal sogar Wochen oder ganze Jahre. Und für diese Zeiten bietet Gott uns seine Hilfe an.<br />
<br />
<b>2. Alles ist machbar?</b><br />
Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir in unserem Land das vergessen haben. Die Friedenszeiten, der Fortschritt, die Technik haben uns sehr weit gebracht. Die Medizin vollbringt wahre Wunder. Mit Skype können wir umsonst in die entlegensten Teile der Welt Kontakt halten und demnächst werden die ersten Zivilpersonen in den Weltraum reisen.<br />
<b>Alles ist machbar</b> – könnte der Slogan heißen.<br />
Und dann treffen sie uns doch, die finsteren Zeiten des Lebens. Die Tochter meines Patenonkels ist letztes Jahr mit 32 Jahren an einer Hirnblutung ganz plötzlich verstorben. Eine Frau ist schwanger und bekommt die Diagnose, dass ihr schwer behindertes Kind, das sie austrägt, nur ein paar Tage leben wird. Der Schulfreund hat plötzlich Depressionen und wird mit 55 in den Vorruhestand geschickt.<br />
<b>Es ist eben nicht alles machbar, obwohl viel machbar ist.</b> Und für die Situationen, die nicht machbar sind, haben wir oft keine Antworten mehr und keine Strategie. Und was übrig bleibt ist dann Frust und Tristes und Sorge und ein Kreislauf, der uns nach unten zieht.<br />
<br />
<b>3. Training für die dunklen Zeiten</b><br />
Jesus sagt:<br />
36 <b>Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet.</b><br />
Er meint: Übt euch im Glauben ein, solange ihr ihn habt, denn indem ihr euch im Glauben übt, passiert etwas mit euch. Ihr verändert euch. In euch <b>wächst</b> etwas, so dass ihr Kinder des Lichts <b>werdet</b>, das euch zurüstet für die schwierigen Passagen des Lebens.<br />
Das ist wie bei einem Bergsteiger. Nur wenn er trainiert, kann er auch die schwierigen Situationen im Berg meistern. Ja im Gegenteil, wenn er sich mit dem Bergsteigen auseinander setzt, dann wird er Ehrfurcht vor dem Berg bekommen und erst dann kann er auch die Risiken richtig einschätzen und sich auch auf das Unvorhergesehene vorbereiten. Und seine Ausrüstung wird er nun anders einpacken, bzw. er wird nicht mit den Stöckelschuhen auf der Zugspitze ankommen. Weil er sich vorbereitet hat. <br />
Und ich frage: Warum sollte das im Glauben anders sein. 36 <b>Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet.</b> Im übrigen Leben sagen wir ja auch: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Und oft genug stimmt es leider.<br />
<br />
<b>4. Lichtzeiten nutzen</b><br />
Wenn wir im Licht <b>stehen</b>, dann müssen wir üben für die finsteren Zeiten. In der Finsternis brauchen wir oft unsere ganze Kraft, um in der Finsternis nicht völlig unter zu gehen.<br />
Im Urlaub erholen wir uns und tanken auf für die Belastungen des Berufsalltags. In der Freizeit sammeln wir Eindrücke, besuchen ein Museum oder ein Konzert, um die bunten, belebenden, inspirierenden Gedanken mit in den Alltag zu nehmen, neue Ideen zu bekommen und um etwas zum Erzählen zu haben. Lichtzeiten zum Aufatmen<br />
In der Seelsorge, aber auch bei den Beerdigungsgesprächen steht am Anfang oft die Krise, das Problem, der Verlust, die Trauer, die Schrecken der Krankheit im Vordergrund. Sie sind das bestimmende Thema. Und das ist auch richtig so. Das muss raus, bevor wir selbst daran ersticken oder darin unter gehen.<br />
Doch wenn es gelingt, im Verlauf des Gesprächs die Lichtzeiten des Lebens wieder in Erinnerung zu bringen, den inneren Raum für die eigenen Lichterfahrungen zu öffnen, dann beginnt oftmals ein Heilungsweg für unsere Seele. Und das Leben kommt wieder in Fluss, weil es nicht mehr eingeengt ist auf dieses Schwere, sondern in seiner ganzen Breite sichtbar wird, eben auch mit den guten Zeiten, die erfolgreichen, die kreativen Momente, die lebendigen Augenblicke. Und die beflügeln!<br />
Die Finsternis drängt sich gern in den Vordergrund, vor allem, je älter wir werden, und sie lehrt uns das Fürchten und will dann allein über uns bestimmen. Und welche Kraft das Dunkle hat, da können viele von uns ein Lied davon singen. Und deshalb sagt Jesus: 36 <b>Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet.</b><br />
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<b>5. Gottes liebevoller Blick</b><br />
Liebe Gemeinde, <br />
wir müssen die Lichtzeiten nutzen, und dazu gehören auch unsere Gottesdienste, damit wir Kraft haben für die dunklen Zeiten. Gott hat da einen liebevollen Blick auf uns. Und der ist mehr als nur gesund oder krank, jung oder alt, frisch oder müde, reich oder arm, Arbeit oder Freizeit – die Facetten sind viel reicher und Gottes Wege viel breiter, als wir uns vorstellen können. Doch wir müssen uns auch auf den Weg machen. Und nicht, damit Gott auch immer gut zu uns ist, sondern weil Gott liebevoll auf uns achtet und uns helfen möchte, auch in der Finsternis zu bestehen.<br />
Und das können wir üben. Noch ein Beispiel: Wenn man frisch umgezogen ist, dann findet man am Anfang noch nicht einmal die Lichtschalter. Und im Dunkeln findet man sich gar nicht zurecht. Mit der Zeit aber hat man sich eingewohnt und wenn man abends ins Zimmer tritt geht die Hand von alleine an die richtige Stelle und sucht in der richtigen Höhe. Und wenn wir noch länger am gleichen Ort wohnen, dann benötigt man schon gar kein Licht mehr, wenn man z.B. nachts aufs Klo muss. Dann findet man den Weg sogar im Dunkeln, auch ohne Licht.<br />
<br />
Und wir stellen das ja fest bei den Besuchen oder im Pflegeheim, wenn die Altersvergesslichkeit wächst oder die Demenz uns zunehmend entrückt. Plötzlich wird in aller Unruhe der Mensch ruhig oder kommt ins Weinen, wenn man zum Abschluss das Vaterunser betet oder eine bekannte Liedstrophe singt. Als ob tief ins uns etwas andocken würde an ganz frühe Zeiten und uns hineinwebt in das große Ganze Gottes.<br />
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<b>6. Gottes Fürsorge im Gebot</b><br />
Aus Fürsorge zu uns spricht Jesus diese Worte:<br />
<b>Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht.</b><br />
Wir sind eben keine Maschinen. Wir sind Menschen. Und Menschen leben vom Vertrauten und von dem, mit dem sie sich vertraut gemacht haben. Und deshalb ist es gut, dass wir dieses Wort hören, am Ende der Weihnachtszeit, weil es ein gutes Predigtwort für uns ist. Die Christbäume stehen noch, die Krippe leuchtet noch. Erinnerungen an das Licht Gottes unter uns.<br />
Und Jesus verbindet absichtliche das Licht und die Finsternis, die Gemeinschaft mit ihm und der Hinweis auf die Erhöhung, auf den Abschied am Kreuz. Nutzen wir ihn im Lied, in der Musik, im Gebet, in der Bibellese, in dem lebendigen Kontakt mit ihm, in der Begegnung und Stärkung im Abendmahl.<br />
Wir haben immer viel zu viel Angst vor Gott, dass er uns verändern könnte oder wir uns verbiegen müssten, damit er uns mag. Dabei weiß Gott, was wir brauchen. <br />
Lassen wir ihn an uns wirken, damit er uns wandelt hin zu einem zufriedenen, hin zu einem gelingenden Leben, hin zu einem Leben in seinem Licht. Oder wie es hier heißt:<br />
32 <b>Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.</b><br />
Das gilt auch schon im Hier und Jetzt.<br />
<br />
Amen<br />
<br />
<br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-11850365102463605702014-12-30T08:06:00.002+01:002014-12-30T08:06:35.621+01:00Martin Adel: Sie kamen und sahenPredigt Christvesper 24.12.2014<br />
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<b>Predigttext Lukas 2,1-20<br />
1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.<br />
2 Und diese Schätzung* war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.<br />
3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.<br />
4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,<br />
5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.<br />
6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.<br />
7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.<br />
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.<br />
9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.<br />
10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;<br />
11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.<br />
12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.<br />
13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:<br />
14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.<br />
15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.<br />
16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.<br />
17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.<br />
18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.<br />
19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.<br />
20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.<br />
</b><br />
<br />
Liebe Gemeinde,<br />
<b>1. Krippenausflug „Sie kamen und sahen.“</b><br />
Waren sie schon einmal auf dem Krippenweg in Bamberg?<br />
Am 3. Adventssamstag waren wir mit St. Heinrich unterwegs auf einem ökumenischen Krippenausflug und Herr Sandner führte uns dabei sachkundig durch die Stadt. Am Domberg vorbei ging es zur Maternkapelle mit der großen Krippenschau der „Krippenfreunde Bamberg“. Und da stand sie dann vor mir in ihrem Guckkasten, die Krippe von Florian Hofmann aus Neuensee-Michelau mit der Themenüberschrift: „Sie kamen und sahen.“<br />
Es ist keine klassische Krippe. Denn man sieht keine Maria, keinen Josef und auch kein Jesuskind. Und doch hat sie mich tief beeindruckt.<br />
Zu sehen ist die Vorderseite eines gemauerten Stalls und davor drängen sich mehrere Hirten. Junge, Alte und die Schafe steht dicht neben ihnen. Der Älteste steht an der Stalltür und hat sie einen Spalt geöffnet und alle versuchen durch diesen Spalt hinein zu sehen und aus dem Spalt strahlt ein helles, gleisendes Licht.<br />
Mehr sieht man nicht. Aber das reicht.<br />
Menschen, die ihm Strahl dieses Lichtes selbst erhellt werden. Erst in diesem Licht ist ihr Gesicht deutlich zu erkennen. Die Unbedarftheit der Jungen und die Furchen des Lebens im Gesicht der Alten. Nur in diesem Lichtstrahl sieht man ihre Kleidung, ihre Haltung, ihre Person. Ohne dieses Licht blieben sie ein schemenhafter Haufen im Dunkeln. Jetzt stehen sie im Licht.<br />
<b>„Sie kamen und sahen.“</b><br />
<br />
<b>2. Was sehen wir im Stall? Weihnachten ist oft schwer.</b><br />
Nicht jeder, der in diesen Tagen seine Stalltür aufmacht, sieht dieses gleißende Licht. Bei manchen ist es nur ein fahler Schein und bei manchen öffnet sich sogar die Kammer des Schreckens.<br />
Im Krankenhaus bereiten sie sich für diese Tage schon besonders vor auf die, die dann ihr Leben selbst beenden wollen.<br />
Und nicht wenige meinen: schafft doch das Weihnachtsfest ab, dann gäbe es nicht so viel Streit in den Familien. <br />
Als ob das eine Lösung wäre. Vor allem verkennt sie Ursache und Wirkung. Als ob die Not, die eigene und die fremde, aus der Welt wären, wenn wir nicht mehr hinsehen.<br />
Weihnachten ist doch oft so schwer, weil man sich dann nicht mehr davonstehlen kann vor der Realität. Man muss sich dem stellen, wovor man sich sonst so gerne drückt.<br />
Deshalb tut es an diesen Tagen besonders weh, der Unfriede in der Welt, der Streit in der Familie, der Verlust eines geliebten Menschen, die Einsamkeit.<br />
Und deshalb ist es auch so wichtig, dass Gott immer wieder neu in diese Welt kommt, damit sich in seinem Licht die Schatten von unseren Seelen lösen können und wir etwas von dem spüren, was mit ihm in die Welt kommt.<br />
Denn das war schon in der Heiligen Nacht damals nicht anders. Israel war müde vom Warten. Die ganzen Prophezeihungen der Alten waren nicht eingetroffen. Und während sie ermüdet ihren Blick nach unten senken, festgefahren im immer gleichen Lied, kommt das Heil von oben.<br />
<br />
<b>3. Eine andere Idee für unser Leben</b><br />
Ein Neuaufbruch, der so ganz anders kommt, als erwartet. Der Neubeginn mitten in der Besatzungszeit durch die Römer. Nicht im Glanz des Palastes, sondern in der Armut des Stalles kommt der Heiland zur Welt. Und ein paar Hirten und ein paar Weise machen sich auf den Weg, weil sie´s glauben, dass Veränderung noch möglich ist. Und im Blick in den Stall wird es ihnen bewusst: hier liegt eine andere Idee für unser Leben und für das aller Menschen. Ein anderes Prinzip, Gott selbst eben.<br />
Im Hingehen und Hineinsehen wird es den Hirten innerlich zur Gewissheit. Es gilt: Friede ist möglich. Hier liegt der Garant. Das Ideal ist kein Hirngespinnst und keine Traumtänzerei. Und kein Mühen ist umsonst! Hier ist der Verbündete gegen Crystal Meph und Pegida und die IS und alle andere Ungerechtigkeit und Gewalt und Zerstörung.<br />
<b> … Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens</b>.<br />
Und deshalb haben sie es damals weiter erzählt bis zum heutigen Tag. In der Krippe sehen sie Gott selbst. Und er zeigt ihnen, wohin es gehen soll und wohin es gehen wird – aller Gewalt der Welt zum Trotz. Immer und immer wieder. Damit der Mensch sich nicht weiter an seinem Nächsten vergeht.<br />
<br />
Die jüngste Nobelpreisträgerin mit 17 Jahren, Malala Yousafzai aus Pakistan, hat in ihrer Rede in Oslo folgende beeindruckende Worte gesagt:<br />
„Mir ist aufgefallen, dass Menschen mich ganz unterschiedlich beschreiben.“ Manche nenne mich „das Mädchen, das von den Taliban angeschossen wurde“ und andere „Nobelpreisträgerin“. „Soweit ich weiß, bin ich einfach nur eine engagierte und sture Person, die eine gute Ausbildung für alle Kinder, gleiche Rechte für Frauen und Frieden in jeder Ecke der Welt sehen will.“<br />
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<b>4. Das Programm Gottes für uns</b><br />
Ja, liebe Gemeinde,<br />
stur müssen wir sein und dann die Tür aufmachen, die uns die Kraft gibt, um allen Schrecken zu trotzen.<br />
Wie die Hirten und die Weisen müssen wir uns immer wieder auf den Weg machen, um die Orientierung und den Halt und den Mut nicht zu verlieren und um uns zu vergewissern, dass es noch gilt – auch für unser kleines Leben: Gott kommt auf die Erde, kommt, dass Friede werde!<br />
Denn das ist das große Programm Gottes, für das er Mensch wird. Ganz bewusst im Stall, damit WIR ins Nachdenken kommen. In ungeordneten Verhältnissen, damit WIR dazu lernen. In eine Welt, die bis heute der Liebe und Offenheit mit ihrer Falschheit und Hinterhältigkeit begegnet. Damals hieß er Herodes, heute haben sie andere Namen. Doch an den Taten können wir sie erkennen, weil sie – wie damals – versuchen das mit Gewalt zu vernichten, was das GUTE ist. Und dann werden - wie damals - die Kinder ermordet. Und WIR, wir fallen sogar noch darauf herein, indem wir Gott anklagen, wie er das zulassen kann in seiner Allmacht. Anstatt zu sehen, wie hier der MENSCH entlarvt wird in seiner Brutalität und in seinem Egoismus und in seinem Machtstreben.<br />
Und deshalb ist es so wichtig, dass Gott bis heute immer wieder neu in die Welt kommt und wir uns von ihm ausrichten und aufrichten lassen. Damit wir uns verbünden mit denen, die auch guten Willens sind und in unserem Mühen nicht verzagen und das Ziel nicht aus den Augen verlieren.<br />
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<b>5. Friede ist möglich</b><br />
Liebe Gemeinde,<br />
lassen wir es uns nicht klein reden. Wie vieles haben wir schon geschafft – im Kleinen wie im Großen. In vielen Familien ist heute kein Streit und die Kinder kommen gerne zusammen und Alt und Jung freuen sich aneinander. Lassen wir uns das Ideal nicht kaputt machen.<br />
Und vieles schaffen wir auch nicht. Wir müssen nicht „Heil, Heil“ rufen, wo keines ist. Aber wir müssen wissen, in welcher Richtung das Heil zu finden ist. Denn auch wo Not ist, kann Friede einkehren und wo Angst ist, müssen wir nicht zwingend erstarren. Gott hat sich in Christus festgelegt – wie ein leuchtender Stern am Firmament; damit wir die Orientierung nicht verlieren.<br />
Und wo uns der Geschmack an diesem Heil der Welt entgleitet, weil der Alltag zu schwer oder das Jahr zu erdrückend waren, da lasst uns trotzdem hingehen und Gott bitten, dass er uns anschaut und uns anstrahlt. Und wenn es auch nur ein schwacher Lichtstrahl aus der Stalltür ist: In seinem Licht sehen wir das Licht.<br />
<br />
Als die Hirten noch am Feuer saßen in der Nacht, da haben sie vielleicht auch von der Härte des Alltags und von der Ungerechtigkeit des Lebens und vom immer, gleichen Lied gesprochen. <br />
Doch dann ließen sie sich auf die Botschaft der Engel ein:<br />
<b>Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.</b><br />
<br />
Und sie machten sich auf den Weg. Und sprachen untereinander:<br />
<b>Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.</b><br />
<br />
Amen<br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-62022993935354495682014-11-10T11:41:00.001+01:002014-11-10T11:41:50.437+01:00Martin Adel: Wir gehören nicht der Finsternis noch der NachtDrittletzter Sonntag im Kirchenjahr<br />
09.11.2014<br />
Predigttext 1. Thessalonicher 5,1-6(7-11)<br />
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Thema: … wir gehören nicht der Finsternis noch Nacht<br />
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<b>Leben im Licht des kommenden Tages<br />
5 1 Von den Zeiten und Stunden aber, liebe Brüder, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; 2 denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.<br />
3 Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr –, dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau und sie werden nicht entfliehen.<br />
4 Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. 5 Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. 6 So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. 7 Denn die schlafen, die schlafen des Nachts, und die betrunken sind, die sind des Nachts betrunken.<br />
8 Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.<br />
9 Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus, 10 der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. 11 Darum ermahnt euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.</b><br />
<br />
Liebe Gemeinde,<br />
<b>1. Licht und Finsternis liegen oft dich zusammen</b><br />
Licht und Finsternis liegen oft dich zusammen. Und Licht und Finsternis werden auch nicht von allen gleich gedeutet. Nehmen wir nur den 9.November 1989 – heute vor 25 Jahren ist die Mauer zwischen der DDR und der BRD gefallen. Und während die einen Jubeln: „Das ist der Tag des Aufbruchs“ – klagen die anderen und mahnen lautstark: „Das ist der Tag des Niedergangs – ihr werdet es schon noch sehen.“ Und für die Gewinner war es ein Tag des Aufbruchs und für die Verlierer ein Tag des Niedergangs. Und für Viele irgendetwas dazwischen.<br />
Licht und Finsternis?<br />
An einem anderen 9.November war auch ein schwarzer Tag. Heute vor 76 Jahren brannten im ganzen Land die jüdischen Synagogen. Und im Licht des Feuers bejubeln die Nazis ihren Sieg und viele jubeln mit auf dem Wahn ins tausendjährige Reich und reißen ganz Deutschland in die tiefste Finsternis. Dass daraus ein vereinigtes Europa und bereits 69 Jahre Frieden in unserem Land entstanden sind, ist ein großartiges Geschenk und eine noch viel größere Aufgabe. Immer wieder.<br />
Licht in der Finsternis.<br />
<br />
<b>2. Berufen zu den Kindern des Lichts</b><br />
Aber damit wir nicht unsicher werden in unserem eigenen Bemühen, schreibt Paulus ganz klar an die Christen in Thessalonikie:<br />
<b>5 Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.</b><br />
Das ist die Berufung von uns. Wir sind Kinder des Lichts und des Tages. Ob wir´s nun wollen oder nicht. Und auch die dunklen Seiten auch in unserer Kirchengeschichte kommen ans Licht, weil wir selbst gemessen werden am Licht – an Christus. Und das ist gut so, denn es kann nicht zweierlei Maßstäbe geben. Und so, wie wir für das Licht eintreten, werden wir auch an diesem Licht gemessen – Gott sei Dank. Aber wir müssen nicht mehr scheinen, als wir sind. Gott sei Dank. Wir müssen uns nicht ins rechte Licht setzen oder mit Photoshop unsere Fassade aufhübschen. Gott sei Dank.<br />
Denn <b>nicht wir</b> müssen glänzen. Und <b>wir haben auch nicht</b> das Licht, mit dem wir den anderen heimleuchten könnten, sondern das Licht – Christus - hat uns und wir wollen ihm nachfolgen.<br />
Und manchmal zeigen wir das öffentlich, so wie heute in diesem Gottesdienst und manchmal im stillen Kämmerlein, in der Seelsorge, im Glaubensgespräch, in der hilfreichen Tat und manchmal im Verborgenen, wie bei unseren Geschwistern in den Ländern, in denen sie wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Aber Kinder des Lichts sind wir alle. Wir sind zwar nicht alles Leuchten, aber wir können vom Leuchten erzählen und uns darin üben und gegenseitig stärken und aufbauen in dem, was uns trägt und was uns hält.<br />
<br />
<b>3. Kinder des Lichts!</b><br />
Kinder des Lichts! Sind wir das?<br />
Keiner von uns würde sich wahrscheinlich so nennen.<br />
Aber wir haben alle eine Vorstellung, wie das aussehen könnte oder sollte – ein Kind des Lichts. Das klingt altertümlich und uncool. Aber manchmal sagen wir das ja auch zu einem anderen: Du bist ein Engel. Oder: Dich schickt der Himmel. Oder: Du bist ein Schatz – und wir meinen, da ist ein Lichtstrahl in meine Leben bekommen. Eine Sorge, eine Hilflosigkeit, eine Not löst sich auf. Eine Perspektive für mein Leben entsteht.<br />
Und umgekehrt können wir auch sagen: Der hat ganz finstere Gedanken. Dich reitet wohl der Teufel. Was für eine Gehässigkeit. – Und hoffentlich meiden wir diese Orte oder halten den Umgang in der richtigen Distanz.<br />
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Wir haben alle eine Vorstellung, wie die Kinder des Lichts aussehen könnten. Und das ist gut so, denn dann haben wir eine Orientierung, ein Ausrichtung für unser Leben und für unser Entscheiden. Wir lassen uns ansprechen und sind ansprechbar – selbst zwar fehlerhaft, mit Makel und unzulänglich – aber wir sind ansprechbar auf die Vorstellungen vom Leben und vom Miteinander in der Gesellschaft, so wie Christus es uns vorgelebt hat. Und wir mühen uns redlich in der Liebe und in der Nächstenliebe - hoffentlich, im Versöhnen und in der Barmherzigkeit wider alle Hartherzigkeit – auch in uns.<br />
Leicht ist es nicht und oft ermüden wir darüber, doch gerade darin sind wir Kinder des Lichts, weil wir nicht nachgeben, sondern parteiisch unser Leben in die Hand nehmen. „So soll es sein“ und dafür mühe ich mich. Allein geht das nicht, und deshalb schreibt Paulus:<br />
<b>Darum ermahnt euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.</b><br />
Nicht nur ermahnen! .. und einer erbaue den anderen steht hier auch – vergessen wir das nicht.<br />
<br />
<b>4. Gottes Rüstung für uns</b><br />
Doch neben dem ermahnen und erbauen finde ich das andere noch viel wichtiger – das da steht. Denn Christus lässt uns nicht alleine im Licht stehen. Sondern hier heißt es:<br />
<b>8 Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.</b><br />
Nicht aus eigener Kraft, sondern Christus ist unsere Rüstung – und das reicht. Und dann schwindet die Angst und die Liebe bricht sich ihre Bahn.<br />
<br />
Lassen sie mich ein Beispiel dazu erzählen:<br />
Hof – schon lange her. Wir hatten im Stadtteil einen alten Tante Emma Laden. Das Geschäft lief schlecht und die Besitzerin musste bis ins hohe Alter im Laden stehen, da die Rente nicht reichte. Dann wurde sie krank. Die Nachbarn betreuten sie, versorgten sie mit Essen, doch eigentlich waren sie überfordert, denn die Frau war auch eine eigenwillige Person.<br />
Ich wurde gebeten, einen Besuch zu machen und das Bild, das sich mir bot, war erschütternd. Eine verwahrloste Wohnung und mitten darin sitzend eine alte Frau, krank, mit schrecklich offenen Beinen. Doch sie wollte nicht zum Arzt und meinte, sie könnte es auch nicht bezahlen. Eigentlich wollte sie nur noch sterben.<br />
Unsere Seniorenbegleiterin leistete dann ganze Arbeit – in Liebe, mit Geduld aber nüchtern und sachlich kam sie fast täglich vorbei und nach zwei Wochen war die Dame bereit ins Krankenhaus zu gehen. Dort mussten ihr beide Füße amputiert werden und nach weiteren zwei Wochen ist sie gestorben und ich habe sie beerdigt.<br />
In der direkten Nachbarschaft hat man sich dann über die Kirche aufgeregt, dass man der alten Frau noch so etwas antut. Hätte man sie zu Hause gelassen, dann wäre sie schneller gestorben. Was für ein Zynismus. Was für eine Härte.<br />
Doch ich habe ein anderes Bild vor meinem inneren Auge. Kurz vor ihrem Tod hatte ich die alte Krämerin im Krankenhaus noch einmal besucht. Und da lag sie in ihrem Bett, halb aufgerichtet - das Bettzeug über ihre Fußstümpfe gezogen und lächelt mich selig an und sagt: <b>Dass ich das noch einmal erleben darf. In einem sauberen Bett zu liegen. Vielen Dank.</b><br />
Wie heißt es im Wochenspruch: Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt ist die Zeit des Heils.<br />
Da gibt es kein Objektiv mehr, sondern nur noch den parteiischen Einsatz – voller Hoffnung.<br />
Kinder des Lichts?<br />
Die Orte sind ganz unterschiedlich und vieles bleibt unentdeckt. Doch lassen wir uns nicht durcheinander bringen, sondern lassen wir uns leiten von der Zusage Christi:<br />
<b>8 Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. 9 Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus, 10 der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben – bis in die Ewigkeit.</b><br />
Amen<br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-70232735562055391442014-11-10T11:33:00.000+01:002014-11-10T11:33:47.976+01:00Martin Adel: Neugeboren - Feel the spiritGospelgottesdienst am 26.10.2014<br />
Predigttext Exodus 34,4-10<br />
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<b>Predigt<br />
4 Und Mose hieb zwei steinerne Tafeln zu, wie die ersten waren, und stand am Morgen früh auf und stieg auf den Berg Sinai, wie ihm der HERR geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand.<br />
5 Da kam der HERR hernieder in einer Wolke, und Mose trat daselbst zu ihm und rief den Namen des HERRN an.<br />
6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber, und er rief aus: HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue,<br />
7 der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied!<br />
8 Und Mose neigte sich eilends zur Erde und betete an 9 und sprach: Hab ich, HERR, Gnade vor deinen Augen gefunden, so gehe der Herr in unserer Mitte, denn es ist ein halsstarriges Volk; und vergib uns unsere Missetat und Sünde und lass uns dein Erbbesitz sein.<br />
10 Und der HERR sprach: Siehe, ich will einen Bund schließen: Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder tun, wie sie nicht geschehen sind in allen Landen und unter allen Völkern, und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll des HERRN Werk sehen; denn wunderbar wird sein, was ich an dir tun werde.</b><br />
<br />
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Liebe Gemeinde,<br />
<b>1. Verunsicherung</b><br />
Wie ist das denn in unserem Leben. Können wir es einfach so heraussingen: <b>He´s got the whole world in his hand?</b><br />
Er hält auch dich und mich in seiner Hand?<br />
<br />
Denn das ist ja die Emotion, das Gefühl, das hinter den Gospels steht und mitschwingt, diese einzigartige Bezogenheit auf Gott.<br />
Der Gospel, the god spell – übersetzt: Das Evangelium / die gute Nachricht<br />
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Ja, ja, ich weiß auch: Wir Deutschen sind nicht so emotional. Wir sind abgeklärter, sachlicher, nüchterner. Darf ja auch sein.<br />
Aber müssen wir deshalb unklarer werden.<br />
<b>He´s got the whole world in his hand?</b> - Was für eine Behauptung. Doch wir sagen ganz abgeklärt: So absolut kann man das ja auch nicht sagen. Also, WIR glauben dass Gott die Welt in seiner Hand hält, also zumindest ein bisschen. Und ich will ja den anderen auch nichts überstülpen oder ihn vereinnahmen, deshalb ist es vielleicht besser wenn ich sagen: ICH glaube – denn jeder glaubt ja irgendwie auch immer etwas anderes …<br />
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Und hier wird gesungen: <b>He´s got the whole world in his hand.</b><br />
Was für ein Unterschied, was für eine Kraft. Bedingungslos: Du für mich. Und ich für dich. Und dann kann man loben und klagen<br />
Welche Aussage: <b>Nobody now´s, the truble if´s seen</b> – was ich alles mit ansehen musste …. <b>Sometimes, I feel, like a motherless children</b> – wie ein mutterloses Kind ….<br />
Und wir können die Flüchtlingsströme davor und dahinter sehen, auch die Flüchtlinge, die jetzt bei uns ankommen, weil sie die Mittelmeerländer nicht mehr fassen können – und es gibt nicht gleich wieder Antworten, sondern nur Schluchzen und Weinen, dass einem der Schauder über den Rücken herunter läuft … ob des Elends und des Leids auf der Welt und in der Welt. Und es ist ja nicht nur das fremde Leid, es ist ja auch das eigene Leid hier im Blick.<br />
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<b>2. Das ABER Gottes – Let my people go!</b><br />
<br />
Aber!<br />
Aber! Es bleibt nicht dabei.<br />
Wir werden es nachher singen: <br />
Die Erinnerung ist da: <b>When Israel was in Egyptland oppressed so hard, they could not stand</b> – unterdrückt so hart, dass sie es nicht aushalten konnten …<br />
Aber das ist nicht das letzte Wort, sondern zwischenhinein wird gesungen: <b>Let my people go!</b><br />
Gott positioniert sich in seinem Gospels und er positioniert sich im Glauben: <b>Let my people go</b> <b>– Lass man Volk gehen</b>.<br />
Ihr Mächte, ihr Kräfte der Finsternis, Bedrohung, Lebenszerstörung, Resignation – lasst mein Volk frei! Und das ist das Entscheidende.<br />
Der, der den Gospel singt, weiß, dass Gott parteiisch ist. Mein Leid wird nicht das letzte Wort sein, sondern die Freiheit Gottes, die wird das letzte Wort haben.<br />
<br />
<b>Let my people go!</b><br />
<br />
Und ich frage mich? Haben wir es hinübergeschrien über die menschenverachtende Mauer zwischen Ost und West in die damalige DDR: Let my people go! Oder haben wir eher Angst bekommen, als sie alle kamen, unsere Brüder und Schwestern aus dem Osten, die den Krieg zweimal verloren hatten und viele dann lieber wieder zugesperrt hätten – im Westen wie im Osten, damit man sein Ding schön für sich machen kann.<br />
<br />
<b>Let my people go!</b><br />
Was für ein gewaltiges Geschenk bis heute. Die Freiheit. Die Freizügigkeit in ganz Europa.<br />
Wer spricht denn von Zuckerschlecken? Schlaraffenland ist abgebrannt. Aber was geworden ist, ist doch einmalig.<br />
Israel wanderte damals nach dem Auszug aus der Sklaverei 40 Jahre durch die Wüste und murrt und meutert und fertigt sich sogar ein Goldenes Kalb. Alles ist durcheinander.<br />
Aber zum Schluss, zum Schluss wird dieses Ereignis das alles entscheidende Ereignis und zum Grundbekenntnis der Juden bis heute: <b>Der Herr, unser Gott, der uns aus Ägyptenland aus der Sklaverei geführt hat.</b><br />
Wir bringen diese Ereignisse ja gar nicht mehr mit Gott in Verbindung, sondern nehmen es hin als Zufall, als günstige Fügung, das Zusammentreffen glücklicher Umstände.<br />
Wie ignorant wir sind. Und wie wir dabei all die missachten, die dafür eingetreten sind, dass die Einheit möglich wird, die dafür ihr Leben riskiert haben, den Traum nicht ausgeträumt hatten, hier wie dort.<br />
<b>Gott sei Dank</b> gab es und gibt es bis heute immer wieder Menschen, die sich hinstellen und dieses alte Lied anstimmen:<br />
<b>Let my people go!</b><br />
<br />
<br />
<b>3. Nicht die perfekt Kirche, sondern die Nachfolgende Kirche</b><br />
Doch wo stehen wir? Wo stehen wir persönlich und wo stehen wir mit unserer Kirche?<br />
Mir tun unsere Schüler leid: <br />
Beispiel: FOS-Schüler, die mutig erzählen, dass sie sich zur Kirche halten oder sich in der Gemeinde engagieren und bei allem Erzählen kommt sofort als Beiwerk, das große Problembewusstsein, dass die Kirche ja auch versagt hat in der Nazi-Zeit und dann werden alle die Sünden aufgezählt von Hexenverbrennung, Kreuzzüge …<br />
Und wir dürfen das alles auch nicht vergessen.<br />
<br />
Aber lassen wir uns doch nicht immer wieder hineintreiben in die Sklaverei der Moderne, die uns aburteilt an unseren Fehlern, an unseren Schwächen, an unseren Versäumnissen – und wir dann kleinlaut und womöglich nur noch heimlich unseren Glauben leben. Verunsichert, ob man in der heutigen Welt überhaupt noch glauben darf. <b>He´s got the whole world in his hand!</b><br />
<br />
Denn welcher Fußballfan lässt sich permanent mit den gewalttätigen Hooligans vergleichen. Er sagt: Aber ich bin kein Hooligan. Ich distanziere mich von denen und bin trotzdem ein echter Fußballfan.<br />
Welcher Deutsche lässt sich heute noch als Nazi beschimpfen. Wir sind es ja auch nicht mehr. Gott sei Dank. Wir haben gelernt. Sehr viel gelernt und sind trotzdem Deutsche. Mit der Geschichte und trotzdem heute ganz anders.<br />
Doch im Glauben gehen wir denen auf den Leim, die an <b>ihrem</b> Idealbild einer „perfekten Kirche“ und einem Wundergott gescheitert sind und dann jeden Makel zum Fallstrick für das Ganze erklären.<br />
Doch wir sind keine perfekte Kirche, sondern wir sind eine nachfolgende Kirche und wo Schuld ist, da muss sie ans Licht.<br />
Doch wir leben nicht von unserem Hochglanz, von unserer Arroganz oder von unserer Makellosigkeit, sondern wir leben aus der Gnade Gottes. Wir sind Kirche Jesu Christi, die Gott bittet, wie damals Mose:<br />
<b>Haben wir, HERR, Gnade vor deinen Augen gefunden, so gehe in unserer Mitte, denn wir sind ein halsstarriges Volk; und vergib uns unsere Missetat und Sünde und lass uns dein Erbbesitz sein.</b><br />
Und dann lasst uns glauben und Gott vertrauen und Freud und Leid mit ihm teilen. Und lasst uns von ihm verwandeln und uns zu „Neu geborenen“ werden, die von der Liebe und der Vergebung und der Versöhnung wissen und von der Gerechtigkeit Gottes geschmeckt haben und dafür eintreten schon hier auf Erden für alle Menschen.<br />
<br />
<b>4. Die Zukunft ist beschrieben</b><br />
Das ist die Welt des Gospels – allen Widerfahrnissen zum Trotz. Ein freies Leben – schon in der Unterdrückung, in aller Angst und Verzagtheit, die uns immer wieder überfällt.<br />
Doch sie weiß: Ihre Kraft kommt aus Gott. Nicht aufzugeben, sondern Millimeter um Millimeter dieses Reich Gottes zugewinnen?<br />
- Frau Walter und der Missionsdienst für Christus in Indien!<br />
- Oder beim Möbel Höffner oder in Zirndorf oder in der eigenen Familie oder in der Nachbarschaft ums Eck<br />
Und die Erschöpftheit und der Frust und manche Resignation gehören dazu.<br />
Es ist noch nicht vollbracht, aber die Zukunft ist beschrieben! Die Vorfreude! Die Vorfreude, wie wir sie bei Enkeln und Urenkeln erleben. Ich werde es vielleicht nicht mehr schauen, aber sie! Und dafür lohnt es sich immer, sich einzusetzen. Und manchmal dürfen wir es sogar schon selber schmecken. Und hoffentlich wissen wir es dann auch zu würdigen, so wie es hier in unserem Predigttext steht:<br />
<b>10 Und der HERR sprach: Siehe, ich will einen Bund schließen: Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder tun, wie sie nicht geschehen sind in allen Landen und unter allen Völkern, und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll des HERRN Werk sehen; denn wunderbar wird sein, was ich an dir tun werde. <br />
Amen</b><br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-41774930159706572392014-05-19T10:16:00.000+02:002014-05-19T10:16:18.998+02:00Martin Adel: Gott wird sich durchsetzenSonntag Kantate am 18.05.2014<br />
Predigt Offenbarung 15,2-4<br />
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Liebe Gemeinde!<br />
<br />
<b>Hinführung</b><br />
<br />
Musik läuft bei uns ja oft im Hintergrund. Im Radio. Im Fernsehen. Bei jedem Film spielt die Musik eine wichtige Rolle, um die Stimmungen zum Ausdruck zu bringen.<br />
Doch wie ist das bei ihnen selbst? Wann hören sie Musik? Bewusst Musik? Und zu welchem Zweck?<br />
Was ist Musik für Sie?<br />
Bei mir ist es eine Zeit der Entspannung? Eine Möglichkeit, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen – mich fallen lassen, mitgehen, eintauchen in eine andere Welt – zumindest auf Zeit?<br />
Auszeit von den Dingen, die einen sonst vielleicht allzu sehr beschäftigen und in Beschlag nehmen? Eine Lebensvergewisserung, angerührt von der Ästhetik, dem Schönen – nicht auf der Kopfebene, sondern auf der Gefühlsebene. <br />
Musik - ein Schutzraum! Nicht nur ein Klangraum, sondern auch ein Kraftraum! Ein Kraftraum für unsere Seele.<br />
<br />
<b>1. Offenbarung - Apokalyptik - Weltuntergang</b><br />
<br />
Wenn wir unseren heutigen Predigttext lesen, dann war das damals auch so. Johannes schreibt ein Lied. Ein Lied, dessen Melodie uns nicht überliefert ist. Aber es ist ein Lied mitten in den Wirrnissen des Alltags.<br />
Und die Zeit damals um die <b>erste</b> Jahrhundertwende war garstig für die Christen. Lebensfeindlich. Lebensverachtend. Es ist die Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Domitian (Kaiser in Rom von 81-96 n.Chr.). Und der Evangelist Johannes schreibt das Buch der Offenbarung. Eine Apokalypse. Und seine Sprache ist mächtig und gewaltig. Er überträgt die täglichen Bedrohungen in eine Bildersprache und stellt damit fast schon jedes heutige Computerspiel in den Schatten - ob es nun die sieben Schalen des Zornes sind oder die sieben Posaunen, die das gleiche Unheil herbeirufen oder das Buch mit den sieben Siegeln. Oder denken wir nur an das Tier mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern und auf seinen Köpfen gotteslästerliche Namen … ähnlich einem Panther, und seine Füße waren wie die eines Bären und sein Rachen wie der Rachen eines Löwen. Und der Drache gab ihm seine Kraft ..."(Apk 12,18 13,2)<br />
<br />
Die Visionen des Johannes sind zeitlos, weil es Bilder sind, die uns aus unseren eigenen Träumen und Phantasien und Erfahrungen vertraut sind. Fabelwesen, Dämonen, Ungeheuer. Und die Katastrophen, die in diesem Buch beschrieben sind, sind keine anderen als die, die auch wir noch kennen: Seuchen, vergiftete Gewässer, Dürre, gewaltige Steppenbrände, Katastrophen – Naturkatastrophen oder die Katastrophen, die der Mensch immer wieder über die Erde bringt: Gewalt, Krieg, Vernichtung. Welt - Untergangsstimmung.<br />
Und die Kino´s produzieren sie, bis auf den heutigen Tag, die Apokalypsefilme: Apokalypse NOW. Harmagedon. Book of Eli. Und der Mensch auf der Welt auch.<br />
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<b>2. Trost und Mut contra Angst</b><br />
<br />
Und mit der Angst des Menschen kann man gutes Geld verdienen. Nicht nur im Fernsehen, sondern auch real. Denn der ängstliche Mensch lässt sich besser manipulieren und wird funktionalisiert. Dem kann man Versicherungen verkaufen oder man kann ihm Opfer abverlangen, unmenschliche Opfer, im Kampf gegen das Böse.<br />
Wenn wir heute die Predigten vieler Pfarrer zum Beginn des ersten Weltkriegs lesen, wir einem richtig schlecht, wie das Buch der Offenbarung des Johannes dann herbeizitiert und der Krieg zum Kampf gegen den Sittenverfall Europas hochstilisiert wird. Als gottgegebenes Schiksal – wird er von der geistigen Elite Deutschlands beschrieben. Als Opferzeit für die gute Sache. Und am Ende haben 17 Millionen Menschen ihr Leben gelassen und Europa liegt in Trümmern. <br />
<br />
Doch all das hat mit Johannes nichts zu tun. Denn für ihn stellt sich nicht die Frage, was kommen wird. Wie und auf welche Weise die Welt untergeht und wodurch sich der Mensch selber vernichtet. <br />
Sondern für Johannes stellt sich in all den Leiderfahrungen die Frage: Wer wird sich durchsetzen. Und das ist für ihn klar. Gott wird sich durchsetzen.<br />
Seine Worte sind keine Katastrophendiagnose zur Bestimmung endzeitlicher Ereignisse, sondern ein Trostbuch gegen die Angst. Und so stehen am Schluß der Offenbarung diese Worte, die bei vielen Beerdigungen noch am offenen Grab gesprochen werden:<br />
"Und Gott selbst wird bei seinem Volk wohnen. Und er wird abwischen alle Tränen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. ... Siehe, ich mache alles neu."<br />
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Und hier sind wir auch bei unserem Predigttext. Mitten in den apokalyptischen Beschreibungen steht dieses Lied – und es beschreibt den Sieg, der kommen wird, auch wenn wir im Jetzt es vielleicht noch nicht sehen oder daran zweifeln:<br />
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<b>3. Off 15,2-4 (Zürcher)<br />
<br />
Und ich sah etwas wie ein gläsernes, mit Feuerschein untermischtes Meer, und die SIEGER über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens standen an dem gläsernen Meer und hatten Harfen zum Preise Gottes. Und sie sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes:<br />
Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott; gerecht und wahr sind deine Wege, König der Völker. Wer sollte nicht fürchten, Herr, und preisen deinen Namen? Denn du bist allein heilig; denn „alle Völker werden kommen und vor dir anbeten“, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind.</b><br />
<br />
<b>4. Die Siegesfeier</b><br />
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Johannes schreibt ein Lied gegen die Angst. Und er beschreibt den Sieg über das Tier, das vollständig, das samt seinem Bild und der Schar seiner Anhänger besiegt ist. Hier wird der Sieg gefeiert. Der Sieg der Befreiung. Der Sieg der Wahrheit über die Lüge. Der Sieg der Gerechtigkeit über die Unterdrückung.<br />
Und das gibt Kraft und Mut. Das sind die Hoffnungsbilder, mit denen wir selbst gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung angehen können. Nelson Mandeila, Paulo Freire und all die anderen Aktivisten haben daraus gelebt. I have a dream – von Martin Luther King (derzeit beeindruckend vertont von Lipo Sounds remix) sind Hoffnungsworte zur Orientierung, wo es hingehen soll, auch wenn sie sich so noch nicht abzeichnen – oder immer nur punktuell.<br />
Wir <b>empören</b> uns gegen die Umstände, aber motiviert werden wir von der Idee, dass sich etwas verändern lässt und dass die Wirklichkeit so nicht gilt. Nie gilt. Das war 1945 so und 1989 so und gilt immer noch. Im Kleinen wie im Großen.<br />
"... die Sieger über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens standen an dem gläsernen Meer und hatten Harfen zum Preise Gottes." Das ist die Wahrheit, die immer noch dahintersteht.<br />
Und die Musik ist dabei ein Ausdrucksmittel, das mehr sagen kann als all die Worte. Eine Atempause, eine Kraftquelle, ein Ausdruck der Freiheit.<br />
Die Angst schnürt uns den Hals zu. Doch Paulus singt im Gefängnis gegen die Angst und er wird frei; innerlich und dann sogar äußerlich.<br />
Und im Singen werden wir vielleicht hinweggetragen, so wie wir am Grab singen können von Dank und Lob, in aller Trauer und Abschied, weil wir uns nicht mehr nur binden lassen müssen von den Kräften, die uns ins Verderben ziehen wollen, sondern bereits angerührt sind von dem österlichen Morgen, der auch uns gilt, der Morgen Gottes, den wir der Welt entgegen halten wollen – weil Gottes Gerechtigkeit gilt.<br />
Gott wird sich durchsetzen. Das ist die Basis, von der Johannes schreibt. Ohne einen solchen Glauben könnten wir die Welt nicht verändern und der Mensch oder die Menschlichkeit kommt unter die Räder. Nicht alle werden es erleben. Manchmal muss man auch kämpfen, ohne die eigenen Früchte ernten zu können; aber insgesamt wird es sich durchsetzen, was Gott bestimmt hat: Friede und Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit. Wo Langmut und Demut mehr zählen als Hetze und Parteiung und Streit ….<br />
Gott wird sich durchsetzen. Darin ist sich Johannes sicher – und er schreibt sein Lied gegen alle Bedrohung und Angst, gewissermaßen jetzt schon ein Vorbote von Gottes Herrlichkeit. Was für eine Musik.<br />
<br />
Und ich sah etwas wie ein gläsernes, mit Feuerschein untermischtes Meer, und die SIEGER über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens standen an dem gläsernen Meer und hatten Harfen zum Preise Gottes. Und sie sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes:<br />
Gross und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott; gerecht und wahr sind deine Wege, König der Völker. Wer sollte nicht fürchten, Herr, und preisen deinen Namen? Denn du bist allein heilig; denn „alle Völker werden kommen und vor dir anbeten“, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind.<br />
<br />
Amen.<br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-68854279246544972632014-02-17T15:48:00.000+01:002014-02-19T08:13:41.760+01:00Martin Adel: "... und in bösen Tagen"Sontag Septuagesimae<br />
16.02.2014<br />
<br />
<br />
<b>Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.</b> <br />
Daniel 9,18<br />
<br />
<b>Vorwort:</b><br />
Liebe Gemeinde, auch wenn wir heute ganz besonders auf die Beziehung in der Ehe sehen, gelten die Worte weit darüber hinaus. Denn in Beziehung leben wir immer, ob zu unseren Kindern, zu unseren Geschwistern, zu unseren Eltern.<br />
Machen Sie ihr Herz weit und schauen Sie, was Sie mitnehmen können.<br />
<br />
Liebe Gemeinde,<br />
das hat man davon. Da hat man eine Idee und denkt an nichts Böses. Gottesdienst zur Ehewoche – Was könnte das Thema sein. "Über die guten Zeiten kann jeder predigen“, denke ich mir, "dann nimm doch mal die 'bösen Zeiten.'"<br />
Gesagt. Getan. Und schon steht es im Programm.<br />
Und dann rückt der Gottesdienst immer näher und man bekommt etwas Bammel. Was kann man denn da sagen. Etwas sagen, das vielleicht auch noch hilfreich ist …<br />
Und am liebsten würde man es wieder ungeschehen machen, weil es einen in eine Zwickmühle bringt und so anstrengend ist ….<br />
<br />
Aber vielleicht ist DAS ja schon wegweisend. Denn in der Ehe ist das ja auch oft so. <br />
Es beginnt mit der Idee, mit dem Gefühl, mit den guten Tagen … … und dann … „endet es mit den bösen Tagen?“<br />
<br />
<b>NEIN!</b><br />
<br />
Und das ist wichtig, dass wir hier ein NEIN sagen können. <br />
Denn alles andere wäre grausam.<br />
<br />
Wenn wir bei der Trauung in der Kirche vor Gottes Altar knien und uns versprechen:<br />
<i>Gott hat euch einander anvertraut. Wollt ihr als Eheleute einander lieben und ehren und die Ehe nach Gottes Gebot und Verheißung führen – in guten und in bösen Tagen. Wollt ihr Freude und Leid miteinander teilen und euch die Treue halten bis dass der Tod euch scheidet so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe.</i><br />
<br />
Wenn wir diese Worte sprechen, ja sogar versprechen, dann ist das doch <b>keine zeitliche</b> Abfolge: Zuerst die guten Tage und wenn wir die dann alle aufgebraucht haben, dann kommen die schlechten Tage.<br />
Und genau hier liegt das Problem. Wenn wir in unserer Beziehung an einen Punkt kommen, an dem wir meinen: „Jetzt bleibt es für immer so“ – dann wird es gefährlich. <br />
In den guten Zeiten wünschen wir uns das ja, dass es immer so bliebe, doch wir merken, wie es sich verändert. Aber in den schlechten Zeiten, da meinen wir oft: Jetzt schreibt es sich fest. Jetzt bleibt es für IMMER so! Kein Licht am Horizont. Keine Perspektive.<br />
Aber wer sagt das?<br />
Und es ist so, als ob die bösen Tage mehr Macht und Kraft hätten als die guten.<br />
<br />
Und dann …<br />
Dann <b>fügt</b> man sich entweder in sein Schicksal, sagt halt nichts mehr, lässt es halt so laufen, arrangiert sich – was nicht unbedingt schon schlecht ist – und <b>begnügt</b> sich mit dem wenigen oder mit gar nichts ….<br />
Das hast du jetzt davon.<br />
Spätestens wenn wir da angekommen sind, wird es Zeit, dass wir uns hinsetzen und die Hände falten: Herr, ich weiß nicht mehr weiter. In meiner Wut, in meinem Zorn, in meiner Hilflosigkeit entstehen die falschen Bilder in meinem Herzen.<br />
<br />
Und weil wir nicht nur materiell in einer Wegwerf-Gesellschaft leben, werden wir auch in den Familien zu Opfern dieser Mentalität. Und dann wird ausgemistet. Und der Partner gleich mit. Und ich dann auch, wenn ich´s nicht mehr bringe.<br />
<br />
Denn die bösen Tage sind ja nicht nur der andere, sondern die bin ja auch ich.<br />
Da ist der Streit – der unerbitterliche Streit.<br />
Das kann aber auch Krankheit sein – und da geht´s nicht um den Blinddarm, sondern Ereignisse, die eine Beziehung tief belasten können: Depression, Brustkrebs – also Ereignisse, die uns in unserem Miteinander bis hinein in das besonderer der Ehe, die Sexualität, betreffen. Oder der berufliche Misserfolg oder der Erfolg, Arbeitslosigkeit, körperliche Veränderungen, berufliche Veränderungen. Unterschiedliche Aufbruchs- und Veränderungszeiten und –wünsche.<br />
Aber am Schlimmsten ist das alles, wenn die Beziehung hinterfragt wird: gilt es noch? Das ICH & DU. Das WIR. Denn das sind die eigentlich bösen Tage, wo das Fundament hinterfragt wird.<br />
Und wenn dann solche Zeiten kommen, wird oft der Schleier immer dichter, bis nur noch vor unseren innerem Auge steht: Jetzt sind wir am Ende unserer Beziehung angekommen und das bleibt so. Jetzt wird nie mehr etwas anders. Nie mehr etwas besser. Jetzt heißt es nur noch: aushalten!<br />
<br />
<b>Einschub:</b> Wir sprechen hier nicht von Gewalt. Von physischer oder psychischer Gewalt, von Sucht oder Dreiecksverhältnissen. Unter dem strikten Dogma: „Bis dass der Tod euch scheidet“ hatten vor allem die Frauen viel zu erleiden. „ … und in bösen Tagen“ ist nicht der Freibrief für die Willkürherrschaft eines Partners über den anderen oder über die ganze Familie.<br />
Aber, meine Damen: Wir Männer müssen jetzt nicht für alles büßen, was die vor uns verbrochen haben.<br />
<br />
„… und in bösen Tagen“ verweisen uns eher auf den Zustand <b>davor</b>, der uns hilft, durch die schwierigen Zeiten zu kommen. Denn sie kommen fast unweigerlich oder notwendig, weil wir ZWEI immer noch je einer sind und uns verändern und uns entwickeln und das nicht automatisch im Gleichklang.<br />
<br />
Und deshalb ist es gut und wichtig, dass wir unser JA unter Gottes JA stellen und es ernst nehmen, dass ER uns einander anvertraut hat und wir auf sein JA und seinen Segen vertrauen können, wenn WIR gerade nichts mehr sehen.<br />
<br />
Denn wie oft segeln wir hinaus bei schönem Wetter, blauäugig, ohne Kenntnis und haben nicht trainiert und geübt, um durch die Stürme hindurch zu navigieren und <b>gehen über Bord</b>, anstatt gemeinsam das Ruder zu halten, in der Erwartung, dass DAHINTER die See wieder ruhiger wird und nach dem Sturm wieder die Sonne scheint – auch wenn es vielleicht eine andere ist, wie davor und wir wo anders anlegen als da, wo wir abgelegt haben. Doch WIR haben es geschafft. Und wir können uns in der Sonne räckeln und das Segel flicken und dann neu setzen, zu unbekannten Ufern.<br />
<br />
Denn wenn es stimmt, dass Gott uns einander anvertraut hat, dann weiß ER von einem Land hinter unserem Land und von einer Zeit nach dem Sturm und steht mit in unserem Boot, damit wir hindurch kommen.<br />
Lustig ist das nicht. Und die Hände in den Schoß legen ist in solchen Zeiten auch nicht angesagt – aber eine Perspektive ist da. Wir wollen das gemeinsam schaffen. DU bist mir anvertraut und ICH bin dir anvertraut – und wir wollen achtsam nach dem anderen fragen.<br />
Und die Mühe lohnt sich. Ich spreche bewusst nicht vom „aushalten“, sondern vom sich Mühen:<br />
die Mühe mit sich selbst, die Mühe mit dem anderen, die Mühe mit den Kindern, die Mühe mit den Eltern … mit den Schwiegereltern.<br />
<br />
Denn auf dieser Treue liegt eine Verheißung – auch wenn wir das vergessen haben sollten.<br />
<br />
Gerade in der Beziehung, in der Familie braucht es ganz andere Bilder und Parameter als in unserer modernen Hochglanz- und Leistungsgesellschaft. Wir brauchen Entwicklungsbilder, Wachstumsbilder, die beides zulassen, die schönen und die anstrengenden Zeiten – das nervige nächtliche Schreien der Babys und die Begeisterung, wenn der Bub das Fahrradfahren lernt. Die Pubertät und die Freude, Opa sein zu dürfen. Und wir müssen wissen, wo wir stehen. Der Enkel muss über den Zaun hüpfen und nicht mehr ich. Und ich muss ihn dafür loben und er strahlt mich dafür an. Wissen wir das noch?<br />
<br />
Und deshalb sprechen wir sogar am schönsten Tag des Lebens bewusst von „… und in bösen Tagen“ – weil sie uns den Blick öffnet wollen für die Tage hinter den bösen Tagen, die auf uns warten.<br />
<br />
Eine Verheißung liegt auf unserem Bund. Und deshalb lohnt es sich zu kämpfen, zu bestehen, durch zu stehen und <b>sich</b> dabei <b>verändern zu lassen</b>. Was habe ich <b>durch meine Frau</b> gelernt! Was habe ich durch meine Kinder gelernt. Und das waren keine einfachen Prozesse und manches Schmerzhafte war dabei. Und manches Unnötige auch. Aber es hat sich gelohnt.<br />
Oftmals sind die „bösen Tage“ die Übergänge, wo wir uns nicht mehr auf sicherem Terrain bewegen, wo wir aus unseren Meinungen und Haltungen und Prinzipien hinaus müssen ins ungeschützte, weite Land.<br />
Und dann braucht es die <b>Gewissheit</b>: Wir gehen nicht allein. Da gibt es eine Verheißung Gottes über uns, die uns ein MEHR verheißt, als wir sehen können. Eine Entwicklung, ein Wachstum, ein Reifen – das uns noch gar nicht bewusst ist.<br />
<br />
Und wie stolz die Paare oft sind, die Goldene Hochzeit feiern in der Kirche – wir haben es geschafft. Und da ist keiner mehr, so wie am Anfang. Aber das wäre auch fatal.<br />
<br />
Verabschieden wir uns von diesen trostlosen und erschöpfenden Bildern: Jetzt bleibt alles so, wie es ist. Denn dann lohnt es sich nicht nur, nicht mehr zu kämpfen – sondern dann schreiben wir auch für den anderen fest, dass er sich gar nicht mehr verändern kann.<br />
Doch das Land dahinter ist ein MEHR. Mit seiner eigenen Würde und seinem eigenen Wert. Nur, das müssen wir auch erst entdecken und erleben – doch Gott hält es für uns bereit.<br />
<br />
Die bösen Tage sind keine schönen Tage, aber sie sind die notwendigen Tage im Reifen und Wachsen hin zu einem Leben in seiner ganzen Tiefe und Würde und in einem Reichtum, den unsere vordergründige Welt nicht in Hochglanz verpacken kann.<br />
Denn hier darf auch ich Fehler haben und Macken und Defekte und ich bin trotzdem ein Geliebter. Nicht nur von Gott, sondern auch von meinem Gegenüber.<br />
<br />
Amen<br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-55901956076348927042014-01-08T06:54:00.001+01:002014-01-08T06:54:48.222+01:00Martin Adel: Licht in unsEpiphanias 06.01.2014<br />
Predigttext 2. Korinther 4,3-6<br />
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Liebe Gemeinde,<br />
<b>1. Erhabene Momente</b><br />
Da geht man früh noch in der Morgendämmerung los und macht sich an den langen, beschwerlichen Aufstieg. Die Kühle der Luft tut einem gut, man genießt die Stille der Natur und lauscht dem erwachenden Leben der Tiere im Wald. Hinter jeder Kuppe ein neuer Ausblick, ein neues Bild, eine andere Landschaft, die man durchwandert – Schritt für Schritt. Und dann, wenn man sein Ziel erreicht hat und den Blick in die Ferne schweifen lässt, dann wird man erfüllt von etwas, das einen selig macht. Das muss gar nicht lange sein. Nur ein kurzer Moment, der sich tief in unser Inneres eingräbt und uns noch Jahre später zum Leuchten bringt, wenn man sich daran erinnert oder davon erzählt.<br />
Und dann kann es einem passieren, wenn man von so einem Moment mit Begeisterung und Leidenschaft erzählt, dass andere sagen. Na, du bist schön blöd, dich da so abzumühen. Da fährt doch eine Seilbahn hoch. Und außerdem: Das kann alles gar nicht mithalten mit der Natur in Norwegen oder in Alaska …<br />
<br />
Ortswechsel. Sie sitzen in einem Konzert und die Musik schafft es, ihnen einen Schauder hinten am Nacken zu erzeugen. Ein Moment der Ergriffenheit, des innigen Getroffenwerdens an einem Punkt, an dem sich plötzlich manches löst – ein heiliger Schauder. Und ein tiefer Friede breitet sich aus. <br />
Und als sie bei Gelegenheit von diesem Erlebnis erzählen wollen sagt der andere: Ach, die haben in der Zeitung eine ganz schlechte Kritik bekommen und außerdem ist das alles ziemlich provinziell im Vergleich mit der Seebühne in Bregenz oder dem Amphitheater in Verona ….<br />
<br />
Und noch einmal ein Ortswechsel. Da gibt es so die Momente, an denen man abends nach dem redlich bestandenen Mühen des Tages noch einmal ins Kinderzimmer schaut und voller Andacht sich daran erfreut, wie friedlich Kinder schlafen können. Und es ergreift einen so ein Moment der Dankbarkeit und des Stolzes: Mein Sohn. Unsere Tochter.<br />
Und wenn man davon später erzählt, sagt der andere: Kinder machen nichts wie Ärger. Sie haben andauernd irgendwelche Ansprüche und kosten nur Geld.<br />
<br />
Und man fragt sich: Worum geht es?<br />
Geht es nur ums weiter, höher, besser. Ums Haben. Ums Geld haben. Ums mehr Haben. Was für eine traurige Welt.<br />
Oder geht es um diese einmaligen Augenblick, um die erhabenen Moment, wo uns die Welt anschaut, die Natur, die Kunst, der Mensch. Gott selbst?! Und wir werden getroffen und verwandelt, so verwandelt, dass wir sogar noch im Erinnern davon zehren können und beim Erzählen sich ein Leuchten in unsere Augen schleicht.<br />
<br />
<b>2. Die Hirten und Weisen im Stall</b><br />
So ein Moment muss es gewesen sein, als die Hirten sich auf den Weg machten und an die Krippe kamen. Und die Weisen, die erst im Palast des Herodes gelandet sind, werden so tief ergriffen, dass sie ganz intuitiv spüren, den Herodes werden sie am Rückweg nicht davon berichten, weil er nur zerstören will, wo sie ihr Heil gefunden haben. Sein Kindermord in Bethlehem ist mehr als Beweis genug.<br />
Einfache Hirten und ungläubige Heiden werden dort im Stall uns zum Zeugnis, wer da liegt in der Krippe. Das Erscheinen Gottes in der Welt. Und anderen ist es verborgen geblieben, weil sie nur ihres sehen wollten. Ihre Wahrheit. Die Wahrheit der Zahlen und Fakten, die keinen Platz mehr hat für solche offenen Momente, wo ich auf ganz unerklärliche Weise angesprochen werde auf einer Frequenz, die mich verletzlich macht, weil ich sie nicht mehr beweisen kann, sondern nur erleben und glauben.<br />
<br />
Doch dieses höchst subjektive Erleben wird zum objektiven und tragenden Fundament, weil es sich um eine Wahrheit handelt, die sich außerhalb unserer messbaren Wahrheiten und Vernünftigkeit bewegt.<br />
Denn kein Mensch kann uns beweisen, dass in diesem Kind im Stall in der Krippe der Heiland der Welt liegt. Aber wenn wir dem Zeugnis der anderen vertrauen und glauben, dann begegnen wir dem, der selbst unser Anfang und unser Ende ist.<br />
<br />
<b>3. Gott über aller Vernunft</b><br />
Denn in Christus ist uns kein geringere erschienen als der, den wir als den Vater, den allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erden bekennen.<br />
Größer, als all unsere Vernunft es begreifen und erfassen kann. Und dabei ist Gott nicht widervernünftig, sondern größer als unsere Vernunft. Und das muss er auch sein. Denn Gott muss es mit all unserer menschlichen Vernunft und all unserer Unvernunft aufnehmen. Er muss es aufnehmen können mit all unseren Ängsten und Sorgen und Nachdenklichkeiten und Bequemlichkeiten und Ungereimtheiten, mit all unserer Wut und Hinterhältigkeit und Hartherzigkeit – und die sind alle weiß Gott nicht vernünftig noch rational. Gott muss es sogar mit unserem Tod aufnehmen und ihn in den Schwitzkasten nehmen, bis wir frei sind und zu Neuem geboren werden hier oder dann dort in Ewigkeit. So groß muss Gott sein.<br />
<br />
<b>4. Predigttext 2 Kor 4,3-6</b><br />
Und deshalb schreibt Paulus in seinem zweiten Brief an die Korinther im vierten Kapitel die Worte, die unser heutiger Predigttext sind: (Luther)<br />
<b>3 Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist's denen verdeckt, die verloren werden, 4 den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.<br />
5 Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist, wir aber eure Knechte um Jesu willen. 6 Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.<br />
<br />
5. Christus - Schöpfungslicht</b><br />
Und wir hören und spüren es förmlich. Paulus hat hier keinen Spielraum mehr – deshalb so klare, ja harsche und urteilende Worte. Man möchte ihn fast zur Mäßigung rufen, aber hier kann er nicht mehr mit sich verhandeln lassen. Das Erlebte ist zu gewaltig. Die Begegnung mit Christus hat seinen Blick grundsätzlich verwandelt. Der heilige Schauder, der ihm widerfahren ist, hat ihn vom Christenverfolger zum Christusbekenner verwandelt. Er ist vom Saulus zum Paulus geworden, weil ihn das helle Licht des Evangeliums getroffen hat.<br />
Und was das für ein Licht ist, das bringt er durch seine Wortwahl zum Ausdruck. Er zitiert nicht zufällig aus dem ersten Schöpfungsbericht die Worte: <b>Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten</b><br />
Es ist das Schöpfungslicht, das ihm da begegnet ist.<br />
Vom ersten Schöpfungsakt am ersten Schöpfungsmorgen heißt es: Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag (Gen 1,3-4). <br />
So grundlegend ist das Kommen Gottes in unsere Welt – eine neue Schöpfung. In Christus. Und Gott selbst hält dem Auge um Auge, Zahn um Zahn sein Wort der Versöhnung entgegen und anstatt nur die Freunde zu lieben und die Feinde zu hassen fordert er uns auf, auch die Feinde zu lieben. Noch am Kreuz wird er rufen: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.<br />
Das ist die Herrlichkeit Gottes, die wir in Christus sehen. Das ist sein Licht.<br />
Und es ist <i>bewusst vom Licht</i> die Rede und <i>nicht</i> von der Sonne, denn die Sonne ist nur ein Abglanz davon. Sie wird erst am vierten Tag als Himmelskörper neben dem Mond und den Sternen erschaffen werden. Aber am Anfang sprach Gott: Es werde Licht! Und es ward Licht! In diesem erstgeschaffenen Licht wird die ganze Schöpfung erstrahlen. Das ist Gottes ureigenster Wille: die Welt nicht in der Dunkelheit zu lassen. <br />
Und dieses Licht ist mehr als die Sonne, denn es scheint sogar in unsere dunkelsten Ecken hinein. Es ist das Lebenselixier allen Lebens, denn es soll nicht bei der Gottesfinsternis bleiben. Das Licht, das am ersten Schöpfungsmorgen die Welt erhellt, soll in unser Herz leuchten.<br />
<b>Gott hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben.</b> heißt es hier.<br />
Es ist also schon da. Wenn auch manchmal verborgen.<br />
<br />
<b>6. Licht für uns</b><br />
Und deshalb müssen wir Gott bitten, dass er uns mit seinem Licht immer wieder durchleuchtet, um die schädlichen Stellen zu finden und unsere dunklen Schatten zu vertreiben, die sich oft wie ein grauer Schleier um unser Herz legen wollen, weil wir an der Welt erschöpfen, an ihr zerbrechen oder an Gott zweifeln.<br />
Und wir dürfen in all unserem Tun ungeduldig und neugierig darauf warten, bis Gott uns den Sinn öffnet, heraus aus unserer Welterklärung hin zu seiner Weltbestimmung.<br />
<br />
Die erhabenen Momente, in denen wir in die Welt blicken und die Schöpfung uns ansieht, ob draußen in der Natur oder drinnen im Konzert oder daheim am Bett unserer Kinder, diese Momente sind nicht objektiv beweisbar, aber sie sind tiefe Begegnungen mit der Welt, wie sie Gott gewollt hat und darin Hinweis auf den Grund dahinter und darüber – Gott von Gott, Licht vom Licht.<br />
<b> … 5 Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist, wir aber eure Knechte um Jesu willen. 6 Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.</b><br />
Lassen wir uns davon anstecken und verwandeln!<br />
<br />
Amen<br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-24941072775901439142013-12-28T09:25:00.001+01:002013-12-28T09:25:11.923+01:00Martin Adel: Christvesper 2013Predigt Christvesper 2013<br />
<b><br />
Wochenspruch: (Joh 1,14a)</b><br />
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit <br />
<br />
<b>Und groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.<br />
</b><br />
Liebe Gemeinde.<br />
Weihnachten fällt aus! Wäre das besser? Wenn wir auf die letzten Wochen zurück sehen, die Überstunden im Handel, die abgehetzten Paketboten, das Schnell, schnell – alles noch schnell vor Weihnachten.<br />
Weihnachten fällt aus! Wäre das dann besser?<br />
Eine Kollegin meiner Frau im Krankenhaus, eine Internistin, die schimpfte die Tage: Plötzlich sind alle gesund und wollen unbedingt noch vor Weihnachten nach Hause entlassen werden. Egal, wie krank sie sind. Und dann kommen sie wieder, noch vor Silvester, und sind noch schlimmer beieinander als davor. Und das alle Jahre wieder.<br />
Weihnachten fällt aus! Wäre das besser?<br />
Mir sagte die Tage jemand: Weihnachten ist doch nicht an ein Datum gebunden. Dieser kollektive Hype produziert doch eh nur Streit in der Familie. Wir hatten letzthin schon unser Weihnachten. Da saßen wir alle ganz unverkrampft beieinander und es war ein richtiger Friede zu spüren.<br />
Kann also Weihnachten ausfallen? Dieses Jahr zumindest ausfallen, weil es schon war?<br />
Als wir letzthin zusammen saßen, erzählte eine: Wir haben früher als Kinder immer an Weihnachten gezählt, wie viele Katastrophen und Kriege in den Nachrichten gezeigt werden. Und es wollte sich kein rechter Friede einstellen. Es waren irgendwie genauso viele Schreckensmeldungen wie immer; eher noch mehr.<br />
Wozu dann noch Weihnachten, wenn nicht mal das gelingt?<br />
Soll Weihnachten ausfallen?<br />
<br />
Liebe Gemeinde,<br />
natürlich könnten wir Weihnachten ausfallen lassen. Äußerlich. Doch eines wäre auch klar. Nichts wäre dadurch besser. Die Katastrophen und Kriege wären dennoch da. Und der Streit in den Familie auch. Und der Stress ebenso. Er hieße dann anders: Sonderangebot oder XXL Superschnäppchen oder was sich halt die Welt so einfallen ließe.<br />
<br />
Machen wir doch uns nichts vor. Diese Dinge geschehen nicht wegen Weihnachten, sondern sie geschehen so oder so.<br />
Aber weil Weihnachten ist, werden wir besonders darauf aufmerksam.<br />
Und das zu Recht. Denn hier sind wir im Zentrum des Geschehens. Äußerlich können wir Weihnachten vielleicht ausfallen lassen, aber innerlich nicht. Denn Gott hat sich festgelegt, dort in der Krippe in Bethlehem im Stall.<br />
Da kommt der, der den Unfrieden in der Welt sichtbar macht, weil er vom Frieden weiß. Vom umfassenden Frieden.<br />
Deshalb wird uns an Weihnachten ganz besonders bewusst, wo Unfriede in der Welt ist und Unfriede in unseren Familien.<br />
Weil dort der Versöhner der Welt liegt, wird uns schmerhaft bewusst, wieviel Unversöhnliches oft zwischen uns Menschen und zwischen den Ländern und Nationen ist.<br />
Weil sich Gott festgelegt hat mit seiner Gerechtigkeit, wird für uns sichtbar und benennbar, wo Ungerechtigkeit herrscht – und keiner kann daran vorbei.<br />
Und manchmal halten wir es kaum mehr aus, wie erbärmlich unsere Welt beieinander ist. Doch dieses Kind in der Krippe wird später an seiner Person zeigen, von welcher Qualität die Liebe Gottes zu uns Menschen ist und wo für uns der Weg zu wahrer Menschlichkeit führt – wohl wissen, dass es schon damals schwer war diese Wahrheit auszuhalten und man den wahren Menschen vernichten musste, um ungestört seinen eigenen Vorstellungen frönen zu können.<br />
<br />
<br />
Wir können Weihnachten vielleicht verkitschen oder ihm aus dem Weg gehen, aber innerlich kommen wir nicht daran vorbei. Denn hier liegt das, was wir brauchen und wonach wir uns sehnen: Wärme, Geborgenheit und Liebe. Ein Stück Unschuld und Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit. Kurz: die Menschlichkeit. Gott selbst. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit.<br />
<br />
Gott sei Dank hat sich Gott entschieden und sich festgelegt. Ob wir´s wollen oder nicht.<br />
Wer hat´s erfunden?<br />
Nicht der Mensch!<br />
Gott hat sich auf den Weg gemacht und er konfrontiert uns mit seinem Wort, auf dass ans Licht kommt, was Dunkel ist oder sich im Dunkeln versteckt halten möchte. Und wir kommen nicht mehr daran vorbei – die ganze Welt nicht mehr.<br />
Deshalb schmerzt uns doch der Unfriede und das Gescheiterte und das Verletzte an Weihnachten ganz besonders, weil es uns in diesem Licht wieder bewusst wird, was nicht stimmt, was schon vorher nicht stimmte.<br />
Und deshalb ist diese Worte der Engel so wichtig, dieses: „Fürchtet euch nicht. Siehe, euch ist heute der Heiland geboren.“ Damit wir nicht über dieser Wahrheit des Elends, des eigenen oder des fremden zerbrechen, sondern uns selbst auf den Weg machen, hin zum Stall und zur Krippe, um uns aus seinem Licht immer wieder Kraft und Orientierung zu holen für den eigenen Weg zum Reich Gottes.<br />
<br />
Gott stellt sich uns in den Weg und das ist gut so. Denn damit ist es nicht mehr beliebig oder auf unsere eigene Stimmungslage angewiesen, ob wir hinschauen oder wegschauen wollen. Gott kommt auf die Erde, kommt, dass Friede werde.<br />
Natürlich kann sich dieses Weihnachtserleben auch unterm Jahr einstellen. Und hoffentlich ist das auch so. Aber gefeiert, weltweit gefeiert wird es nicht nach dem eigenen Gutdünken, sondern wenn es gesetzt ist. Und das ist gut so. Denn in unserer weltweit vernetzten Welt gibt es nicht mehr viele Tage, an dem die Familie gemeinsam frei hat und sich alle auf den Weg machen können, um etwas von dem zu Erhaschen, was die Menschen an Christus erlebt haben.<br />
<br />
Liebe Gemeinde,<br />
wenn Gott kommt, ist nichts beliebig. Gott wurde konkret. So konkret, dass man nun an ihm beurteilen konnte, wo sich Gottes Reich auf Erden einfindet: Was ihr einem, dieser meiner geringsten … Und er lässt sich nicht abschütteln, damit wir begreifen, an ihm begreifen, wo Veränderung notwendig ist.<br />
An seiner Barmherzigkeit entdecken wir die Unbarmherzigkeit.<br />
An seiner Sanftmut entdecken wir die Härte.<br />
An seiner Geduld entdecken wir den Zorn.<br />
Und wir können es benennen, weil Gott sich in ihm festlegt, was gilt. Was schon hier gilt und was zum Schluss gilt.<br />
<br />
Es ist eben kein süßes Geschichtlein – das wissen wir alle. Keine heilige Situation, aber eine heilende Situation.<br />
Deshalb bis heute die Tränen in den Augen, weil wir gerührt und berührt werden, an diesem Abend, wo stehe ich, wo stehen wir, wo sind wir hingekommen und wo wollen wir hinkommen und dann Gott bitten: du Gott hier bei mir – offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, dort wo wir gerne die Weisheit nur durch Fakten ersetzen wollen. Gepredigt den Heiden – also uns, durch die Jahrhundert, ob vielen oder wenigen, ob gefragt oder ungefragt, ob geglaubt oder bezweifelt.<br />
Denn es gilt:<br />
<b>Und groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.</b><br />
<br />
Sollen wir Weihnachten ausfallen lassen?<br />
Immer wieder fragen wir uns das auch, wenn wir die Vorbereitungen zum Krippenspiel treffen. Sollen wir nicht lieber aus Barmherzigkeit das Krippenspiel ausfallen lassen, weil doch eh schon alle erschöpft sind von den Weihnachtsfeiern und Krippenspielen davor, vom Weihnachtsmann und X-Mass-Day und Süßem und Glühwein und Dschingelbells.<br />
Doch dann treibt sie uns immer wieder aufs Neue an, die Botschaft für uns: Fürchtet euch nicht, denn euch ist heute nicht der Weihnachtsmann, sondern der Heiland geboren.<br />
Die Botschaft gilt für uns, für die Kinder im Kinderheim oder die in den Flüchtlingslagern der Welt. Gott sei Dank. Und sie versichert uns, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Sondern sie markiert das Ziel und den Weg und gibt uns die Kraft, nicht aufzugeben, wider allem Augenschein.<br />
<br />
Denn an der Krippe sind keine Traumtänzerein entstanden, sondern hier verbürgt sich Gott, dass er die Idee von seiner Schöpfung durchsetzen wird, gegen alle Widerstände zum Trotz – die Menschwerdung des Menschen.<br />
Ob wir´s glauben wollen oder nicht. Daran vorbei kommt keiner. Der Anfang ist gemacht. Immer wieder. Alle Jahre wieder. Auch für uns. Gott sei Dank.<br />
Amen<br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-57567096668412891182013-12-28T09:20:00.000+01:002013-12-29T18:56:13.276+01:00Werner Sirch: Wach auf!Predigt am 4. Advent 2013<br />
22.12.2013<br />
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Jesaja 52,7-10<br />
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<b>Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König!<br />
8 Deine Wächter rufen mit lauter Stimme und rühmen miteinander; denn alle Augen werden es sehen, wenn der HERR nach Zion zurückkehrt.<br />
9 Seid fröhlich und rühmt miteinander, ihr Trümmer Jerusalems; denn der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst.<br />
10 Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker, dass aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.</b><br />
<br />
Liebe Gemeindeglieder,<br />
liebe Schwestern und Brüder,<br />
<br />
<b>1. Vorwort – Wach auf</b><br />
<br />
<b>1 Wach auf, wach auf, Zion, zieh an deine Stärke! Schmücke dich herrlich, Jerusalem, du heilige Stadt!</b> Mit diesem Weckruf beginnt das 52. Kapitel des Buches Jesaja, dem unser heutiger Predigttext entnommen ist. Ein Weckruf, die Mutlosigkeit abzuschütteln wie den Schlaf. Das Festgewand anzulegen, sich selbst und der eigenen Stärke wieder etwas zuzutrauen. Zu suchen was mich stark macht. <br />
<br />
Die Worte dieses Weckrufs sind nicht Teil unseres heutigen Predigttextes. Trotzdem möchte ich ihn in die Predigt einbeziehen, weil ich viel Mutlosigkeit, geistliche Mutlosigkeit, in unserem Volk und in vielen Gemeinden sehe. Wir brauchen es, dass uns immer wieder Mut und Kraft zugesprochen werden, damit wir weitergehen können und uns nicht kraft- und mutlos einem traurigen Schicksal ergeben und ratlos zusehen, wie die Glaubenslosigkeit in unserm Volk weiter zunimmt. <br />
<br />
Ratlos und traurig, so wie damals das Volk Israel, als es in babylonischer Gefangenschaft war. Alles war zerbrochen, der Staat Juda existierte nicht mehr, Jerusalem ist nur noch ein Trümmerhaufen. Dass es so gekommen ist, war nicht nur eine Frage der damaligen politischen Machtverhältnisse, sondern auch Gottes Gericht über sein abtrünniges Volk.<br />
<br />
<b>2. Diagnose</b><br />
<br />
Manchmal überlege ich, wie ich den geistlichen Zustand unseres Volkes und unserer St. Paulsgemeinde beschreiben kann, ob er nicht auch so eine Antwort Gottes ist. Vieles scheint ein Trümmerhaufen zu sein – hier eine Gemeinde, die schwer in Bewegung zu bringen ist - dort ein Volk, das sich zunehmend von seinen geistlichen Wurzeln abwendet. Eine Gemeinde, die auf Distanz ist, die mutlos geworden ist und so manchen Mitarbeiter auch mutlos gemacht hat. Ein Volk, das sein Heil bei allen möglichen Göttern sucht. Am meisten schmerzt mich, dass unter uns so wenig Hunger nach Gottes Wort ist, dass wir nicht mehr hören wollen was uns Gott zu sagen hat. Die Folgen sind deutlich zu sehen. Im sozialen Miteinander und im Besuch der Gottesdienste, beide nehmen stetig ab. Die soziale Krise unseres Volkes, die sich in einer Ellenbogengesellschaft zeigt, hinterlässt schlimme Spuren im Engagement und der Verantwortung für andere, die sich den Nöten derer annimmt, denen es schlechter geht als mir. Es hat sich Gleichgültigkeit und nachlassende Opferbereitschaft breit gemacht. Es macht mich nachdenklich, dass 2007 bei der Frühjahrssammlung der Diakonie noch 429 Euro gegeben wurden, das sind 7 Cent pro Gemeindeglied, 2011 waren es gerade noch 87 Euro, (1 ½ Cent pro Gemeindeglied) 2012 und 2013 nichts mehr. Bei der Herbstsammlung waren es 2007 noch 135 Euro und 2013 gerade noch 30 Euro. Eine kranke, mutlose Gemeinde, die, in der Fürsorge und dem Engagement für andere, ihr müdes Gesicht zeigt. Natürlich, ich weiß, dass Sie, liebe Gemeindeglieder, sich hier und dort engagieren und ihr Scherflein an anderer Stelle geben. Warum nicht Ihrer Gemeinde, damit sie anderen beistehen kann, wie wir es von einer christlichen Gemeinde erwarten?<br />
<br />
<b>3. Die Boten </b><br />
<br />
Und jetzt sind die Boten unterwegs. Auch die, die nach dem Gottesdienst mit dem Licht aus Bethlehem in die Häuser unterwegs sind. Die Boten sind unterwegs als Zeichen, dass doch noch nicht alles verloren ist. Sie haben eine Nachricht gegen alle Mutlosigkeit, gegen den Schlaf, den so mancher in unserer Südstadt schläft und damit überhört, dass auch für ihn die Nachricht gilt: „Wach auf, wach auf! Wir sind doch kein armseliger Haufen, der nichts mehr zuwege bringt. In uns ist Stärke und Kraft.“ Wir können etwas bewegen, das uns allen gut tut, das neue Hoffnung für die Zukunft schenkt und unseren Blick weglenkt von unseren Befindlichkeiten, dem Neid, der Missgunst, dem sofort beleidigt sein und dem ewig um sich selbst drehen. <br />
<br />
Es ist eine freudige Nachricht, die uns die Boten verkündigen. Sie eilen, sie rennen um diese Nachricht in kürzester Zeit in alle Häuser zu bringen. Und diese Nachricht heißt: Gott kehrt zurück nach Jerusalem und das Volk kehrt mit ihm zurück in die Heimat, in die Stadt Gottes nach Jerusalem. <br />
<br />
<b>4. Gott kehrt zurück</b><br />
<br />
Für uns, in der Südstadt, heißt diese freudige Nachricht: „Gott kehrt zurück“. Zu jedem von uns. In unseren Herzen und Häusern wird Friede sein. Was in uns, in unserer Gemeinde und in unseren Familien zerschlagen und krank ist, wird heil werden. Gott bekennt sich mit seiner Liebe zu uns. – Und diese Liebe zeigt sich auch durch die Hände derer, die an den liebenden Gott glauben und in seinem Namen zupacken. <br />
<br />
Die freudige Nachricht heißt: „Gott kehrt zurück“. Gott wird an der ersten Stelle unseres Lebens stehen. Er ist der, der unser Leben bestimmt, an dem wir uns orientieren und nach seinem Willen unsere Entscheidungen treffen. Gott ist mein König. <br />
<br />
„Gott kehrt zurück“, in unsere Gemeinde, schenkt ihr neues Leben. Es wird sichtbar werden, dass Gottes Liebe in ihr wohnt, die all ihr Tun und alles Engagement für andere bestimmt. <br />
Wenn ich nur ein Prophet wäre, wie Jesaja, und das, dieser Gemeinde zusprechen könnte!<br />
<br />
<b>5. Fragen</b><br />
<br />
So aber bleiben Fragen:<br />
Unsere Gemeinde, ist sie hoffnungsfroh, dass Gott kommt und auch von ihr Besitz nimmt? Die Müdigkeit und Resignation heilt? Können wir das glauben? Wollen wir das? Höre ich Jubel und Freude weil Gott kommt?<br />
<br />
Was höre ich? Nichts? Will ich es glauben oder fehlt mir der Glaube, dass Gott den Trümmerhaufen der Mutlosigkeit und Resignation unserer Gemeinde heilen kann?<br />
<br />
Ich überlege, wie das Evangelium heißt das Gott unserer Gemeinde zusprechen müsste, das Evangelium, das mich elektrisiert und in Bewegung bringt? Wie heißt die frohe Nachricht, die unsere Gemeinde braucht, damit sie das Exil verlassen kann und wieder dahin kommt, wo Gottes Wort gepredigt wird und ihre triste Mutlosigkeit in Freude verwandelt wird? <br />
<b><br />
6. Die Freudenboten</b><br />
<br />
Was verkündigen die Freudenboten, die Prediger unserer Gemeinde, im Auftrag Gottes? Haben sie eine schlechte Botschaft, weil sie von einer großen Mehrheit dieser Gemeinde eher gemieden werden? Sind wir eine Gemeine, deren Mehrheit sich nicht sammeln will? Oder ist es eine langweilige Botschaft, eine Nachricht, die an der Realität unseres Lebens vorbeigeht, eine Botschaft die mich nicht betrifft? Warum will ich es nicht hören, wenn Gott mir sagt, dass er mich liebt, geliebt hat, noch bevor ich im Leib meiner Mutter war? Warum will ich es nicht hören, dass sich bei mir ändern darf, was mir die Ruhe und den Frieden da drinnen in meinem Herzen raubt. <br />
<br />
Kehr um! Kehr um aus dem Exil, komm zurück aus der Gefangenschaft, damit Gott die Trümmer deines Lebens heilen kann. Das ist die Nachricht der Freudenboten. Komm zurück in die Gemeinschaft dieser Gemeinde, sie braucht dich. Gott will dich und die Trümmer dieser Gemeinde heilen.<br />
<br />
Ich würde mir das so sehr wünschen, dass wir die traurige Distanz innerhalb verschiedener Gruppen unserer Gemeinde aufgeben könnten und uns gegenseitig zujubeln, dass wir diesen wunderbaren Gott haben, den König aller Könige, der uns durch Jesus zu seinen Kindern gemacht hat. Es schmerz mich, dass wir zur gleichen Zeit an unterschiedlichen Orten Gottesdienst feiern und nicht in der Lage sind gemeinsam zu feiern. Unsere Befindlichkeiten, unsere Vorbehalte sind groß, größer als unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft mit denen, die auch zur selben Gemeinde gehören. <br />
<br />
Dabei ist es eine dreifache gute Nachricht, die die Freudenboten dem Volk Gottes bringen und die uns allen gilt: <b>Gott ist dein König! - Du bist mein Volk! - Tröstet, tröstet mein Volk!</b><br />
<b><br />
7. Die gute Nachricht</b><br />
<br />
Das sind heute unsere guten Nachrichten für unsere Gemeinde und für unser Volk:<br />
Gott kommt! Gott kommt in die Trümmerhaufen unseres Lebens, so wie es damals der Prophet verkündet hat, dass Gott in die Trümmerhaufen des zerstörten Jerusalems kommt. Gott kommt! Das ist eine mächtige Botschaft gegen die Finsternis der noch existierende Mächte und Kräfte.<br />
<br />
Die Wächter jubeln, sie dürfen die Zeugen der Ankunft Gottes sein. Noch sieht man die Ankunft Gottes nicht, aber man hört die Freudenrufe der Wächter. Die Freudenboten sind’s die es laut hinausschreien und Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, der Gemeinde sagen: Gott ist dein König! Und es wird der Tag kommen, wo wir ihn sehen werden, den wiederkommenden Jesus. Dann werden wir auf die Knie fallen und ihn, unseren Retter, anbeten – und es wird alles gut werden.<br />
<br />
Lasst uns die Ohren aufmachen, damit wir die gute Nachricht hören und in unser Herz einlassen. Lasst uns bereit sein für sein Kommen. Lasst uns neugierig und hungrig nach Gott werden und nicht mehr am Sonntagmorgen zur Gottesdienstzeit im waren Bett liegenbleiben wollen, sondern hören was uns unser König zu sagen hat. Lasst uns Gemeinschaft haben mit ihm, der aus Liebe zu uns Mensch geworden ist, und mit denen, denen auch seine Liebe gilt. <br />
Unsere Welt ist immer noch von Trümmerhaufen gezeichnet. Das Kommen Gottes ist unvollendet. Noch sind die Trümmerhaufen in unserem Leben vorhanden. Noch steht unsere vollkommene Heilung aus. Das wird erst am Ende der Zeiten sein, wenn Gott alles Neu macht, dann wenn das Böse überwunden ist und die Sünde keinen Raum mehr hat.<br />
<br />
Es ist Gottes Erbarmen mit seinem Volk, das uns schon jetzt hineinnimmt in die Gotteskindschaft, auch wenn wir noch auf der Wanderschaft sind ihm entgegen. Gott ist mit uns auf dem Weg. Und wir dürfen anfangen, mit seiner Hilfe unsere Trümmerhaufen aufzuräumen. Er ist mit uns auf dem Weg dorthin, wo wir dann als Geheilte ihn schauen werden von Angesicht zu Angesicht. Amen.<br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5655405006309964616.post-27672258697212306232013-10-15T07:46:00.001+02:002013-10-15T07:46:06.045+02:00Martin Adel: Debora - Recht und Gerechtigkeit13.10.2013 - 20. Sonntag nach Trinitatis<br />
Gottesdienst mit Musikbeispielen aus dem "Oratorium Debora" von Dorothea Hofmann und Michael Herrschel<br />
<br />
<b>Predigt Teil 1<br />
1. Gerichtstag</b><br />
Gerichtstag ist. Die Leute strömen. Sie kommen zur Debora-Palme, wie es bei uns manchmal noch im Land „Richter-Linden“ oder „Richter-Eichen“ gibt.<br />
Sie kommen zu Debora – einer Frau aus dem Alten Testament, aus der Zeit, als Israel noch kein fester Staat ist und keinen eigenen König hat. Wir nennen es die vorstaatliche Zeit – es ist die Zeit der Richter und die 12 Stämme Israels wohnen zwischen den anderen Völkern.<br />
Und wie ganz selbstverständlich, wird in dieser männerbestimmten Zeit, eine Frau genannt, eine Frau, die das höchste öffentliche Amt innehat. Debora. Und diese Debora, verheiratet mit dem Lappidot, sie ist nicht nur Richterin, sondern gleichzeitig auch Prophetin, ein Mensch also, dem ein ganz besonderer Kontakt zu Gott zugeschrieben wird.<br />
<br />
Wie haben wir es gehört im Rezitativ:<br />
<i>Stimme:</i> Auf, macht euch auf!<br />
<i>Stimme:</i> Den steinigen Pfad entlang, hinauf in den glühend heißen Tag, den Tag des Gerichts.<br />
<i>Stimme: </i>Stark ist sie, wie ein Fels! Dwora! Hilf uns du! Deine Worte sind Leben. Dwora!<br />
<i>Stimme: </i>Da sitzt sie unter einem Palmenbaum: Debora, die Richterin des Volkes Israel. Und alle Leute strömen herbei, alle bringen sie ihre Klagen vor sie. Wild reden sie durcheinander. Alle wollen sie nur eines: Gerechtigkeit!<br />
<br />
Es ist ein öffentliches Geschehen, dieses zu Gericht sitzen unter der Palme, weil das Unrecht sichtbar werden muss und der Sieg der Gerechtigkeit darüber stehen soll. Öffentlich sichtbar und hörbar.<br />
<br />
Vgl. Limburger Bischof – im Verborgenen wurden die Gelder für den Prunk ausgegeben und jetzt wird es offenbar, kommt ans Licht, damit es bewertet werden kann. Und der Schaden ist groß.<br />
<br />
Das ist Transparenz. Worauf kann ich mich verlassen! Die Gerechtigkeit ist ein hohes Gut! Gemunkle und krumme Geschäfte passieren im Verborgenen.<br />
Und die Frage ist, wissen wir das auch heute noch zu schätzen in unserem Land. Diese Öffentlichkeit im Rechtsstaat. Und auch, wenn wir manchmal murren und bezweifeln, ob das Strafmaß immer passt und ob z.B. die Steuer-Schlupflöcher nicht zu groß sind und sich die Bestverdiener sich zu leicht aus der sozialen Verantwortung ziehen können, trotz manchem Murren ist es ein Segen, dass wir ein Rechtsstaat sind und der Staat seine Bürger schützt, auch vor sich selbst.<br />
Es herrscht eben keine Selbstjustiz, die meistens Lynchjustiz wird. Keine ideologische Justiz, wie im Faschismus oder in der DDR, die Unrecht zum Recht erklärt und dann Eigentum stiehlt und Zwangsumsiedlungen rechtfertigt.<br />
<br />
Gerichtstag ist, um der Gerechtigkeit willen. Was für eine Freude.<b> Deine Worte sind Leben.</b><br />
Und weil die Gerechtigkeit unter uns Menschen oftmals nur Stückwerk bleibt, parteilich eben, weil uns selbst ja die Jacke näher ist als die Hose, deshalb bitten wir Gott um seine Gerechtigkeit, um danach zu handeln.<br />
<br />
<b>Predigt Teil 2</b><br />
Nun hören wir einen Ausschnitt aus dem zweiten Teil des Debora-Oratoriums.<br />
Die Stämme Israels leben unterdrückt. Sie stehen unter der Knute des König Jabin von Kanaan. Und sein Feldherr Sisera wacht mit eiserner Hand, damit das auch so bleibt.<br />
<br />
Zwanzig Jahre lang dauert diese Unterdrückung an, bis Debora den Auftrag bekommt, den Israeliten Barak zu beauftragen, sich ein Heer zu sammeln und gegen Sisera in den Krieg zu ziehen und die Unterdrückung zu beenden.<br />
<br />
Bei dieser Beauftragung setzt unser Oratoriumsauszug ein. Doch Michael Herrschel, der die Texte komponierte, verändert die Blickrichtung. Der anscheinend notwendige, der gerechte Krieg wird hinterfragt. Den selbstgefälligen Kriegstreibern – auch unserer Tage - wird der Spiegel vorgehalten, weil Krieg immer auch Krieg gebiert und sehr schnell das Recht und die Gerechtigkeit missachtet werden für die gute Sache.<br />
Das ist das Dilemma des Krieges, wir bekommen es bis heute täglich vor Augen geführt – ob in Afghanistan oder in Syrien, ob im Irak und in vielen Ländern Afrikas.<br />
<br />
Lied-Vortrag<br />
<b>2. Teil: Debora + Barak – (Orgel+Gesang/Rezitation)</b><br />
<i><b>Orgel:</b> II. Bild, Nr. 1 (Fanfare 2), Takt 1</i><br />
<b><i>Stimme:</i></b> Barak, der Feldherr.<br />
<b><i>Orgel: </b>II. Bild, Nr. 1, Takt 2</i><br />
<b><i>Stimme:</i></b> Er steht vor Debora.<br />
<i><b>Orgel:</b> II. Bild, Nr. 1, Takt 5</i><br />
<b><i>Stimme: </i></b>Er fordert den Krieg.<br />
<i><b>Orgel:</b> II. Bild, Nr. 1, Takt 6</i><br />
<i><b>Stimme:</b></i> Den Krieg gegen Kanaan.<br />
<i><b>Orgel: </b>II. Bild, Nr. 1, Takt 7-9</i><br />
<b><i>Stimme:</i></b> Debora sagt: Aber wir sind versammelt für das Gericht.<br />
Barak sagt: Wir sind versammelt für den Krieg!<br />
Debora sagt: Ich wahre das Recht.<br />
Barak sagt: Dein Volk will den Krieg.<br />
Debora sagt: Das Recht ist von Gott!<br />
Barak sagt: Der Krieg ist von Gott!<br />
Debora spürt einen Schmerz in ihrer Brust. Sie sieht ihr hungerndes Volk, das nach den Waffen greift.<br />
Barak reitet voraus und ruft laut: Wir ziehen den Feinden entgegen!<br />
Debora ruft ihm nach: Gib acht, Barak. An der Spitze der Feinde reitet Sisera. Erkennst du sein Gesicht?<br />
Da erschrickt Barak, denn in dem fremden Gesicht, im Gesicht des Feindes erkennt er sich selbst.<br />
<i><b>Orgel:</b> II. Bild, Nr. 4 (Das Heer), Takt 29-95 (incl. Streichertriller)</i><br />
<b><i>Stimme</i> </b>(gesungen = Barak): Mein Spiegelbild! Wer ist das? Ich reite auf mich selber zu.<br />
<b><i>Stimme</i></b> (gesprochen): Debora fragt: Bist du noch Barak? Und Barak antwortet:<br />
<b><i>Stimme</i></b> (gesungen = Barak): Nein – Sisra bin ich, der Feldherr von Kanaan, und reite gegen Israel.<br />
<b><i>Stimme</i></b> (gesprochen): Bist du noch Barak? Gott schuf alle gleich.<br />
<b><i>Stimme</i></b> (gesungen = Barak): Nein! – Barak bin ich. Nein – Sisra bin ich.<br />
<b><i>Stimme</i></b> (gesprochen): Gott schuf alle gleich. Ihr seid seine Kinder.<br />
<b><i>Stimme</i></b> (gesungen = Barak): Nein! Nein!<br />
<br />
<b>Predigt – Teil 3</b><br />
Wenn der Mensch sich gegen den Menschen stellt ist der Weg zur Brutalität der Vergeltung nicht mehr weit.<br />
Immer wieder erleben wir es, dass durch die Abwertung des Anderen das Feld bereitet wird, um sich an ihm zu vergreifen. Der Afrikaner war der dumme Neger, den man nach eigener Willkür ausbeuten konnte. Der Indianer der Wilde – um ihm das Land zu rauben. Der Jude wird zum Untermenschen erklärt – um sich schamlos an ihm zu bereichern und ihn zu vernichten. Der Italiener war der Spaghetti-Fresser, den man zum Arbeiten gut gebrauchen konnte, aber man wollte ihn nicht zum Leben als Nachbarn.<br />
Immer wieder das gleiche Schema: <br />
Die Abwertung des anderen, um sich an ihm zu vergreifen. Der Untermensch, der minderwertige Mensch, um selbst der Übermensch, der bessere Mensch zu sein.<br />
<br />
Doch Christus spricht nicht vom Anderen. Er spricht vom Nächsten!<br />
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.<br />
Er lebt und predigt die Versöhnung, während die anderen seine Kreuzigung vorbereiten.<br />
Sein Gebot ist die Liebe, um den Hass zu überwinden.<br />
Er integriert, während die anderen spalten.<br />
Selig sind die geistlich Armen; denn ihnen gehört das Reich Gottes.<br />
Selig sind, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden.<br />
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Reich der Himmel.<br />
<br />
Jesus provoziert mit seinen Worten: Überwindet das Böse mit Gutem. Nicht mehr Auge um Auge gilt oder Zahn um Zahn. Das Rad der Vergeltung ist zerbrochen.<br />
Das Alte Testament weiß von der Gerechtigkeit – ein hohes Gut. Doch Christus überhöht und verbindet es mit der Barmherzigkeit, wenn er z.B. von der Feindesliebe spricht:<br />
43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: <b>Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. </b>Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.<br />
46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 <b>Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.</b><br />
<br />
Das ist und bleibt der Auftrag seiner Kirche in der Welt.<br />
Nach den schrecklichen Verlusten des zweiten Weltkriegs ist es uns Europäern erstmals gelungen, die gegenseitigen Verletzungen und Ungerechtigkeiten nicht mit Vergeltung zu beantworten, sondern in einen Prozess der Versöhnung und des Friedens zu treten.<br />
Gott sei Dank.<br />
Und die friedliche Wiedervereinigung – bei allen Verletzungen und Ungerechtigkeiten, die im Vereinigungsprozess auch entstanden sind – bleibt ein großartiges Geschenk.<br />
Und wir Deutschen werden NOCH auf der Welt dafür geachtet, dass wir dem Verhandeln mehr zutrauen als dem Draufhauen.<br />
<br />
Gott schuf alle gleich. Ihr seid seine Kinder.<br />
<br />
Im Buch der Richter zieht Barak in den Krieg und siegt. Der Feldherr der Kanaanäer wird auf der Flucht von einer Frau erschlagen.<br />
Mit dem Deboralied – einem der ältesten poetischen Stücke im Alten Testament - endet dann der Bericht über die Richterin und Prophetin Debora mit den Worten:<br />
<b>Debora-Lied: Ri 5,31 So sollen umkommen, HERR, alle deine Feinde! Die ihn aber lieb haben sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht! Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre.</b><br />
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In unserem Oratorium kommt dann aber noch einmal die andere Sichtweise zum Tragen, gehalten von dem Auftrag Christi, der Welt im Nächsten zu begegnen, wenn es heißt:<br />
<b><i>Stimme</i></b> Juble, Barak!<br />
<b><i>Stimme</i></b> Jauchze, Dwora!<br />
<b><i>Stimme</i></b> Wir sind frei! Frei! Kehre heim, Barak, in dein Land. Im Abendschein stehen die Berge, die dir nicht gehören. Gott hat deinen Stolz besiegt. Preise ihn in Demut.<br />
Ja, im Schweigen der Waffen preisen wir Gott. So lange wir leben, soll kein Krieg mehr sein. Jubelt und jauchzt! Es kommen die Jahre der Stille.<br />
Es kommt ein Frieden, den wir ersehnen und den wir nicht ertragen.<br />
Fremd sind wir einander. Es leben die Fremden unter uns. Wir leben unter ihnen.<br />
Ihr Land ist unser Land, und unser Land das ihre. Es leuchtet wie der Himmel über uns.<br />
Amen<br />
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